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Special Italien

Beim Breitband gibt es in Italien große Unterschiede vor Ort

Italien hat erheblichen Nachholbedarf im Bereich der IT-Infrastruktur, um die Ziele der Digitalen Agenda für Europa zu erreichen. Im Digital Economy and Society-Index (DESI), der die 28 EU-Mitgliedsstaaten vergleicht, rangiert Italien 2017 wie im Vorjahr auf Platz 25. Beim Kriterium Bereitstellung und Qualität der Breitbandinfrastruktur belegt das Land Platz 23, im Jahr 2016 lag Italien auf dem vorletzten Platz in Europa. 

Zwar ist das Breitbandnetz in Italien weit verbreitet, doch sind die Verbindungen außerhalb der wichtigsten Städte sehr langsam. Lediglich 55% der italienischen Haushalte verfügen über einen festen Breitbandanschluss, das ist der geringste Anteil in Europa. Bei den schnellen sogenannten „Next Generation Access“-Netzwerken (NGA) holt Italien auf, doch Mitte 2016 hatten erst 12% der Haushalte diese Verbindung abonniert. Deutlich weiter verbreitet ist die Nutzung des Internets auf dem Smartphone (85%). 

Italien hat 2015 eine Breitbandstrategie beschlossen, die vorsieht, dass das Land bis 2020 insgesamt 5 Mrd. Euro investiert. Hinzu kommen Mittel aus europäischen Fonds. In Städten, die aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte für Privatunternehmen interessant sind, wurden auch die Rahmenbedingungen für entsprechende Investitionen verbessert. Unter http://bandaultralarga.italia.it findet sich ein Onlineportal zur Breitbandstrategie. 

Die Strategie sieht vor, bis 2020 eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur mit mindestens 30 MB/s zu erreichen. Darüber hinaus sollen bis dahin 85% der Bevölkerung mit ultraschnellen Geschwindigkeiten von mindestens 100 MB/s im Internet navigieren können. Auch der Ausbau in den Industriegebieten wird gefördert, dies vor allem mit Blick auf die Entwicklung der Industrie 4.0. 

Was das Thema Breitband betrifft, sind Unterschiede sowohl zwischen den Regionen als auch zwischen Städten und ländlichen Gebieten groß. In der Lombardei zum Beispiel hat ein Viertel der Bevölkerung Zugang zu ultraschnellem Breitband von 100 MB/s. Grund dafür ist das große Angebot der Telekommunikationsunternehmen in und um Mailand. Auch andere Großstädte wie Rom, Turin, Bologna, Bari und Catania bieten attraktive Pakete für Privat- und Geschäftskunden.

 

Kennziffern zur Digitalisierung in Italien

Indikator

2015

2016

Anteil der Haushalte mit Internetzugang (in %), darunter

75

79

.Breitband (in %)

74

77

Smartphoneverträge je 100 Einwohner

151,3

k.A.

Internationale Internetbandbreite pro Nutzer (in Bit/s)

77.322

k.A.

Quellen: Eurostat, International Telecommunication Union (ITU)

 

Text: Robert Scheid

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