Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branche kompakt | Polen | Nahrungsmittel

Preise für Nahrungsmittel ziehen deutlich an

Polen ist ein bedeutendes Herstellerland von Nahrungsmitteln, deren Überschüsse es in verstärktem Maße exportiert. Die Preise dafür steigen.

Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Markttrends

    In Polen haben sich Nahrungsmittel in Folge des Kriegs in der Ukraine stark verteuert. Verbraucher greifen verstärkt zu den günstigsten Produkten, darunter Eigenmarken.

    Die Inlandsnachfrage nach Nahrungsmitteln und Getränken wuchs von März 2022 bis Februar 2023 laut Marktforschungsunternehmen Nielsen IQ auf Złoty-Basis nominal um 17,7 Prozent auf 40 Milliarden Euro. Mengenmäßig stieg sie jedoch nur um 1,4 Prozent, trotz zahlreicher ukrainischer Flüchtlinge in Polen. Nielsen untersuchte vor allem große Handelsketten. 

    Im März 2023 lagen die Lebensmittelpreise laut dem Statistischen Hauptamt GUS um 24 Prozent höher als im März 2022. Besonders stark verteuerten sich Milch, Käse, Eier und Zucker. Die Verbraucher reagieren noch preisbewusster und greifen gerne zu Eigenmarken der Supermärkte.

    Folgen des Kriegs in der Ukraine stellen Nahrungsmittelbranche vor Herausforderungen

    Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie sind von verschiedenen Turbulenzen in Folge des Ukrainekrieges betroffen. Zunächst stiegen die Erzeugerpreise und damit auch die Verbraucherpreise kräftig. Seit 25. Mai 2022 hat die EU den Zoll auf ukrainische Agrarerzeugnisse befristet ausgesetzt. So importierte Polen 2022 rund 2,45 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine. Im Jahr 2021 hatte dieser Getreideimport noch 0,1 Millionen Tonnen betragen.

    Da die Ukraine verstärkt den Landweg durch die EU für ihre Exporte etwa nach Afrika nutzen muss und die Umschlagkapazitäten in Ländern wie Polen dafür nicht ausreichen, stapelte sich dort das Getreide. Am 15. April 2023 verhängte Polen wegen des immensen Preisdrucks einseitig einen Importstopp für ukrainische Agrargüter. Die EU stellt nun mittelosteuropäischen Bauern Entschädigungszahlungen in Aussicht. Zuvor hatte sie ein polnisches Programm zur Förderung der Weizen- und Maiserzeugung mit Direktzuschüssen in Höhe von 126 Millionen Euro gebilligt.

    Erzeugung verteuert sich

    Da Lieferungen von Dünger aus Russland und Belarus ausbleiben, sind Polens Landwirte stärker auf die inländische Düngemittelproduktion angewiesen. Diese benötigt teures Erdgas, was die Preise für Dünger und folglich auch für Nahrungsmittel polnischer Erzeuger weiter in die Höhe treibt. Um hier gegenzusteuern, hatte die Regierung bis Ende 2022 den Mehrwertsteuersatz für Dünger auf 0 Prozent gesenkt und Düngerkäufe durch Landwirte mit 54 Euro bis 108 Euro pro Hektar bezuschusst. Seit Anfang 2023 gilt wieder der Mehrwertsteuersatz von 8 Prozent. Die Regierung sucht nach alternativen Möglichkeiten, um auf dem Düngermarkt zu intervenieren.

    Zudem soll der reduzierte Mehrwertsteuersatz, der seit dem 1. Februar 2022 auf 0 Prozent abgesenkte wurde für zwei Drittel der Nahrungsmittel, noch bis Ende Juni 2023 gelten. Das soll dem Preisauftrieb zusätzlich entgegenwirken. Denkbar ist eine weitere Verlängerung bis Jahresende. Im Jahr 2022 waren die Produzentenumsätze vor allem nominal kräftig gestiegen. 

    Umsatz mit Nahrungsmitteln und Getränken in Polen (in Millionen Euro)

    Kategorie

    2020 1)

    2021 1)

    2022 1)

    Veränderung 2022/2021 2)

    Nahrungsmittel

    56.756

    61.201

    82.911

    11,6

    Getränke

    4.961

    5.300

    6.309

    10,3

    Tabakwaren

    1.872

    1.865

    2.025

    2,2

    1 umgerechnet zum jeweiligen Jahresdurchschnittskurs, 2021: 1 Euro = 4,5652 Złoty, 2022: 1 Euro = 4,6861 Złoty; 2 reale Veränderung in Prozent auf Złoty-BasisQuelle: Statistisches Hauptamt GUS 2023

    Weitere Investitionen in Kapazitätsausbau absehbar

    Die Nahrungsmittelindustrie muss weiter investieren, um ihre Kapazitäten zu erhöhen und durch Automatisierung ihre Effizienz zu steigern. Moderne Verpackungen sollen die Umwelt weniger belasten. Beispielsweise investiert Tymbark-MWS, ein polnischer Hersteller von Säften, Nektar und anderen Getränken, 40 Millionen Euro in die Modernisierung seiner Fabrik in Zator im Krakauer Technologiepark. Ganz in der Nähe in Andrychów will das Konkurrenzunternehmen Wosana 10,1 Millionen Euro für seinen Maschinenpark aufwenden.

    Die Investitionen in die Nahrungsmittelproduktion waren bereits 2022 gestiegen. Die Aufwendungen von Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten erreichten laut GUS 2.247 Millionen Euro. Das entsprach auf Złoty-Basis einem nominalen Zuwachs um 19,5 Prozent gegenüber 2021. Auch die Investitionen in die Getränkeherstellung haben auf 275,2 Millionen Euro zugelegt (+11 Prozent). Die Tabaksparte wandte dagegen nur noch 70,7 Millionen Euro auf (-46,2 Prozent).

    Pflanzliche Alternativen im Kommen

    Während Bio- und Ökoprodukte wegen ihrer hohen Preise etwas weniger gefragt sind, werden pflanzliche Alternativen für Fleisch- und Milchprodukte beliebter. Diese waren vom Preisauftrieb weniger betroffen als tierische Erzeugnisse. Die Verkäufe pflanzlicher Alternativprodukte erreichten laut Good Food Institute Europe, das sich auf Angaben von Nielsen IQ stützt, in Polen 2022 rund 166,9 Millionen Euro.

    Während die mengenmäßige Nachfrage nach tierischer Milch 2022 gegenüber 2020 um 1 Prozent sank, stieg die Nachfrage nach pflanzlichen Milchalternativen um 39 Prozent. Bei veganem Käse ergab sich ein Plus von 19 Prozent. Die Nachfrage nach veganen Jogurts und Desserts verdoppelte sich sogar. Pflanzlicher Milchersatz hatte 2022 bereits einen Marktanteil von 10 Prozent an den gesamten Milchverkäufen. Pflanzenbasierter Fleischersatz erreichte einen Anteil von etwa 15 Prozent an den Verkäufen verpackter Fleischwaren.

    Produzentenumsätze mit Nahrungsmitteln nach Produktgruppen (in Millionen Euro, Veränderung in Prozent) 1)

    Produktgruppe

    2020 2)

    2021 2)

    Veränderung 2021/2020 3)

    Nahrungsmittel

    46.977

    51.121

    11,8

      Fleisch und -produkte

    15.054

    15.732

    7,4

      Molkereiprodukte

    7.255

    8.148

    15,4

      Backwaren, Produkte auf Mehlbasis

    3.725

    3.982

    9,8

      Verarbeitetes Obst / Gemüse

    3.307

    3.728

    15,8

      Fisch, Schalen- und Weichtiere

    3.081

    3.178

    6,0

      Kakao, Schokolade, übrige Süßwaren

    1.687

    1.864

    13,5

      Tierische / pflanzliche Öle / Fette

    1.350

    1.996

    51,9

    Getränke (ohne Saft, Milch)

    7.465

    7.967

    3,1

    1 Begriff Nahrungsmittel hier enger und Getränke breiter gefasst als in vorheriger Tabelle, Zahlen daher nicht vergleichbar; 2 Jahresdurchschnittskurs, 2020: 1 Euro = 4,4430 Złoty, 2021: 1 Euro = 4,5652 Złoty; 3 nominale Veränderung auf Złoty-BasisQuelle: GUS, Industrieproduktion 29.07.2022

    Gefragt sind auch Fertiggerichte jeglicher Art. Laut GUS erreichten die Produzentenumsätze damit 2021 rund 639 Millionen Euro nach 538 Millionen Euro 2020. Das ist auf Złoty-Basis nominal ein Plus von 22 Prozent.   

    Beratungen über Pfandsystem laufen

    Ab 2025 müssen in Polen 77 Prozent der Abfälle getrennt eingesammelt werden. Ab 2029 liegt die Quote bei 90 Prozent. Um diese Vorgaben zu erfüllen, ist die Einführung eines Pfandsystems notwendig. Darüber wird derzeit beraten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll im 2. Quartal 2023 an das Parlament (Sejm) geleitet werden. Er könnte frühestens Anfang 2025 in Kraft treten. Handelsketten wie Carrefour, Żabka oder Lidl beginnen oder testen schon jetzt aus eigener Initiative solche Rücknahmesysteme - etwa mit Flaschenautomaten.

    Mitte April 2023 verabschiedete der Sejm bereits ein Gesetz zu Single Use Plastics gemäß einer EU-Richtlinie. Verboten werden darin Einweggegenstände aus Plastik wie Besteck, Becher, Verpackungen für Speisen zum Mitnehmen. Die wichtigsten Bestandteile des Gesetzes treten Mitte des Jahres 2024 in Kraft.

    Stand: Mai 2023

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Branchenstruktur

    Einige in- und ausländische Konzerne dominieren die Nahrungsmittel- und Getränkebranche in Polen. Hinzu kam 2022 eine staatliche Lebensmittelgruppe, die Markteingriffe ermöglicht.

    Die Nahrungsmittelindustrie spielt in Polen eine immer wichtigere Rolle. Das Land ist zum führenden Hersteller von Geflügelfleisch in der EU aufgestiegen. Besonders stark ist Polens Position auch bei gefrorenem Obst und Gemüse, Champignons sowie bei Apfelsaft. Das Land beliefert zunehmend Märkte in Europa und weltweit, wobei der kräftige wertmäßige Exportzuwachs 2022 auch auf den merklichen Preisanstieg zurückzuführen ist.

    Bedeutung der Exporte wächst

    Die Exporte von Agrarerzeugnissen und Nahrungsmitteln stiegen 2021 laut polnischem Landwirtschaftsministerium um 9,6 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro (2020: 34,3 Milliarden Euro). Davon gingen 72,7 Prozent in andere EU-Länder.

    Die Landesstelle zur Förderung der Landwirtschaft KOWR schätzt die Ausfuhren 2022 auf 47,6 Milliarden Euro, was einer Steigerung um 26,7 Prozent entsprechen würde. Bei gleichzeitigen Importen von 32,1 Milliarden Euro ergibt sich für Polen 2022 ein Überschuss von 15,5 Milliarden Euro.

    Die Ausfuhren in die EU summierten sich 2022 auf vorläufig 35,3 Milliarden Euro (+29,1 Prozent gegenüber 2021). Deren Anteil an den Gesamtausfuhren stieg damit auf 74 Prozent. Hauptabnehmer war mit 11,9 Milliarden Euro Deutschland (+25,4 Prozent), weit vor den Niederlanden mit 3,1 Milliarden Euro (+37 Prozent) und Frankreich mit 2,9 Milliarden Euro (+35 Prozent).

    Wertmäßig am stärksten stiegen 2022 die Exporte von Getreide und Produkten daraus auf 6,6 Milliarden Euro (+40 Prozent), von Fleisch und Produkten daraus auf 9,6 Milliarden Euro (+37 Prozent) und von Milchprodukten auf 3,6 Milliarden Euro (+37 Prozent). Die Exportzuwächse wurden trotz einer gestiegenen Nachfrage nach Nahrungsmitteln im Inland erzielt, die durch 2 Millionen bis 3 Millionen geflüchtete Menschen aus der Ukraine im Land zulegte.

    Polnischer Export von Agrarerzeugnissen und Nahrungsmitteln (in Milliarden Euro)

    Jahr

    Wert

    2022 *)

    47,6

    2021

    37,6

    2020

    34,3

    2019

    31,8

    * SchätzungQuelle: Finanzministerium 2023, KOWR 2023, Landwirtschaftsministerium 2023

    Wenige Großunternehmen dominieren den Markt

    Der Nahrungsmittelbranche gehören neben den vorherrschenden bekannten Lebensmittelkonzernen weitere große und mittlere Unternehmen sowie zahlreiche Kleinbetriebe an. Die führenden Großunternehmen sind meistens auch bedeutende Exporteure, beispielsweise die polnischen Geflügelverarbeiter Superdrób und Indykpol. Zu den wichtigen ausländischen Unternehmen zählen neben den in der Tabelle aufgeführten Firmen auch Unilever, Bahlsen, Danone, Carlsberg, Nord- und Südzucker, GoodMills Group, Lotte Group sowie große Tabakkonzerne.

    Umsatzstärkste Nahrungsmittelproduzenten 2021 in Polen (Umsatz in Millionen Euro)

    Name des Unternehmens

    Sparte

    Umsatz 1) 2)

    Animex Foods  Sp. z o. o.

    Fleisch und Fleischverarbeitung

    2.031

    Cedrób S.A.

    Geflügelverarbeitung

    1.548

    Grupa Mlekovita

    Molkereiprodukte

    1.381

    GMW Holding S.A. (Grupa Maspex)

    verschiedene Nahrungsmittel

                    1.281

    Grupa Polmlek

    Molkereiprodukte

    1.249

    Imperial Tobacco Polska S.A.

    Tabakverarbeitung

    1.175

    SM Mlekpol

    Molkereiprodukte

    1.118

    Bunge Polska Sp. z o.o. (Zakłady Tłuszczowe Kruszwica S.A.)

    Pflanzliche Fette

                    1.047

    Grupa Sokołów S.A.

    Fleisch und Fleischverarbeitung

    983

    Kompania Piwowarska S.A.

    Bierbrauerei (Asahi Beer)

    971

    Mars Polska Sp. z o. o.

    Haustierfutter, Süßwaren

    900

    Nestlé Polska S.A.

    verschiedene Nahrungsmittel

    789

    Grupa Żywiec S.A.

    Brauereigruppe (Heineken)

    759

    Coca Cola HBC Polska Sp. z o. o.

    Nicht-alkoholische Getränke

    640

    Krajowa Spółka Cukrowa S.A.

    Zucker

    564

    1 umgerechnet zum Jahresdurchschnittskurs 2021: 1 Euro = 4,5652 Złoty; 2 Einnahmen aus VerkäufenQuelle: Tageszeitung Rzeczpospolita: Lista 2000 vom 15.12.2022

    PepsiCo produziert in Polen Chips mit Kartoffeln aus inländischer Erzeugung und fördert dabei nach eigenen Angaben die regenerative Landwirtschaft. Der Konzern verwendet zunehmend recyceltes Plastik für seine Verpackungen. Im Jahr 2023 eröffnet PepsiCo seine fünfte Fabrik in Polen bei Środa Śląska, in der Snacks hergestellt werden. Sie sei besonders umweltfreundlich und in starkem Maße automatisiert. Der US-Konzern Mars produziert allein in seiner Fabrik in Janaszówek bei Sochaczew 640 Millionen Riegel Snickers jährlich.

    Staatlich kontrollierte Nahrungsmittel-Holding gegründet

    Um die Strukturen der insgesamt weiterhin stark zersplitterten Branche zu straffen und die Nahrungsmittelversorgung zu sichern, gründete die polnische Regierung eine Landesnahrungsmittelgruppe (Krajowa Grupa Spożywcza; KGS). Zu ihr gehören 15 führende Gesellschaften aus sechs Bereichen, darunter die Landeszuckergesellschaft (Krajowa Spółka Cukrowa S.A.; KSC). Die KGS soll die Agrar- und Nahrungsmittelpolitik der Regierung unterstützen. Starke staatliche Unternehmen sollen sich besser vor Übernahmen durch ausländische Investoren schützen können. Das Ausschalten von Zwischenhändlern soll zu faireren Preisen für Erzeuger und Konsumenten führen. Die KGS wird noch erweitert. Sie will entweder eigene Einzelhandelsstrukturen schaffen oder eine bestehende Supermarktkette übernehmen.

    Produktion ausgewählter Nahrungs- und Genussmittel in Polen 1), 2)

    Produktgruppe

    2021

    2022 3)

    Veränderung 2022/21 4)

    Geflügelfleisch

    3.158

    2.989

    -5,4

    Wurstwaren

    775

    782

    0,9

    Obst- und Gemüsesäfte (in 1.000 hl)

    12.612

    11.578

    -8,2

    Margarine, andere Streichprodukte

    308

    339

    10,1

    Milch (in 1.000 hl)

    36.721

    36.282

    -1,2

    Butter

    241

    250

    3,7

    Käse, reifend

    391

    353

    -9,7

    Frischkäse, Quark

    509

    511

    0,4

    Weizenmehl

    2.405

    1.900

    -21,0

    Zucker

    2.151

    2.196

    2,1

    Reiner Wodka (umgerechnet in 100 % Alkohol, in 1.000 hl)

    1.080

    1.012

    -6,3

    Bier (in 1.000 hl)

    38.832

    37.797

    -2,7

    Zigaretten (in Mrd. Stück)

    216

    233

    8,1

    1 in 1.000 Tonnen, sofern nicht anders angegeben, hl = Hektoliter; 2 einbezogen sind Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten; 3 Angaben für 2022 können noch nach oben korrigiert werden; 4 Veränderung in ProzentQuelle: Statistisches Hauptamt GUS 2023

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Rahmenbedingungen

    Qualitätsmerkmale, auch zum Tierschutz, gewinnen an Bedeutung. Für die Kennzeichnung ökologischer Erzeugnisse gelten strengere Regeln. Auf gesüßte Säfte entfällt eine Zuckersteuer.

    Spezielle Einfuhrbeschränkungen für Nahrungsmittel aus Deutschland gibt es nicht. Zusätzlich zu den Zertifikaten der EU finden polnische Qualitätsmerkmale und Gütesiegel Verwendung.

    Für Kontrollen zuständig ist die Inspektion zur Handelsqualität von Agrar- und Nahrungsmittelerzeugnissen (Inspekcja Jakości Handlowej Artykułów Rolno-Spożywczych; IJHARS). Eine Kennzeichnung von Produkten mit dem Siegel "DobrostanPlus" soll eine artgerechtere Tierhaltung bescheinigen und einen höheren Preis begründen. Die IJHARS hat auch die Aufsicht über die ökologische Erzeugung.

    Mehr Umweltfreundlichkeit angestrebt

    Die Anzahl der Bio-Bauernhöfe stieg 2021 laut dem Portal e-sadownictwo.pl erstmals seit Jahren wieder auf rund 20.000 (+7,6 Prozent gegenüber 2020). Diese belegten mit insgesamt 549.000 Hektar (+7,9 Prozent) 5 Prozent der Agrarfläche. Die Europäische Kommission strebt bis 2030 einen ökologischen Anbau auf einem Viertel der Fläche in den EU-Ländern an. Ein polnisches Gesetz vom 23. Juni 2022 über ökologische Landwirtschaft und Produktion soll das Genehmigungsverfahren für Öko-Bauern erleichtern, die Aufsicht verbessern und die Versorgung mit Dünger optimieren.

    Konsumenten sollen durch die neuen gesetzlichen Vorgaben einfacher nachvollziehen können, ob "Öko-" oder "Bio-"Erzeugnisse auch tatsächlich über ein entsprechendes Zertifikat verfügen. Die IJHARS listet auf ihrer Internetseite 13 Institutionen auf, die vom Landwirtschaftsministerium ermächtigt wurden, eine ökologische Landwirtschaft und Öko-Produkte zu zertifizieren. Darunter befindet sich der TÜV Rheinland Polska.

    Um eine gesunde Ernährung der Bevölkerung zu fördern, erhebt Polen auf künstlich gesüßte Nahrungsmittel eine Zuckersteuer. Diese beträgt für Getränke, denen Zucker oder Süßstoff zugesetzt wurde, 10,80 Cent pro Liter. Weitere Abgaben können noch hinzukommen. Diese Steuer gilt ausdrücklich nicht für Säfte aus reinen Fruchtbestandteilen, denen lediglich Wasser zugesetzt wurde.

    Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der EU sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa Deutsches Institut für Normung e.V.).

    GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht-tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Polen

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministerstwo Rolnictwa i Rozwoju Wsi

    Ministerium für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung

    Ministerstwo Klimatu i Środowiska

    Ministerium für Klima und Umwelt

    Ministerstwo Aktywów Państwowych

    Ministerium für Staatliche Aktiva 

    Inspekcja Jakości Handlowej Artykułów Rolno-Spożywczych

    Behörde, die Handelsqualität von Lebensmitteln kontrolliert

    Krajowy Ośrodek Wsparcia Rolnictwa 

    Landesstelle zur Förderung der Landwirtschaft

    Główny Inspektorat Sanitarny

    Landessanitäraufsicht 

    Instytut Ekonomiki Rolnictwa i Gospodarki Żywnościowej

    analysiert Agrar- und Nahrungsmittelmarkt

    Polska Federacja Producentów Żywności

    Arbeitgeberverband der Nahrungsmittelproduzenten

    Związek Polskie Mieso

    Verband der polnischen Fleischindustrie

    Krajowy Związek Spółdzielni Mleczarskich Związek Rewizyjny

    Landesverband der Molkereigenossenschaften

    Browary Polskie

    Arbeitgeberverband der Bierindustrie

    Polska Izba Żywności Ekologicznej

    Polnische Kammer für ökologische Nahrungsmittel 

    Polska Izba Odzysku i Recyklingu Opakowań 

    Polnische Kammer für Verwertung von Verpackungen

    Przemysł Spożywczy (Nahrungsmittelindustrie)

    Fachzeitschrift, monatlich 

    Polagra, Food Horeca Foodtech, Poznań

    Nahrungsmittelmesse, nächster Termin: 27. - 29.09.23

    Portal Spożywczy

    Internetportal zur Nahrungsmittelbranche

    Biokurier.pl

    Internetportal zu Ökonahrungsmitteln

    Topagrar.pl

    Internetportal zur Landwirtschaft 

    Von Beatrice Repetzki | Berlin

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.