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Special Ghana Wasser- und Abwassertechnologie, übergreifend

Sektor mit viel Potenzial

Die Regierung plant mit Unterstützung von privaten Akteuren, NGOs und Geberinstitutionen weitere Investitionen in den WASH-Sektor.

Von Corinna Päffgen | Accra

Die ghanaische Regierung verfolgt mit der National Water Policy (2007), der National Environmental Sanitation Policy (2009) sowie dem Water Sector Strategic Development Plan (2012-2025) das Ziel, den universellen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen zu gewährleisten.

Das zuständige Ministerium für Wasserressourcen und Abwasserentsorgung plant mit Unterstützung internationaler Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Geberinstitutionen in den Jahren 2021 und 2022 etwa 60 Millionen US$ in den Wasser-, Sanitär- und Hygienesektor (WASH-Sektor) zu investieren. Veranschlagt wurden für den Zeitraum 2019-2022 Investitionen von insgesamt 130 Millionen US$.

Bedarf übersteigt die Mittel

Die Regierung hat zwar die Notwendigkeit für mehr Investitionen in den WASH-Sektor erkannt, allerdings spiegelt sich dies (noch) nicht in einer angemessenen Mittelbereitstellung wider.

Um beispielsweise ein landesweites unterirdisches Kanalsystem für Abwässer zu bauen, werden nach Angaben des Ministers für Arbeit und Wohnen, Samuel Atta Akyea, etwa 2 Milliarden US$ benötigt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzte in 2018 den Investitionsbedarf im Bereich der Wasserversorgung bis 2025 auf etwa 11,5 Milliarden US$.

Ghana setzt auf PPP-Projekte

Mit der „National PPP-Policy“ (2011) versucht Ghana aufgrund der begrenzten staatlichen Mittel die Infrastrukturentwicklung und somit die wirtschaftliche Entwicklung des Landes unter Einbindung privater Unternehmen vorantreiben. Dies sieht der Water Sector Strategic Development Plan (2012-2025) auch für den Wassersektor vor, hier sind Public-Private-Partnerships (PPP) in sämtlichen Bereichen möglich: In der städtischen und ländlichen Wasserversorgung, im Abwassermanagement und der Abwasserbehandlung. Eine Beteiligung kann über Dienstleistungs-, Franchise- oder Konzessionsverträge erfolgen.

Ein prominentes PPP-Projekt ist die erste Meerwasserentsalzungsanlage in Ghana, die Accra Sea Desalination Plant, die im Rahmen einer PPP-Vereinbarung zwischen der GWSL und der niederländischen Abengoa Water Investment Ghana errichtet wurde. Betrieben wird die Anlage auf Basis eines BOOT-Models (Build-Own-Operate-Transfer) mit einer Laufzeit von 25 Jahren und einer Kapazität, 60.000 m3 Meerwasser pro Tag zu entsalzen. Das Investitionsvolumen beträgt etwa 180 Millionen US$. Im Bereich der Abwasseraufbereitung unterhalten hauptsächlich Unternehmen der Jospong-Gruppe öffentlich-private-Partnerschaften mit den MMDAs (Metropolitan, Municipal and District Assemblies). So unterhält beispielsweise die Sewerage Systems Ghana Ltd. verschiedene Kläranlagen wie die New Lavender Hill und den Mudor in Accra.

Chancen im Wassersektor vielfältig

Die Möglichkeiten eines Engagenements im Wassersektor sind vielfältig. Dazu gehören unter anderem Beratungsleistungen im Bereich Datenerfassung und Wasserforschung; die Lieferung von Chemikalien für Wasseraufbereitungsanlagen; der Bau und die Ausstattung von Laboren; innovative Technologien für Regenwasseraufbereitungsanlagen, die Lieferung von Solar- und Biogaspumpen und Rohrleitungssystemen. Für interessierte Unternehmen am ghanaischen Wassersektor bietet sich die Kontaktaufnahme mit der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (AHK Ghana) an. Leiter des „Kompetenzzentrums Energie und Umwelt“ ist Herr Alexander Sicking (alexander.sicking@ghana.ahk.de).  



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