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Special Russland

Russische Onlinekonsumenten kaufen immer häufiger im Ausland

Vor allem Russinnen kaufen immer öfter mit ihrem Smartphone ein. Am häufigsten bestellen sie Kinderwaren (30%), Waren für Schönheit und Gesundheit (24%) sowie Elektronik und Haushaltsgeräte (16%), ermittelte der Verband der Internethändler AKIT. Im Mobile Commerce am wenigsten gefragt waren Möbel und Gebrauchsgüter (9%), Gartengeräte (8%) und Essen (5%). 

Die meisten großen Offlinehändler und Hersteller treiben die Entwicklung ihrer Onlinevertriebskanäle voran und investieren in große Abhol- und Logistikzentren. Dazu gehören die Supermarktketten Perekrestok (X5 Group), Magnit, Lenta und O´key, sowie IKEA, Mars, H&M, Vans, Furla, L´Oreal und Yves-Rocher. 

Außerdem zieht es russische Konsumenten immer häufiger zu ausländischen Onlineshops. Der Umsatz mit Bestellungen im Ausland hat sich mehr als verdreifacht - von 1,3 Mrd. $ im Jahr 2013 auf 4,3 Mrd. $ im Jahr 2016. Der durchschnittliche Bestellwert lag 2015 bei 31 $. Kunden aus Russland suchen bei ausländischen Shops vor allem nach bestimmter Bekleidung und Schuhen, Babywaren, Kosmetika sowie Haus- und Gartenbedarf.

 

Bestellungen russischer Kunden in ausländischen Onlineshops (grenzüberschreitende Onlineverkäufe)

 

2015

2016

2017*)

Marktvolumen (Mrd. Rubel, laut AKIT)

219

302

420

Marktvolumen (Mrd. US$, laut NAMO)

3,4

4,3

k.A.

Mio. Postsendungen (AKIT/NAMO)

135

233 / 245

400

*) Prognose
Quellen: Russischer Verband der Internethändler (AKIT), Nazionalnaja Assoziazija Distanzionnoj Torgowli (NAMO)

 

Am häufigsten besuchen Russen chinesische Onlineshops. Deren Marktanteil an den  grenzüberschreitenden Lieferungen hat sich seit 2013 verdoppelt - von 40% auf 80 bis 90%. Dagegen kommen nur 4% der Lieferungen aus der EU und 2% aus den USA. Der Anteil der VR China am Umsatz beträgt 52%, die EU kommt auf 23% und die USA auf 12%. Der durchschnittliche Auftragswert aus der VR China ist mit 22 $ (2015) nur halb so hoch wie bei Bestellungen aus Europa. AliExpress, ein chinesischer Onlinemarktplatz, hat sich seit 2014 sogar an die Spitze des russischen Onlinehandels gesetzt. 

Das heißt aber nicht, dass europäische Anbieter chancenlos sind. Seit Anfang 2017 verzeichnen westliche Onlineshops wieder einen Anstieg der Verkäufe nach Russland. Die Zahl der Postsendungen dorthin hat sich im 1. Halbjahr 2017 nahezu verdoppelt auf 120.000, berichtet der Versanddienstleister Shiptor. Beispielsweise steigerte der britische Modeshop Asos seine Umsätze in Russland in sechs Monaten um mehr als 200%. Asos bietet russischen Kunden jetzt an, Waren innerhalb von 14 Tagen in einer der Ausgabestellen von Boxberry kostenlos zurückzugeben. 

Ein kleiner Boom lässt sich auch an den russischen Besucherzahlen der Websites westlicher Onlineshops ablesen. Bei der Onlinedrogerie iHerb (USA) kommt sogar der größte Teil der Kunden aus Russland (18,8%), während es bei den Fashionstores Yoox (Italien) 15%, Farfetch (USA) 10% und Asos (UK) 7,7% sind.

 

Text: Edda Wolf

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