Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Wirtschaftsumfeld | Usbekistan | Start-ups

Start-ups aus den GUS-Ländern expandieren nach Usbekistan

Der große ungesättigte Markt lockt erste ausländische Start-ups in den Wüstenstaat. Vor allem FinTech-Firmen strecken ihre Fühler aus.

Von Uwe Strohbach | Taschkent

Start-ups mit ausländischen Wurzeln sind in Usbekistan noch ausgesprochen rar. Doch in letzter Zeit verkünden immer mehr junge Unternehmen aus dem Ausland den Markteinstieg. Sie stammen vor allem aus den benachbarten zentralasiatischen GUS-Republiken, Russland und den südkaukasischen Ländern.

Stark wachsende und junge Bevölkerung beflügelt Markteintritt

Als Hauptmotive für die Expansion nach Usbekistan nennen die Firmen:

  • großen Verbrauchermarkt mit 36 Millionen Einwohnern;
  • anhaltend dynamisches Bevölkerungswachstum (Zuwachs 1. Januar 2021 gegenüber 1. Januar 2010: +23,4 Prozent beziehungsweise um 6,6 Millionen Menschen);
  • junge Bevölkerung mit einer besonderen Affinität zu digitalen Anwendungen und stark technologisch orientierten Produkten und Dienstleistungen (Durchschnittsalter: 29 Jahre);
  • viele noch zu besetzende Geschäftsfelder in der wirtschaftlich aufstrebenden Republik;
  • im Land gestartete Digitalisierungsoffensive;
  • aus der früheren Zugehörigkeit zur Sowjetunion bis heute erhaltene kulturelle und sprachliche Gemeinsamkeiten.

Tadschikisches FinTech-Start-up Alif gilt als Musterbeispiel 

Eines der führenden in Usbekistan aktiven ausländischen Start-ups ist das tadschikische FinTech-Start-up Alif. Es hat einen aktuell geschätzten Wert von etwa 100 Millionen US-Dollar (US$). Das Unternehmen bedient in Usbekistan gegenwärtig mehr als 200.000 Klienten, kooperiert mit rund 300 lokalen Partnern und beschäftigt mehr als 100 usbekische Mitarbeitende.

Alif betreibt in Tadschikistan eine Geschäftsbank und in Usbekistan ein Zahlungssystem (buy now pay later) und eine B2C-Online-Platform (Alif Moliya/Alifshop.uz). Das Expansionskapital stammt von der britischen Investitionsgesellschaft Jefferson Capital Holdings Limited. Die usbekische Niederlassung Alif Tech hat ihren Sitz im IT-Park Taschkent.

Neue ausländische Engagements in Sicht

Das erst seit Anfang 2021 operativ tätige georgische Start-up Payze will Ende 2021/Anfang 2022 eine Niederlassung in Usbekistan eröffnen. Der Zahlungsdienstleister betreibt in Georgien einen One-Stop-Shop für E-Commerce-Online-Zahlungen.

Die gegenwärtig zweitgrößte usbekische Zahlungsplattform PayMe befindet sich bereits seit April 2019 im Mehrheitsbesitz eines georgischen Investors. Die Geschäftsbank TBC erwarb 51 Prozent der Aktien des Zahlungsdienstleisters für 5,5 Millionen US$. Das Kreditinstitut gibt die Anzahl der registrierten Nutzer der Online-Finanzplattform mit 4 Millionen an (Stand: 1. September 2021).

Das kasachische Unternehmen Smart Satu, Anbieter einer Online-Plattform für die Automatisierung des Großhandels im Segment Fast Moving Consumer Goods (FMCG), strebt einen weiteren Ausbau seiner Geschäftstätigkeit in Usbekistan an. Es gibt bereits Büros in den usbekischen Städten Taschkent und Nukus. Das ebenfalls in Kasachstan ansässige Start-up Jet Sharing will ab 2022 Elektroroller nach dem Sharing-Prinzip in Usbekistan vermieten. Es ist mit dem Geschäftsmodell nicht nur in Kasachstan, sondern auch schon in Belarus, in der Ukraine und in Armenien präsent. 

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.