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Tiefbau: Marktchancen für deutsche Unternehmen

In Ägypten bietet der technisch anspruchsvolle Tiefbau Geschäftschancen für deutsche Anbieter.

Von Marcus Knupp | Kairo

Die dynamische Entwicklung der Solar- und Windenergie eröffnet etwa Marktchancen für deutsche Planungsunternehmen und Ausrüstungslieferanten. Fotovoltaikanlagen entstehen in verschiedenen Größenordnungen. Beispielsweise errichtete das deutsche Unternehmen ib vogt im Solarpark Benban drei Anlagen mit einer Kapazitätsspitze von insgesamt 166,5 Megawatt auf der Basis eines EPC-Auftrages (Engineering, Procurement and Construction). Gleichzeitig ist es auch für den Betrieb und die Instandsetzung der Anlagen verantwortlich.

Beratungsleistungen als Betätigungsfeld

Machbarkeitsstudien für Projekte sind ein weiterer Sektor mit Nachfrage. Verstärkt kommt auch die Durchführung von Umweltverträglichkeitsuntersuchungen hinzu und das Verfassen entsprechender Studien. Insbesondere, wenn internationale Geldgeber bei Projekten einbezogen werden, gehören diese Themen in der Regel zu den erforderlichen Bestandteilen. Großprojekte eröffnen zumeist Chancen in einer Vielzahl von Subsektoren. So war beim Bau der Tunnel unter dem Suezkanal ein deutsches Architekturbüro mit der Bauaufsicht betraut.

Deutsche Anbieter sind bei Bahntechnik ausdrücklich erwünscht

Die massiven Investitionen in die Bahninfrastruktur bieten Chancen für deutsche Anbieter, sich auch hier zu positionieren. Neue Strecken, die Sanierung alter Bahntrassen und die Erneuerung von Signaltechnik sind Beispiele für laufende Aktivitäten. Dabei wünschen sich offizielle ägyptische Stellen, dass sich auf Ausschreibungen im Bahnsektor vor allem deutsche Unternehmen bewerben.

Gute Chancen in den Bereichen Wasser und Abfall

Der Bereich Wasser, in dem Deutschland traditionell gut aufgestellt ist, wird auch künftig vielfältige Chancen eröffnen – von der Planung und Realisierung von Klär- und Wasserwerken bis zur Verbesserung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der Deltaregion und in Oberägypten. Weiteren Bedarf hat Ägypten an Untersuchungen zur Nutzung von Grundwasservorkommen und für die Planung neuer Bewässerungsnetze sowie im Bereich der landwirtschaftlichen Bewässerung mit Ertragsoptimierung und bei Themen der Wassereffizienz.

Die lokale Produktion besteht aus einfacheren Maschinen und Anlagen. Deutsche Erzeugnisse genießen einen guten Ruf. Die AHK Ägypten sieht beste Chancen für Exporteure von technisch hochwertigen Turbinen, Armaturen, Pumpen und Steuerungen, aber auch Gutachter- und Beratungsleistungen sind demnach gefragt. Starke Konkurrenz im Wassersektor kommt vor allem aus Spanien und Italien.

Die Kompetenzen Deutschlands bei Strategien, Technik und der Finanzierung von Abfallsystemen genießen eine außergewöhnlich hohe Wertschätzung in Ägypten. Ein besondere Aufmerksamkeit erhält dabei die Gewinnung von Strom und Wärme aus Müll sowie die moderne Deponierung von Reststoffen.

Chinesische Anbieter bringen Finanzierung mit

Auch in Ägypten ist die steigende Präsenz chinesischer Unternehmen bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten spürbar. Daraus erwächst deutschen und anderen etablierten Anbietern neue Konkurrenz. Chinesische Anbieter bringen zudem oft Finanzierungslösungen für Projekte mit. Dieses Argument überzeugt insbesondere in Ländern wie Ägypten mit knappen Investitionsbudgets. Im Fokus des chinesischen Interesses steht der Infrastrukturbereich mit den Schwerpunkten Energie und Verkehrswege. Der ägyptischen Seite kommt entgegen, dass sich eine Verhandlungsalternative zu europäischen und US-amerikanischen Anbietern auftut.

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