Dänemark Entwicklungszusammenarbeit
Tätigkeitsfelder und Organisation
Die dänische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit Danida ist dem Außenministerium zugeordnet und hat ihren Sitz in Kopenhagen. In den 71 dänischen Botschaften, 28 Konsulaten und in weiteren diplomatischen Vertretungen im Ausland gibt es lokale und entsandte Mitarbeiter, die für die Umsetzung der Entwicklungszusammenarbeit vor Ort verantwortlich sind. Danida plant und koordiniert diese Aktivitäten und sichert die Qualität der Ergebnisse. Bei der Auswahl von Entwicklungsprojekten prüft Danida die Projekte mit Blick auf ihre Relevanz für nationale dänische Interessen, auf Machbarkeit und ihr Potenzial für strategische Partnerschaften.
Für die Förderung des Privatsektors ist der Investitionsfonds für Entwicklungsländer IFU (Investment Fund for Developing Countries) zuständig. Eines seiner Finanzierungsinstrumente ist Danida Sustainable Infrastructure Finance (DSIF). DSIF vergibt zinsverbilligte Darlehen an dänische Unternehmen zur Finanzierung nachhaltiger Infrastrukturprojekte im Energie- und Wassersektor.
Dänemark ist eines der wenigen Länder, das regelmäßig mehr als 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit ausgibt und somit das von den Vereinten Nationen vorgegebene Ziel erfüllt.
Prioritäre Handlungsstränge
Unter Beteiligung der Öffentlichkeit und im Dialog mit der Zivilgesellschaft, den Stakeholder-Organisationen und weiteren Interessengruppen hat Dänemark im Juni 2021 eine neue Strategie ("The world we share") für die Entwicklungszusammenarbeit angenommen.
Die Förderung von Demokratie und Menschenrechten sowie der darin verankerten Werte bildet die Grundlage dieser Strategie. Daraus ergeben sich zwei prioritäre Handlungsstränge:
- Beschäftigungsförderung, um Armut, Ungleichheit, Konflikte, Vertreibung und irreguläre Migration zu verhindern. Humanitäre Hilfe für und Schutz von Menschen in Konfliktgebieten sowie in den angrenzenden Regionen.
- Kampf gegen den Klimawandel und Erhalt von Biodiversität. Dazu gehören Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie zur Stärkung der Resilienz armer und vom Klimawandel besonders bedrohter Länder.
Länderschwerpunkte
Danida ist in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie in den Anrainerstaaten Osteuropas aktiv. Sie teilt ihre Partnerländer in drei Kategorien ein:
- Arme fragile Länder: zum Beispiel Afghanistan, Burkina Faso, Mali, Niger, Palästinensische Gebiete und Somalia
- Arme stabile Länder: zum Beispiel Äthiopien, Bangladesch, Kenia, Myanmar und Uganda
- Schwellenländer: zum Beispiel Ägypten, Brasilien, China, Georgien, Ghana, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Pakistan, Südafrika, Türkei, Ukraine und Vietnam
Danida ist vor allem in den am wenigsten entwickelten und fragilen Ländern tätig. Die Regierung plant den Ausbau der Aktivitäten im Sahel sowie am Horn von Afrika. Das Engagement in Bangladesch und Myanmar soll eingestellt werden.