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Wirtschaftsumfeld | Griechenland | Vertrieb

E-Commerce

Der Onlinehandel in Griechenland wächst kräftig. Verbraucher wollen das physische und digitale Einkaufserlebnis kombinieren.

Von Michaela Balis | Athen

Im Jahr 2023 stieg der Umsatz des griechischen Internethandels auf 25 Milliarden Euro, so das griechische Statistikamt Elstat. Das bedeutet ein Plus von rund einem Viertel gegenüber dem Vorjahr.

Der Anteil der griechischen Internetnutzer, die 2023 online einkauften, lag bei 75 Prozent, so der European E-commerce Report 2023. Das sind etwa 4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Digital setzt sich durch

Onlineshopping wurde nach der Pandemie endgültig von allen Altersgruppen in Griechenland angenommen, schlussfolgert die internationale Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) in ihrer Studie EY Future Consumer Index Griechenland vom Oktober 2023.

Rund 58 Prozent der Befragten haben in den drei Monaten vor der Umfrage Produkte im Internet bestellt und sie sich nach Hause liefern lassen. Knapp die Hälfte der Befragten nutzte Click-and-collect und holte die Ware selbst im Geschäft ab. Die Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken, bewegen ganze 56 Prozent nicht zum Kauf eines Produktes. Rund 40 Prozent der Befragten wollen auch in den nächsten sechs Monaten im Internet einkaufen.

Betrachtet man die vergangenen sechs Monate, geben rund 70 Prozent der Verbraucher an, mindestens einmal digital eingekauft zu haben, informiert die Studie „Focus on Tech Life Tips der Marktforschungsgesellschaft Focus Bari unter 1.000 Personen im 3. Quartal 2023. Bei der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre steigt der Anteil auf 87 Prozent. Senioren über 65 Jahre sind etwas zurückhaltender: Nur rund 37 Prozent fühlen sich sicher genug, um im Internet einzukaufen.

Etwa 70 Prozent der griechischen Verbraucher genießen das physische Einkaufserlebnis und lassen sich nicht davon abbringen. Rund ein Viertel kauft gleichzeitig auch gerne digital ein. So entstand der Begriff „phygital“, berichtet die Studie der Athens University of Economics and Business. 

Anteil der Kunden beim Onlineshopping steigt

In Zukunft wollen etwa 37 Prozent der Befragten digital einkaufen, von knapp 30 Prozent im Vorjahr, so die EY-Studie. Um in ein Geschäft zu gehen, muss es schon ein besonderes Erlebnis bieten. Völlig abgeneigt gegenüber dem Onlineshopping ist etwa ein Fünftel der Befragten. 

Für die Onlineshops sprechen günstigere Preise oder Angebote. Besonders ältere Verbraucher achten auf die Kosten. Außerdem geht alles schneller und das Angebot ist größer, argumentieren die befragten Verbraucher aller Altersgruppen.

Allerdings bemängelt fast die Hälfte der Verbraucher beim Interneteinkauf die hohen Versandkosten, knapp ein Drittel findet es schwierig, die Ware umzutauschen. Etwa die Hälfte der Befragten der EY-Studie berichtet von verspäteten Lieferungen. Auch die Sicherheit der persönlichen Daten und die mangelnde Vergleichbarkeit der Produkte sprechen gegen das digitale Einkaufserlebnis.

Bekleidung ist der Renner im Onlinehandel

Bei 40 Prozent der griechischen Internetnutzer stehen Bekleidungsartikel ganz oben auf der Beliebtheitsskala, vor allem bei Frauen (47 Prozent). Rund 33 Prozent kaufen Schuhe und 28 Prozent erwerben Technologieartikel, so die Studie von Focus Bari.

Auch im Onlinegeschäft der Supermärkte hält der Trend an: Im Jahr 2023 legte der Umsatz um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Ein Drittel der Supermarkteinkäufe entfiel auf Lebensmittel. Der Umsatz der Lebensmittel nahm 2023 um 10 Prozent zu. Das meldet die Marktforschungsgesellschaft Convert Group in ihrem „Online Grocery Trends Report“. Die Studie deckt 84 Prozent des gesamten Marktes für Online-Supermärkte ab, einschließlich E-Delivery-Plattformen.

Supermärkte bieten Onlinedienste 

Die großen Supermärkte verfügen über eigene digitale Plattformen. Außerdem arbeiten sie mit Onlineplattformbetreibern wie Wolt, Box und efood, der deutschen Gesellschaft Delivery Hero zusammen. Diese werden immer beliebter: zeitsparend, schnelle Produktsuche, transparenter Preisvergleich.

Trotzdem gehen die Griechen lieber direkt ins Geschäft als online einzukaufen. Knapp die Hälfte der Verbraucher geht nach Angaben von Marktkennern einmal pro Woche einkaufen. Rund 17 Prozent nutzen den Onlinehandel der Supermärkte.

Barzahlung ist immer noch wichtig

Das gekaufte Produkt gleich bar zu bezahlen, ist genauso beliebt wie Zahlungen mit der Debitkarte. Etwa die Hälfte der Verbraucher haben sowohl Bargeld bei sich als auch ihre Bankkarte, informieren griechische Presseberichte. Etwa ein Viertel nutzt nur die Kartenzahlung. Immerhin rund 10 Prozent zahlen sogar mobil. 

Bezeichnung

Anmerkungen

Europäischer E-Commerce Verband Ecommerce Europe

Vertritt Unternehmen, die Waren und Dienstleistungen online an Verbraucher in Europa verkaufen
Griechischer E-Commerce Verband GrecaVertritt Unternehmen, die in Griechenland tätig sind, die Waren und Dienstleistungen online verkaufen.

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