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Special | Indien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Land- und Forstwirtschaft: Aufforsten für den Klimaschutz

Indien hat sich dazu verpflichtet, seine Waldfläche zu erhöhen. Viehwirtschaft und wachsende Müllberge produzieren immer mehr Methan. 

Von Boris Alex | New Delhi

Indien hat sich im Pariser Klimaschutzabkommen zur Wiederaufforstung verpflichtet. Langfristig soll der Anteil an Wald an der gesamten Landfläche von 22 auf 33 Prozent erhöht werden. Bis 2030 ließen sich durch diese Kohlenstoffsenke zusätzlich 2,5 Milliarden bis 3 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus der Atmosphäre abbauen, so die Berechnung des Ministry of Environment, Forest and Climate Change. Dem gegenüber steht allerdings die Rodung von Wäldern für den Bergbau sowie für große Infrastrukturprojekte. Konkrete Maßnahmen zur Aufforstung sollen in der neuen "National Forest Policy" formuliert werden. Die aktuell gültige Fassung stammt aus dem Jahr 1988. Ein erster Entwurf wurde 2018 zur Beratung ausgearbeitet, allerdings bislang nicht verabschiedet.

Obwohl die Landwirtschaft für gut ein Fünftel der Emissionen von klimaschädlichen Gasen verantwortlich ist, hat die Regierung hier bislang keine konkreten Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet. Der Subkontinent verfügt mit rund 530 Millionen Tieren über den größten Viehbestand weltweit. Allein die 300 Millionen Rinder sind für gut die Hälfte der Emissionen im Agrarsektor - vor allem Methan - verantwortlich, schätzt das Umweltministerium.

Deponiegase bereiten zunehmend Probleme

Die Abfall- und Abwasserbehandlung sind für etwa 4 Prozent des indischen Ausstoßes von Klimagasen verantwortlich. Bis 2041 soll sich das Volumen der städtischen Siedlungsabfälle auf 200 Millionen Tonnen verdoppeln. Ein Drittel des Mülls wird auf zum Teil illegalen Deponien entsorgt und diese tragen verstärkt zur Methangasproduktion bei. Der Bedarf an Ausrüstung zur Aufbereitung und Verbrennung von Deponiegasen dürfte daher in den nächsten Jahren weiter wachsen. Um das Müllaufkommen bewältigen zu können, müssten bis 2030 etwa 65 Milliarden US-Dollar an Investitionen in die Kreislaufwirtschaft fließen, schätzt das Ministry of Housing and Urban Affairs.

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