Special | Indonesien | Klimawandel
Strategiesektor Stromerzeugung: Erneuerbare zügig ausbauen
Indonesiens Stromerzeugung basiert überwiegend auf Kohle. Nun sollen die Erneuerbaren sprunghaft wachsen. Ob das tatsächlich gelingt, ist allerdings unsicher.
13.10.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Kohle ist als günstigster Energieträger für knapp 60 Prozent der indonesischen Stromerzeugung verantwortlich. Da dieser Brennstoff im Überfluss vorhanden ist, kann er über den eigenen Verbrauch hinaus in riesigen Mengen exportiert werden. Auch sind die Steuereinnahmen aus der Kohleindustrie eine unverzichtbare Stütze des Staatshaushalts. Von ihnen hängen viele Sozialprogramme ab.
Unter internationalem Druck will das Land nun mehr grünen Strom erzeugen: Nach dem neuen Zehnjahresplan zur Stromerzeugung (RUPTL 2021-2030) soll der Anteil der Erneuerbaren an den Erzeugungskapazitäten von heute 13 Prozent bis 2030 auf 29 Prozent ausgebaut werden. Doch daran sind Zweifel angebracht, sollte sich an den mangelhaften Investitionsbedingungen im Energiesektor nichts ändern. Die Technologie für die Erneuerbaren kommt überwiegend aus dem Ausland. Derzeit größtes Hindernis für Erneuerbaren-Projekte sind strenge Local-Content-Regelungen.
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