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Branche kompakt | Japan | Automobilsektor

Japaner kaufen vor allem Hybridautos

Japan ist einer der größten Autoproduzenten und einer der größten Automärkte weltweit. Pkw mit Elektroantrieb werden wichtiger, vor allem Hybride.

Von Frank Robaschik | Tokyo

Ausblick der Kfz-Branche in Japan

Bewertung:

 

  • Japanischen Herstellern drohen insbesondere in den USA Risiken in Form möglicher Einfuhrzölle auf Autos und Kfz-Teile.
  • Japanische Anbieter profitieren von ihrer Stärke bei Hybridautos.
  • Bei reinen Elektroautos ist die Produktpalette japanischer Anbieter bisher überschaubar.
  • Der Automarkt leidet unter stagnierenden Reallöhne und schrumpfender Bevölkerung. 

 

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: April 2025

  • Markttrends

    Japans Bevölkerung altert und geht zurück. Das setzt dem Wachstum der Autoindustrie natürliche Grenzen. Die Zollpolitik der USA schafft Unsicherheiten.

    Japan war 2024 mit 8,2 Millionen produzierten Kraftfahrzeugen der drittgrößte Autohersteller weltweit. 4,2 Millionen davon, also etwas mehr als die Hälfte davon, ging in den Export. Wichtigster Abnehmer waren mit 1,6 Millionen Einheiten die USA. Darüber hinaus produzierten japanische Hersteller nach Angaben der Japan Automobile Manufacturers Association (JAMA) 2023 mehr als 3,2 Millionen Autos in den USA. Dementsprechend wichtig ist für die japanischen Hersteller, wie es in den USA mit Einfuhrzöllen auf Kraftfahrzeuge und auf Kfz-Teile und anderen für die Branche benötigten Vorprodukten weitergeht. Präsident Trump hatte im März 2024 einen Einfuhrzoll in Höhe von 25 Prozent auf Pkws aus Japan ab April 2024 verhängt, diesen dann aber für 90 Tage ausgesetzt. 

    27 %

    aller 2024 verkauften Autos weltweit trugen eine japanische Marke.

     

    Automobilverband rechnet 2025 mit einem wachsenden Absatz

    Beim Autoabsatz belegt Japan mit 4,4 Millionen neu zugelassenen Autos weltweit Rang 4 nach China, den USA und Indien. Für 2025 prognostizierte die Japan Automobile Tyre Manufacturers Association (JATMA) im Dezember 2024 eine Zunahme des Autoabsatzes in Japan um 5 Prozent. Die Prognose erscheint jedoch eher als bestmögliches Szenario, denn die Reallöhne in Japan stagnieren und die Bevölkerung schrumpft.

    Im Nutzfahrzeugbereich zieht der Absatz von Bussen nach dem Ende der Coronapandemie wieder an. Der boomende Tourismus dürfte die Busnachfrage auch 2025 positiv beeinflussen.

    Die meisten Autos in Japan verkaufen Toyota, Suzuki, Honda und Nissan. Die Produktpalette von Suzuki umfasst allerdings vor allem Kleinstautos (sogenannte kei cars). Daihatsu ist eine Tochterfirma von Toyota und produziert ebenfalls vor allem Kleinstautos.

     

    Absatz von Kfz nach Herstellern in JapanStückzahl; Marktanteil und Veränderung in Prozent
    Hersteller

    Absatz

    Veränderung 2024/2023

    Marktanteil 2024

    Toyota

    1.355.581

    -14,1

    30,7

    Suzuki

    721.785

    10,9

    16,3

    Honda

    668.414

    12,5

    15,1

    Nissan

    475.569

    -1,1

    10,8

    Daihatsu

    366.635

    -38,3

    8,3

    Mazda

    141.965

    -20,2

    3,2

    Mitsubishi

    119.480

    15,2

    2,7

    Subaru

    103.522

    -2,3

    2,3

    Quelle: JAMA 2025

    Deutsche Anbieter führen bei den Importen 

    Die meisten Autos importierten 2024 Mercedes-Benz (53.195), Honda (45.107), BMW (35.240), Volkswagen (22.779), Audi (21.415) und BMW Mini (17.165). Porsche verkaufte 9.292 Autos in Japan. Am stärksten stiegen die Importe von Honda. Im Vorjahr kam die Firma nur auf 2.072 Importfahrzeuge. Honda führt seit 2024 einen in Indien gebauten SUV nach Japan ein. Daneben importiert Honda seit 2023 den Minivan Odyssey aus China.

    Bei mittleren und schweren Lkws bestimmen Isuzu und Hino den japanischen Markt. Sie hielten 2024 Anteile von 39,1 Prozent beziehungsweise von 22,1 Prozent an den Neuzulassungen. Mitsubishi Fuso kam auf 14,8 Prozent. Toyotas Lkw-Marke ist in diesem Segment mit einem Anteil von 11,1 Prozent nicht so prominent vertreten. Jedoch ist Toyota mit 50,2 Prozent Mehrheitseigner bei Hino und daher dennoch ein wichtiger Akteur. UD Trucks kam auf einen Marktanteil von 7,1 Prozent.

    Bei leichten Lkw nimmt Toyota hingegen zusammen mit der Tochter Daihatsu eine herausragende Marktstellung mit einem Anteil von 47,8 Prozent ein. Danach folgt Suzuki mit 22,9 Prozent.

    Auslandsmärkte sind für Japans Kfz-Industrie sehr wichtig

    Im Jahr 2024 verkauften japanische Pkw-Hersteller circa 20 Millionen Fahrzeuge im Ausland. Das waren mehr als 80 Prozent ihrer gesamten Verkäufe. Der Rückgang der verkauften Stückzahlen im Ausland gegenüber dem Vorjahr betrug 0,5 Prozent und fiel damit geringer als der im Inland aus.

    Weltweiter Absatz japanischer Pkw-Hersteller in 1.000 Stück; Veränderung gegenüber dem Vorjahr
     

    2022

    2023

    2024

    Veränderung 2024/2023 

    Toyota-Gruppe10.48311.23310.821-3,7
    Honda3.7783.9893.807-4,6
    Nissan3.2263.3743.349-0,8
    Suzuki2.9683.0733.2485,7
    Mazda 1.1161.2451.2782,6
    Subaru8029129423,2
    Mitsubishi *1.0121.024945-7,7
    Insgesamt23.38624.85124.390-1,9
    * bei Mitsubishi ProduktionszahlenQuelle: Angaben der Unternehmen, Recherchen von Germany Trade & Invest, 2025

    Japan verstärkt Bemühungen bei Elektronik und Software im Auto

    Japan will bei Elektronik und Software im Auto Anschluss an amerikanische und chinesische Hersteller halten. Das Ministry of Economy, Trade and Industry veröffentlichte im Mai 2024 eine Strategie zur digitalen Transformation in der Mobilität. Ein Ziel davon ist ein Weltmarktanteil japanischer Hersteller von 30 Prozent bei software-definierten Autos im Jahr 2030. Dafür setzt Japan auf hochgenaue Karten, Abstands- und Geschwindigkeitsmessung mit Laser, bessere Cybersicherheit, hochleistungsfähige Chips für Autos und die Standardisierung von Programmierschnittstellen. Ein Teilthema ist auch das autonome Fahren.

    Vor allem kleinere und kompakte Pkw dominieren in Japan. Ungefähr 53 Prozent der Neuzulassungen sind Kleinst- und Kompaktautos, der Rest Standardmodelle mit einem Hubraum von mehr als zwei Litern. Aufgrund der räumlichen Enge in den Großstädten, der Nutzung hauptsächlich für Kurzstreckenfahrten und der steuerlichen geringeren Belastung kaufen japanische Kunden hauptsächlich Klein- und Mini-Pkw.

    Der Kfz-Bestand belief sich Ende März 2024 auf 78,5 Millionen Einheiten und blieb damit gegenüber dem Vorjahr unverändert. Darunter waren rund 62,0 Millionen Pkw und 16,6 Millionen Lkw, Busse und Spezialfahrzeuge. Das Durchschnittsalter von Pkw steigt seit Jahren und betrug Ende März 2024 laut Automobile Inspection & Registration Information Association 9,34 Jahre. Für Lkw und Busse lag das durchschnittliche Alter zwischen 12,0 Jahren und 13,0 Jahren.

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • E-Mobility

    In der Elektromobilität dominieren in Japan Hybride. Reine Elektroautos spielen bisher nur eine untergeordnete Rolle.

    Japan will bis 2050 klimaneutral sein. Ab 2035 sollen neue Autos nur noch mit Elektroantrieb verkauft werden dürfen. Dazu zählen allerdings nicht nur reine Elektroautos. Hybridautos, Plug-in-Hybride und Wasserstoffautos fallen ebenfalls in diese Kategorie.

    Hybride Fahrzeuge machen die Hälfte der Neuzulassungen aus

    Der Anteil an Autos mit Elektroantrieb am Kfz-Bestand in Japan betrug Ende März 2024 laut Automobile Inspection & Registration Information Association 16,5 Prozent. Hybridfahrzeuge stellten 15,9 Prozent, Plug-in-Hybride 0,32 Prozent und batterieelektrische Fahrzeuge 0,25 Prozent. 

    Die Verkäufe solcher Fahrzeuge betrugen im Kalenderjahr 2024 rund 2,14 Millionen Stück. An den Pkw-Gesamtverkäufen im Land machten Hybridfahrzeuge 2024 einen Anteil von 54,8 Prozent aus, so Angaben der Japan Automobile Business Association. Batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride kamen auf einen Anteil von 1,6 Prozent und 1,2 Prozent. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen lag der Anteil bei 0,02 Prozent.

    Während Toyota mit seinen Pkw auf Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Brennstoffzellen-Basis die Verkaufsliste anführt, hat Nissan im batterieelektrischen Bereich die Nase vorn. Relativ neu bei reinen Elektroautos sind Anbieter wie BYD und Hyundai.

    Absatz von Pkw mit Elektroantrieb in Japan in 1.000 Stück; Veränderung und Anteil in Prozent
     

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Anteil an allen verkauften Pkw

    Pkw mit Elektroantrieb2.1446,757,5
      Hybride2.0409,254,8
      Reine Elektroautos60-17,31,2
      Plug-in-Hybride43-32,51,6
      Brennstoffzellenautos0,765,20,02
    Alle Pkw3.725-6,7100,0

    Staat erhöht Anreize für Elektroautos

    Japans Regierung hat im Fiskaljahr 2025 die Subventionen für den Kauf von Fahrzeugen der nächsten Generation erhöht und zudem mehr Geld für den Ausbau einer entsprechenden Infrastruktur eingeplant. Abhängig von bestimmten Voraussetzungen erhalten Käufer eines reinen Elektrofahrzeuges bis zu circa 5.600 US$ Preisnachlass. Bei Plug-in-Hybriden und kleinen Elektroautos liegt der Betrag bei bis zu rund 3.630 US$. Die Subvention für den Kauf eines Brennstoffzellenautos beträgt bis zu etwa 16.800 US$. Zusätzliche Subventionen von bis zu 330 US$ werden gewährt, wenn für die Herstellung Stahl eingesetzt wurde, bei dessen Herstellungsprozess weniger Treibhausgase emittiert werden.

    Ladeinfrastruktur soll besser werden

    Abgesehen vom Anschaffungspreis ist bislang auch die Ladeinfrastruktur noch ein Faktor, weswegen sich Elektrofahrzeuge in Japan nicht so gut verkaufen. Dies soll sich ändern. Die Zahl der öffentlichen Ladestationen soll von knapp 48.000 Einheiten Ende März 2025 auf 300.000 Einheiten bis 2030 steigen. Über die landesweite Verteilung informiert eine Portalseite

    Zudem stellt die Regierung mehr Geld für den Ausbau des Tankstellennetzes für Wasserstoffautos bereit. Landesweit existierten im März 2025 insgesamt 154 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen. Die meisten davon sind für Pkw. Künftig soll der Ausbau mit Schwerpunkt auf Tankstellen für Nutzfahrzeuge erfolgen.

    Bestand an Niedrigemissionsfahrzeugen in Japan (Stückzahl) *
    Antrieb

    2022

    2023

    2024

    Vollelektrisch

    140.490

    165.083

    196.475

    Plug-in 

    174.448

    207.865

    252.913

    Brennstoffzelle 

    7.113

    7.473

    8.051

    Hybrid mit Verbrennungsmotor

    10.703.962

    11.548.758

    12.572.826

    * jeweils Ende MärzQuelle: Automobile Inspection & Registration Information Association 2025

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Branchenstruktur

    Japan ist der drittgrößte Autohersteller weltweit. Erweiterungen finden primär im Ausland statt. Im Inland gibt es Vorhaben bei Batterien und Brennstoffzellen.

    Die Kfz- und Kfz-Zulieferindustrie in Japan exportierte 2022 Waren im Wert von 477 Milliarden US-Dollar (US$). Das waren 17,4 Prozent des Werts für das gesamte verarbeitende Gewerbe. Darüber hinaus gibt die Kfz-Branche unter Japans Industriezweigen am meisten für Forschung und Entwicklung aus. 

    Laut der Japan Auto Parts Industries Association (JAPIA) fiel der Umsatz mit Kfz-Teilen im Fiskaljahr 2023 (April bis März) in US$ wegen des schwächeren Yen um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 146 Milliarden US$. Zuwächse gab es vor allem bei Teilen für Autos mit Elektroantrieb (+33,8 Prozent auf 7,8 Milliarden US$) und informationsbezogenen Komponenten (+18,2 Prozent auf 5,3 Milliarden US$).

    Im Jahr 2024 produzierten Japans Autohersteller 8,2 Millionen Fahrzeuge im Inland. Das waren 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr und dennoch mehr als doppelt so viele Autos, wie in Deutschland hergestellt wurden. Weltweit lag Japan damit auf Rang drei nach China und den USA.

    Für 2025 erwartete die Japan Automobile Tyre Manufacturers Association (JATMA) im Dezember 2024 eine Zunahme der Zahl der in Japan produzierten Autos um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Absatz im Inland soll um 5 Prozent steigen und die Exporte um 2 Prozent sinken. Allerdings könnten die Ergebnisse schlechter ausfallen. Denn in Japan stagnieren die Reallöhne und die Bevölkerung schrumpft. Im Export verschlechtern sich mit Präsident Trump die Absatzaussichten in den USA. Importeure müssen mit einem derzeit noch schwachen Yen zurechtkommen.

    Renault verringert Beteiligung an Nissan

    Nissan gilt zurzeit als Übernahmekandidat. Das Unternehmen hat die Verbindung zu Renault gelockert und ist auf der Suche nach neuen Partnern. Gespräche mit Honda verliefen erfolglos. Die japanische Presse spekuliert über eine Zusammenarbeit mit dem taiwanischen Apple-Zulieferer Hon Hai Precision Industry (Foxconn). Renault hat seinen Anteil von früher 43,3 Prozent an Nissan deutlich reduziert. Ende September 2024 betrug dieser 17,0 Prozent. Im März 2025 vereinbarten Nissan und Renault, die Mindestbeteiligung am jeweils anderen Partner von 15 Prozent auf 10 Prozent zu senken.

    Produktion von Kfz in Japan nach HerstellernIn 1.000 Stück; Anteil und Veränderung in Prozent
    Hersteller

    Produktion

    Veränderung 2024/2023

    Anteil 2024

    Toyota-Gruppe *3.757-12,845,6
    Suzuki1.0303,412,5
    Mazda749-10,79,1
    Honda693-3,58,4
    Nissan657-8,68,0
    Subaru572-6,06,9
    Mitsubishi481-5,85,8
    * inklusive Daihatsu und HinoQuelle: Angaben der Hersteller 2025

    Neue Autowerke entstehen vorwiegend im Ausland

    Japans Autohersteller investieren vor allem in Nordamerika, Indien und Brasilien. Honda baut in Kanada ein Werk für Elektroautos. Der Nutzfahrzeughersteller Isuzu will 2027 ein neues Werk im Bundesstaat South Carolina in den USA in Betrieb nehmen. Die Investitionssumme liegt bei 280 Millionen US$. Bis 2030 soll die Kapazität 50.000 Fahrzeuge pro Jahr erreichen.

    Suzuki strebt in Indien bis zum Fiskaljahr 2030 eine Kapazität von 4 Millionen Fahrzeugen pro Jahr an. Toyota will zwei weitere Autowerke in Indien errichten. In Brasilien investieren neben Toyota auch Honda und Nissan größere Summen. In Japan baut Subaru ein Werk für Elektroautos.

    Nissan will ein Werk für Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP-Batterien) in Kitakyushu in der Präfektur Fukuoka bauen. Dafür plant es mit Investitionen von einer Milliarde US$. Das Werk soll im Fiskaljahr 2028 in Betrieb gehen. Daneben bauen japanische Firmen eine ganze Reihe weiterer Batteriewerke im Inland und im Ausland.

    Wichtige Investitionsprojekte in der Kfz-Industrie in JapanInvestitionssummen in Millionen US-Dollar
    Vorhaben

    Investition 1)

    Zeitraum

    Anmerkungen
    Honda, Werk für Elektroautos in Kanada

    10.500 2)

    4/2024 – 2028

    Werk für 240.000 Elektroautos pro Jahr in Alliston im Bundesstaat Ontario
    Suzuki, Erweiterung der Produktion mit Schwerpunkt auf Indien

    4.950, davon 3.630 in Indien

    4/2025 - 3/2031

    Steigerung der Produktionskapazität in Indien von 2,6 Millionen Fahrzeugen auf 4 Millionen
    Toyota, Erweiterung der Produktion in Brasilien

    2.040

    2024 bis 2030

    Ausbau bei Autos und Motoren mit Flex-Hybrid-Technologie, die auch Ethanol tanken können, etc.
    Subaru, Werk für Elektroautos in Japan

    1.650

    4/2024 – 3/2029

    Werk in Oizumi (Präfektur Gunma), 
    Nissan, Anlagen zur Produktion von Elektroautos im Vereinigten Königreich

    1.189

    11/2023 -

    Investitionen in Produktion zweier neuer Elektroautomodelle im Werk Sunderland
    Toyota: Lackierwerk und Montagewerk für Getriebe für Hybridautos in den USA

    922 / 88

    12/2024 – 2027 / 2025 – 2026

    Lackierwerk in Georgetown in Kentucky / Getriebewerk in Buffalo in West Virginia
    Toyota Kirloskar, 3. Werk und 4. Werk in Indien

    379 / k.A.

    11/2023 – 2026 / 7/2024 –

    3. Werk für 100.000 Fahrzeuge pro Jahr in Bidadi nahe Bangalore / 4. Werk im Bundesstaat Maharashtra; jeweils Absichtserklärungen
    1 Umrechnung von Beträgen in anderen Währungen zum durchschnittlichen Wechselkurs des Jahres 2024; 2 Investitionssumme von Honda einschließlich Batteriewerk und Investitionen von Joint-Venture-PartnernQuelle: Angaben der Firmen, Recherchen von Germany Trade & Invest 2025

    BMW und Daimler Truck kooperieren mit Toyota bei Wasserstoffautos

    Toyota und BMW wollen nach einer Vereinbarung von 2024 zusammen neue Brennstoffzellen-Antriebe entwickeln. Darauf basierend will BMW 2028 sein erstes in Serie produziertes Wasserstoffauto auf den Markt bringen. 

    Daimler Truck und Toyota wollen ihre Lkw-Sparten Mitsubishi Fuso Truck & Bus und Hino zusammenlegen. Das war ursprünglich bis Ende 2024 geplant. Wegen der Manipulation von Emissionsdaten durch Hino gibt es seit Februar 2024 aber keinen festen Zeitplan mehr. Daimler Truck, Mitsubishi Fuso Truck & Bus, Hino und Toyota wollen unter anderem auch bei Wasserstoff-Lkws zusammenarbeiten.

    Isuzu und UD Trucks beschlossen im März 2023 eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Lkw. Bei Wasserstoff-Lkw arbeitet Isuzu mit Honda zusammen.

    Zulieferer investieren in neue Antriebssysteme

    Denso baut für 455 Millionen US$ von 2025 bis Januar 2027 ein Werk für Steuergeräte für Elektrifizierung und Fahrerassistenzsysteme in Nishio in der Präfektur Aichi.

    Honda investiert 300 Millionen US$ in ein Werk für Brennstoffzellensysteme in Moka (Präfektur Tochigi). Dieses soll 2027 den Betrieb aufnehmen. Toyota baut ein Werk für Wasserelektrolyse-Stacks, Brennstoffzellen-Stacks und -Module in Toyota in der Präfektur Aichi. Honda und Toyota erhalten für diese Vorhaben von der Regierung nach Beschlüssen vom Dezember 2024 Zuschüsse von jeweils bis zu einem knappen Drittel der Investitionskosten.

    Bridgestone modernisiert von September 2024 bis 2027 sein Reifenwerk in Kitakyushu in der Präfektur Fukuoka. Dafür investiert der Reifenhersteller 165 Millionen US$.

    Japan verfügt über breit aufgestellte Kfz-Zulieferindustrie

    Große japanische Kfz-Zulieferer sind unter anderem Denso, Aisin, Bridgestone, Sumitomo Electric, Panasonic, Hitachi, Yazaki, Toyota Boshoku, JTEKT, Toyoda Gosei, Sumitomo Rubber Industries, Koito Manufacturing und Mitsubishi Electric. Zu den weltweit 100 größten Kfz-Zulieferern zählten 2023 daneben laut dem Beratungsunternehmen Berylls by Alix Partners Alps Alpine, Futaba Industrial, Renesas, NTN, Yokohama Rubber, Tokai Rika, Tokyo Tire, Sumitomo Riko, TS-Tech und AGC. Weitere Zulieferer sind unter anderem Marelli, Nidec, TDK, Nittera und Stanley Electric. Von deutscher Seite haben insbesondere Bosch und Mahle eine große Produktion in Japan.

    Im Jahr 2024 importierte Japan Kfz-Teile im Wert von 15,7 Milliarden US$. Die größten Lieferländer sind China (32,8 Prozent), Vietnam (17,3 Prozent), die Philippinen (9,4 Prozent), Thailand (8,4 Prozent) und Indonesien (7,1 Prozent). Die Exporte betrugen 33,0 Milliarden US$ und gingen vor allem in die USA, nach China, Thailand und Mexiko.

    Einfuhr ausgewählter Kfz-Teile nach Japan in Millionen US-Dollar, Veränderung in Prozent
     

    2024

    Veränderung 2024/2023

    aus Deutschland 2024

    Kfz-Elektrik (SITC 778.3)1.434-2,948
    Karosserien, Stoßstangen etc. (SITC 784)8.331-1,2434
    Zündkabelsätze (SITC 773.13)5.387-5,51
    Motoren (SITC 713.2) 514-21,1159
    Summe15.666-3,7643
    Quelle: UN-Comtrade 2025

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Rahmenbedingungen

    Japan aktualisiert Standards und Bestimmungen, insbesondere im Bereich Elektromobilität. Darauf müssen sich auch die ausländischen Anbieter einstellen.

    Auskünfte zum Zollverfahren finden sich auf der Webseite der japanischen Zollbehörde. Sämtliche Kraftfahrzeuge (Pkw, Lkw, Busse und Motorräder) sowie Teile dafür sind in Japan zollfrei. 

    Harmonisierung von Standards schreitet voran

    Allerdings müssen die Einfuhrfahrzeuge den japanischen Standards angepasst werden. Für Standards in der Autobranche sind das Japan Automobile Standards Internationalization Center und das Japan International Standards Committee Ansprechpartner. Auf deren Webseiten finden sich die relevanten Informationen zu Zertifizierungsanforderungen.

    Am 1. Februar 2019 trat das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan in Kraft. Dieses umfasst auch die Harmonisierung bei Standards und anderen Bestimmungen. Jedoch sind immer noch Felder vorhanden, in denen die Rahmenbedingungen verbesserungsfähig sind. Diese werden vom European Business Council in Japan im jährlich erscheinenden Weißbuch aufgeführt.

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung. 

    Von Frank Robaschik | Tokyo

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Japan 

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministry of Land, Infrastructure and Transport

    Zulassung, Registrierung und Inspektion von Autos
    Ministry of Economy, Trade and IndustryPlanung und Strategie der Autoindustrie und verwandter Zweige sowie für neue Energien
    The Japan Automobile Manufacturers Association (JAMA)Kfz-Herstellerverband
    Japan Automobile Dealers Association (JADA)Händlerverband
    Japan Auto Parts Industries Association (JAPIA)Kfz-Teileverband
    Next Generation Vehicle Promotion Center (NeV)Förderstelle des Wirtschaftsministeriums für Autos der nächsten Generation
    Automobile Inspection & Registration Information AssociationVerband für die Verwaltung der Fahrzeuginspektion und -zulassung
    Japan Automobile Importers Association (JAIA)Verband der Kfz-Importeure
    Japan Mobility ShowWichtigste Branchenmesse alle zwei Jahre; nächster Termin: 30. Oktober bis 9. November 2025 
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