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Special | Kasachstan | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Klimaziele: 15 bis 25 Prozent weniger Emissionen bis 2030

Kasachstans Klimaziele sind ambitioniert. Der schrittweise Ausstieg aus der Kohle als bisher wichtigstem Energieträger ist eine große Herausforderung.

Von Jan Triebel | Almaty

International hat sich Kasachstan dazu verpflichtet, bis 2030 seine Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren. Ihr Ausstoß soll dann mindestens um 15 Prozent oder bestenfalls um 25 Prozent geringer als im Basisjahr 1990 ausfallen. Der Anteil variiert je nach Umfang der internationalen Unterstützung für die Dekarbonisierung. Bis 2060 ist eine umfassende Neutralität bei Kohlendioxid (CO₂) vorgesehen.

Mit internationaler Hilfe weniger Emissionen machbar

Die Regierung will die Emissionen bis 2030 um bis zu 25 Prozent kappen. Das hat das Land "bedingt" zugesagt. Die Bedingung hierfür ist eine umfangreiche internationale Unterstützung. Neben direkten Investitionen zählen dazu auch der Zugang zu umweltfreundlichen Technologien sowie zu Geldern aus internationalen Klimafonds. Den Ausstoß von Treibhausgasen um 15 Prozent zu verringern, will das Land eigenständig bewerkstelligen.

Im Mittelpunkt für den Bedarf an moderner Technik stehen Lösungen für eine emissionsarme und -freie Energieerzeugung, alternative Antriebstechniken im Verkehr sowie energieeffiziente Ausrüstungen. Außerdem plant das Land zur Stromerzeugung den Einstieg in die Kernkraft. Auch die CO₂-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage; CCS) wird erwogen.

Nationaler Handel mit CO2-Zertifikaten angestrebt

Um beim Klimaschutz voranzukommen, will die Regierung zukünftig stärker als bisher auf CO₂-Zertifikate setzen. Am Handel auf internationalem Parkett nimmt Kasachstan noch nicht teil. Ein Pilotprojekt für den lokalen Markt läuft seit 2013.

Ein Großteil der Zertifikate wird jedoch noch kostenlos unter den größten Emittenten von Treibhausgasen verteilt. Das sind derzeit etwa 200 Industrieanlagen. Die Verteilung erfolgte zunächst über das Modell des Grandparenting, das auf historischen Emissionswerten basiert. Seit 2021 wird das sogenannte Benchmarking genutzt, dem Emissionsrichtwerte zugrunde liegen.

Darüber hinaus gibt es Reserven für Emissionsrechte. Diese sind für neue und erweiterte Produktionen gedacht. Sie kommen überdies zum Einsatz, wenn Unternehmen mehr als die ihnen kostenlos zugeteilten CO₂-Zertifikate benötigen.

Dazu brachte die staatliche Gesellschaft Schasyl Damu (Grüne Entwicklung) 2022 beispielsweise an der Caspy Commodity Exchange rund 1,4 Millionen Zertifikate in Umlauf. Der Preis hat sich zwischen 2021 und 2022 von durchschnittlich etwa 1,3 auf 1,09 US$ je CO₂-Zertifikat verringert.

Einführung einer Umweltsteuer

Als Anreiz zu mehr Investitionen in saubere Technologien sind deutlich höhere Preise unabdingbar. Dazu will die Regierung den Umfang der kostenlos verteilten CO₂-Zertifikate verringern und deren Handel gleichzeitig deutlich ausweiten. Die Regierung erwartet 2030 einen Zertifikatspreis von rund 50 US-Dollar (US$).

Kasachstan setzt mittelfristig außerdem auf eine Umweltsteuer (Carbon Tax) für Energieträger. Teile der Einnahmen aus dieser und die Erlöse aus dem Verkauf von CO₂-Zertifikaten sollen zukünftig in einen neuen Carbonfonds fließen. Er soll hauptsächlich emissionsmindernde Projekte finanzieren.
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