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Norwegens neue Sicherheitsstrategie eröffnet Geschäftschancen
Die erste norwegische Sicherheitsstrategie betont die europäische Solidarität. Neben geopolitischer Relevanz lassen sich auch Geschäftschancen für deutsche Unternehmen erkennen.
15.05.2025
Von Judith Illerhaus | Stockholm
Am 8. Mai 2025 hat Norwegens Regierung erstmals eine nationale Sicherheitsstrategie verabschiedet. Angesichts der derzeitigen geopolitischen Lage betonte Premierminister Jonas Gahr Støre die Notwendigkeit, Verteidigung, gesellschaftliche Resilienz und wirtschaftliche Sicherheit umfassend zu stärken. In der Strategie werden sechs nationale Interessen definiert, darunter die Sicherung demokratischer Strukturen, wirtschaftlicher Stabilität und internationaler Rechtsstaatlichkeit.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus vielfältige Geschäftschancen, insbesondere in den Bereichen Cybersicherheit, kritische Infrastruktur, Energieversorgung, Verteidigungstechnologie und Krisenmanagement. Norwegen plant erhebliche Investitionen in digitale Sicherheitssysteme, Frühwarnmechanismen und robuste Lieferketten. Auch der Ausbau der zivil-militärischen Zusammenarbeit eröffnet Potenziale für deutsche Technologieanbieter und Beratungsunternehmen. Als enger Partner innerhalb Europas und der NATO setzt Norwegen verstärkt auf internationale Kooperation. Deutsche Firmen, die über Expertise in diesen Bereichen verfügen, könnten von neuen Ausschreibungen und Partnerschaften profitieren.
Passend dazu findet vom 12. bis zum 15. Mai eine vom Markterschließungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie geförderte Geschäftsanbahnungsreise in Trondheim statt. Die drittgrößte Stadt Norwegens gilt als wichtiger Standort der maritimen Industrie und autonomen Systeme.