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Hochbau: Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen

Der Markt bietet Chancen für ausländische Unternehmen. Deutsche Firmen punkten mit Materialien, Maschinen und Know-how. Digitalisierte Betriebe könnten Vorteile haben.

Von Alexander Hirschle | Taipei

Der Hochbau in den Philippinen wird von wenigen großen lokalen Entwicklern wie Ayala Land, Megaworld Corporation oder SM Pirme Holdings dominiert. Diese Konglomerate sind größtenteils für den Bau der gigantischen Einkaufszentren, Ressorts, Appartement-Komplexe oder für die Neugestaltung ganzer Stadtteile verantwortlich. Teilweise sind die lokalen Entwickler auch bei Projekten im Ausland engagiert.  

Branchenvertreter bezeichnen den Immobilienbau als vielversprechenden Markt für internationale Lieferanten und Subkontraktoren, zumal auch ausländische Entwickler im Geschäft sind. Mit diesen sei es laut Experten im Regelfall einfacher, ins Geschäft zu kommen. Aber auch bei lokalen Entwicklern bieten sich unter bestimmten Umständen Kooperationsmöglichkeiten.

Know-how gilt als wichtiges Verkaufsargument

Laut Branchenkennern ist ein gutes Netzwerk zu den lokalen Entwicklern für den geschäftlichen Erfolg unerlässlich. "Made in Germany" ist vorwiegend in Bereichen wie Maschinen, Baumaterialien sowie Spezialbau verbreitet. Deutsche Unternehmer sind auch aktiv in Segmente, in denen sie spezifisches Know-how beziehungsweise einen technologischen Vorteil vor lokalen Erzeugnissen oder Dienstleistungen offerieren können. Sicherheitsrelevante Aspekte und Katastrophenschutz wie etwa Erdbebenresistenz dürften perspektivisch eine immer größere Rolle spielen. Insbesondere nach der Tragödie in der Türkei und Syrien im Februar 2023 kamen kritische Stimmen von Stadtplanern auf, die eine Anpassung der Landesbauordnung von 1977 fordern. 

Die Experten von MarketandResearch.com gehen davon aus, dass der Markt für Baumaschinen bis 2028 ein durchschnittliches Wachstum von 7 Prozent pro Jahr aufweisen wird. Für deutsche Firmen dürften sich dadurch künftig gute Geschäftsmöglichkeiten auf den Philippinen ergeben. Schon heute sind zahlreiche Unternehmen aus Deutschland im Hoch- und Tiefbau aktiv. Mitglieder der Auslandshandelskammer sind unter anderem MHE-Demag, Knauf, Bauer Foundation Philippines, MC-Bauchemie Philippines, Rieckermann, Godel Concrete & Systems, Peri Asia, BASF sowie Guhring. Als weitere Firmen werden Fischer, Ludwig Pfeiffer, Bilfinger, Herrenknecht und Leighton (Hochtief) genannt.

Digitalisierung gewinnt an Bedeutung

Mittlerweile ist auch die Digitalisierung im Bausektor der Philippinen angekommen und wird von den Top-Unternehmen genutzt. Der Trend wird sich nach Einschätzung von Branchenexperten künftig fortsetzen. Einer Untersuchung von Procore Technologies zufolge haben 65 Prozent der Branchenfirmen in den vergangenen zwei Jahren ihre Investitionen in die Digitalisierung der Betriebsprozesse ausgeweitet.

Als Effekte erhoffen sich die Unternehmen unter anderem eine stärkere Automatisierung, eine höhere Ressourceneffizienz sowie die Fähigkeit, mehrere Projekte gleichzeitig abzuwickeln. Als wichtigste Tools in den nächsten drei Jahren werden dabei unter anderem digitale Management-Plattformen, Big Data-Analysen, Robotik, Bauwerksdatenmodellierung und Vorfertigung genannt.

Allerdings stoßen vor allem kleinere, lokale Unternehmen auf Schwierigkeiten bei der Implementierung der neuen Technologien. Nach Einschätzung von deutschen Firmenvertretern wird das Digitalisierungsniveau eines ausländischen Unternehmens künftig mitentscheidend für eine erfolgreiche Teilnahme an Großprojekten in den Philippinen sein.

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