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Branche kompakt | Polen | Abfallwirtschaft

Rahmenbedingungen

Beim Bau von großen Müllverbrennungsanlagen setzt Polen auf Öffentlich-Private-Partnerschaften. Der Umweltfonds und die EU fördern Projekte. Bei der Vergabe gelten die EU-Regeln.

Von Beatrice Repetzki | Berlin

Projekte zur Abfallentsorgung erhalten eine öffentliche finanzielle Förderung. Der Bau von Müllverbrennungsanlagen wird vielfach mit Mitteln der EU und des Umweltfonds NFOSiGW co-finanziert. Daran interessiert zeigen sich unter anderem die Fortum Power and Heat Polska mit finnischem Kapital und Veolia Energia Polska. Internationale Konsortien engagieren sich bei großen Müllverbrennungsanlagen häufig als private Partner im Rahmen von öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP).

Der Umweltfonds NFOSiGW fördert Investitionen in die getrennte Sammlung, Sortierung, Aufbereitung zur Rohstoffrückgewinnung, das Recycling und die Kompostierung von Siedlungsabfällen der kommunalen Gebietskörperschaften und ihrer Dienstleister mit bis zu 85 Prozent.

EU-Recht regelt Geschäftsleben 

Generell folgt die Ausschreibungspraxis für Bauarbeiten, Dienstleistungen und Lieferungen den EU-Richtlinien und erfolgt zunehmend elektronisch. Zuständig ist das Amt für Öffentliche Aufträge, Urząd  Zamówień Publicznych (UZP). Besondere Hürden für deutsche Unternehmen existieren nicht. Geschäftspartner sind in der Abfallwirtschaft häufig Gemeindebetriebe, die auch selbst Projekte ausschreiben. Daher empfiehlt es sich, ein polnisches Ingenieur- oder Architekturbüro einzuschalten, das die örtlichen Gegebenheiten kennt.

In der elektronischen Datenbank über Produkte und Verpackungen sowie Abfallwirtschaft BDO (Baza Danych o Produktach i Opakowaniach oraz o Gospodarce Odpadami) wird das Abfallaufkommen aller Abfall erzeugenden und einsammelnden Firmen erfasst. Die Firmen müssen sich in das BDO-System eingliedern.

Im innergemeinschaftlichen Warenverkehr der Europäischen Union sind die Regelungen des Umsatzsteuerkontrollverfahrens in der EU zu beachten. Informationen hierzu finden sich auf der Internetseite des Bundeszentralamtes für Steuern. Hinsichtlich der Normierung gelten die einschlägigen EU-Richtlinien (siehe etwa Deutsches Institut für Normung e.V.).

Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

Tipps für den Markteinstieg

  • Eine Kooperation mit örtlichen Ingenieurbüros öffnet Türen zu Kommunen.
  • Das erste Treffen dient mehr dem Kennenlernen und der Vertrauensbildung.
  • Westpolen hat das höchste Pro-Kopf-Aufkommen an Siedlungsabfällen angeführt von Niederschlesien.
  • Wrocław (Breslau) setzt auf Recycling und will keine Müllverbrennungsanlage.

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