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Wirtschaftsumfeld | Russland | Gegensanktionen, Wertpapierhandel

Russische Zentralbank schränkt Handel mit Wertpapieren ein

Verwahr- und Registrierstellen in Russland dürfen sechs Monate lang keine Geschäfte mit Wertpapieren tätigen, die von ausländischen Depots gutgeschrieben werden. 

Von Edda Wolf | Bonn

Die russische Zentralbank hat den Verwahr- und Registrierstellen das Geschäft mit Wertpapieren, die von Konten ausländischer Verwahrer oder autorisierter Inhaber gutgeschrieben wurden, für sechs Monate untersagt. Stichtag für das Verbot ist der 1. März 2022. Wertpapiere, die nach diesem Zeitpunkt gekauft werden, fallen unter die Beschränkung. 

Auch Wertpapiere, die Gebietsfremde aus befreundeten Ländern und kontrollierte ausländische Unternehmen (mit Ausnahme von Gebietsansässigen in Belarus) von anderen Gebietsfremden ab dem 25. Juni 2022 bis zum Zeitpunkt der Umklassifizierung eines Depots vom Typ C in ein reguläres Depot erworben haben, fallen unter das sechsmonatige Transaktionsverbot. Darüber hinaus sind die Verwahrer verpflichtet, getrennte Aufzeichnungen über diese Vermögenswerte zu führen.

Ausnahmen vom Handelsverbot für Wertpapiere

Die russische Zentralbank stellt klar, dass diese Beschränkungen nicht gelten für:

  • Aktien, die der Anleger infolge der Rücknahme von Hinterlegungsscheinen erhält, wenn er sie vor dem 1. März 2022 erworben hat;
  • Aktien, die im Zusammenhang mit der Durchführung einer Wertpapierleihvereinbarung oder dem zweiten Teil eines Pensionsgeschäfts erhalten werden, wenn im Rahmen des ersten Teils des Geschäfts Hinterlegungsscheine zur Bescheinigung der Rechte an diesen Aktien übertragen wurden;
  • Fälle, in denen die Transaktionen von der Regierungskommission für die Kontrolle ausländischer Investitionen in der Russischen Föderation genehmigt wurden.

Aufsichtsbehörde warnt vor Risiken des Wertpapierkaufs im Ausland

Die Zentralbank schränkt spekulative Transaktionen auf dem Aktienmarkt ein, um einen "negativen Einfluss auf die russischen Notierungen" zu vermeiden, wie sie in ihrer Information vom 8. August 2022 schreibt. Die Regulierungsbehörde hat kürzlich Fälle aufgedeckt, in denen Makler ihren Kunden den Kauf von Wertpapieren von Gebietsfremden im Ausland mit dem Versprechen angeboten haben, diese Vermögenswerte auf russische Verwahrstellen zu übertragen. 

Die Währungshüterin weist darauf hin, dass sich Anleger bei der Teilnahme an solchen von Brokern angebotenen Geschäften erhöhten Risiken aussetzen. Die Anleger können nicht frei über die erworbenen Wertpapiere verfügen, und es gibt keine Garantie dafür, dass sie das erwartete finanzielle Ergebnis ausgezahlt bekommen. Makler müssen ihre Kunden bei der Abgabe solcher Mitteilungen über alle Risiken des Kaufs von Wertpapieren im Ausland von Gebietsfremden aus Staaten, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben, informieren.

Gleichzeitig müssen Verwahrer und Makler bei der Durchführung von Wertpapiergeschäften die Anforderungen der russischen Gesetzgebung und der Präsidialdekrete erfüllen. Daher empfehlen Experten, im Rahmen der Compliance-Verfahren die Daten des Erwerbs von Wertpapieren zu analysieren und die Gegenparteien bei Transaktionen zu überprüfen.

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