Schweden: Kfz und Pharma sind wichtigste Exportbranchen

Zusätzliche US-Zölle wären für Schwedens Wirtschaft eine erhebliche Bedrohung. Denn die USA sind Schwedens drittwichtigster Exportmarkt, nach Deutschland und Norwegen. Im vergangenen Jahr 2024 gingen 9 Prozent aller schwedischen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten. Besonders Autos und medizinische sowie pharmazeutische Produkte werden von Schweden in die USA geliefert.

Besonderheiten in den Wirtschaftsbeziehungen mit den USA

Schwedens Industrieunternehmen pflegen enge Wirtschaftsbeziehungen mit den USA. Branchengrößen wie H&M, Spotify, IKEA und Volvo sind in den USA aktiv. 

• 2024 exportierte Schweden Kfz und Transportausrüstungen im Wert von circa 3,7 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten, was 22 Prozent der gesamten schwedischen Ausfuhren in die USA entspricht. 
• Aus allen schwedischen Ausfuhren von Personenkraftwagen gingen 26 Prozent in die Vereinigten Staaten. Die Ausfuhren von schweren Lastkraftwagen und Spezialfahrzeugen in die Vereinigten Staaten hatten im Jahr 2024 einen Wert von knapp 110 Millionen Euro. 
• Ein großer Teil der in Torslanda (bei Göteborg) montierten Modelle Volvo Cars XC90 und XC60 wird in die USA verkauft. Ob die Autos statt in Schweden im Volvo-Cars-Werk in South Carolina montiert werden könnten, wo derzeit nur das Modell EX90 gebaut wird, endgefertigt werden könnten, ist fraglich. Doch selbst wenn Volvo Cars einen Teil der Produktion seiner SUV-Bestseller in die USA verlagern würde, wäre das Unternehmen dennoch von Trumps Zöllen betroffen – denn die verbauten Komponenten stammen nicht ausschließlich aus den USA.

Da Schwedens Wirtschaft eng mit anderen europäischen Volkswirtschaften verbunden ist, dürften auch die indirekten Folgen von Trumps Zollpolitik deutliche Auswirkungen auf die Unternehmen haben.

Herausforderungen und Chancen

Sollten die von der EU vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen in Kraft treten, wären fast 50 Prozent aller schwedischen Unternehmen, die aus den USA importieren, direkt betroffen.

Laut einer Analyse des Kommerskollegiums, der nationalen Handelskammer Schwedens, rechnet man damit, dass die Ausfuhren in die USA um etwa 16 Prozent zurückgehen könnten, sollten die zusätzlichen Zölle wie angekündigt kommen.