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Special | Spanien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Land- und Forstwirtschaft: Wasser und Emissionen im Fokus

Die spanische Regierung aktualisiert rechtliche Vorschriften, um für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Zudem fließen Gelder in Modernisierungen.

Von Oliver Idem | Madrid

Die Land- und Forstwirtschaft stellen einen erheblichen Wirtschaftsfaktor in Spanien dar. Für 2022 werden bei der Pflanzen- und Tierproduktion gleichermaßen Rekordergebnisse erwartet. Diese beruhen sowohl auf Preis- als auch auf Mengeneffekten.

Laut ersten Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums legte die Pflanzenproduktion um 4,2 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro zu. Bei der Tierproduktion betrug der Zuwachs 24,5 Prozent auf einen Wert von 25,5 Milliarden als auch Probleme aufgrund des hohen Wasserbedarfs. Die intensive Produktion erzeugt sowohl Emissionen Letzterer bedeutet jedoch auch, dass eine effizientere Bewässerung erhebliche Einsparungen bringen kann. Das Landwirtschaftsministerium zielt auf eine stärkere Nutzung moderner Bewässerungssysteme ab.

Emissionen aus der Viehzucht stehen im Blickpunkt

Hinsichtlich der Reduzierung von Emissionen hat Spanien die EU-Direktive 2016/2284 in nationales Recht umgesetzt. Das Programa Nacional de Control de la Contaminación Atmosférica schließt unter anderem die Landwirtschaft ein. Besondere Bedeutung kommt dem Umgang mit Gülle in der Viehzucht zu.

Im spanischen Energie- und Klimaplan PNIEC sind bis 2030 öffentliche Zuschüsse von 929 Millionen Euro für Klimaschutzmaßnahmen vorgesehen. Diese sollen die Erneuerung von Landmaschinen und Bewässerungstechnik unterstützen.

Ein Maßnahmenpaket für Effizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Landwirtschaftssektor enthält die Komponente 3 des spanischen Aufbau- und Resilienzplans zur Überwindung der Pandemiefolgen.

Wassernutzung muss an veränderte Klimabedingungen angepasst werden

Wasser wird aufgrund der schwindenden Ressourcen in Spanien zu einem immer dringlicheren Thema. Die Landwirtschaft als Großverbraucher von etwa 80 Prozent dieser Vorkommen spielt eine Schlüsselrolle. Darum werden die Pläne der Komponente 5 des Aufbau- und Resilienzplans für diesen Sektor relevant werden. Insgesamt stehen bis 2026 knapp 2,1 Milliarden Euro für Investitionen in eine modernere, effizientere und digitalisierte Wasserwirtschaft zur Verfügung.

Im Frühjahr 2023 gewann das Thema Trockenheit an Bedeutung. Durch geringe Niederschläge, warme Temperaturen und eine intensive Bewirtschaftung drohten erhebliche Ernteausfälle. Die Wirtschaftszeitung Expansión ging in einer Zwischenbilanz von 10 Milliarden Euro Schäden aus, die durch die Dürre entstanden sind. Sowohl für die betroffenen Landwirte als auch für die Entwicklung der Lebensmittelpreise wird mit erheblichen Folgen gerechnet. Die spanische Regierung fragte im April 2023 bei der EU wegen finanzieller Unterstützung für den Agrarsektor an.

Modernere Forstwirtschaft und verstärkter Kampf gegen Waldbrände

In der Forstwirtschaft will die Regierung zwei bestehende Strategien überarbeiten. Dabei handelt es sich um die Estrategia Forestal Española von 1999 und den eigentlich noch bis 2032 laufenden Plan Forestal Español. Die Pläne sollen sowohl an aktuelle Nachhaltigkeitsziele als auch unter dem Gesichtspunkt der Landflucht umgestaltet werden.

Unter anderem wegen der Trockenheit bilden Waldbrände ein weiteres Problemfeld. Bereits im Frühjahr 2023 rechnete das Umweltministerium damit, dass im laufenden Jahr so viel Waldfläche vernichtet werden wird wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr. Viele der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens reagieren und passen ihre Vorbeugungspläne an oder weiten die Arbeitszeiten der spezialisierten Feuerwehren aus.

Weitere Informationen:

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