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Special | Thailand | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Investitionen: Wirtschaft will mehr in grüne Technik investieren

Thailand möchte eine ökologische Kreislaufwirtschaft implementieren. Der Staat fördert entsprechende Investitionen.

Von Thomas Hundt | Bangkok

Die thailändische Regierung setzt im Rahmen ihrer Klimastrategie auf Investitionen in die Biokreislaufwirtschaft (Bio-Circular-Green Economy, BCG). Die Umstellung auf eine Kreislaufökonomie soll helfen, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und Emissionen reduzieren. Nach Ansicht der Forschungseinrichtung Economic Research Institute for ASEAN and East Asia bereite Thailand die Umstellung auf die BCG weitreichend vor und sei innerhalb Südostasiens ein führender Akteur.

Grüne Investitionen lohnen sich, Unternehmen ziehen mit

Die Weltbank hat 2022 berechnet, dass die Privatwirtschaft in Thailand durch die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft bis 2025 Kosteneinsparungen und zusätzliche Einnahmen in Höhe von insgesamt rund 1,6 Milliarden US-Dollar (US$) erzielen könnte. Das gilt insbesondere für Unternehmen aus der Ernährungswirtschaft sowie in der Elektro- und Bauindustrie. Eine Umstellung der Produktion auf zirkuläre Systeme würde auch die Emissionen stark reduzieren.

Unternehmen unterstützen die Klimaambitionen und haben sich 2016 dem Nachhaltigkeitspakt der Vereinten Nationen (United Nations Global Compact) angeschlossen. Dem nationalen Ableger Global Compact Network Thailand Association gehören mehr als 100 Organisationen an. Sie wollen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen erreichen. Die Unternehmensvereinigung berichtet, dass ihre Mitglieder rund 510 Nachhaltigkeitsprojekte mit einem Gesamtwert von 12,7 Milliarden US$ planen. Die Vorhaben sind hauptsächlich in der Kreislaufwirtschaft und im Bereich der erneuerbaren Energien angesiedelt.

Ausgewählte Klimaschutzinvestitionsprogramme

Konzern (Sektor)

Ziel; Maßnahmen

PTT Gruppe (Öl, Gas)

Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050; weniger Investitionen in fossile Brennstoffe, Kohlenstoffbindung und -speicherung, Verbesserung der Effizienz, Elektromobilität

Siam Cement Gruppe (Zement, Baustoffe)

Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050; Verwendung von Ersatzbrennstoffen, Biomasse, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, Prozessoptimierung, grüne Logistik

Thai Beverage (Getränke)

Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2040 im eigenen Betrieb und beim Einkauf von Elektrizität; 20 Megawatt Solardachanlagen bis 2025, Biogasanlagen, Recycling, Investitionen in Prozess- und Energieeffizienz 

B.Grimm (Kraftwerksbetreiber)

Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050; Investitionen in erneuerbare Energien

CP Foods (Tierproduktion, Futtermittel)

Kohlenstoffarme Organisation bis 2030; Investitionen in Solaranlagen, nachhaltige Verpackungen und Abfallmanagement, Aufforstung

Thai Union (Fischverarbeitung)

Nachhaltigkeit in der Fischindustrie; Investitionen in Solardachanlagen, Energie aus Biomasse, Biogas

Indorama (Produktion von Polyethylenterephtalat)

Reduktion der Treibhausgase bis 2030; effizientere Prozesse, Einbau von Staubfiltern, Investitionen in Abwasser- und Abfallbehandlung sowie Recycling

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2023

Steuerfreiheit für Investments in die Kreislaufwirtschaft

Die staatliche Agentur Thailand Board of Investment (BOI) befreit BCG-Investitionsprojekte für mehrere Jahre von der Körperschaftssteuer sowie von Einfuhrabgaben und vergibt andere Privilegien. Sie fördert Investitionen in 55 Aktivitäten, die zur BCG zählen, zum Beispiel in der Landwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie, Biochemie oder den Bereichen alternative Energien und Recycling.

Das BOI berichtet, dass es 2021 insgesamt 742 Förderanträge für Investitionen in die ökologische Kreislaufwirtschaft mit einem Gesamtumfang von 4,8 Milliarden US$ erhielt. Die Gelder werden hauptsächlich in die Produktion von Bioplastik und in das Recycling von landwirtschaftlichen Abfällen fließen.

Die Regierung fördert seit September 2021 auch Investitionen in Technologien zur Abscheidung, Verwendung und Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture, Utilization and Storage, CCUS). Betriebe aus der Petrochemie und der Erdgastrennung erhalten für entsprechende Vorhaben Steuerbefreiungen für acht Jahre.

Das staatliche Erdölexplorations- und Produktionsunternehmen PTT Exploration and Production untersucht bereits Möglichkeiten zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffen (Carbon Capture and Storage, CCS) und hat 2022 mit anderen Organisationen ein CCUS Technology Development Consortium gegründet.

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