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Branchen | Vereinigte Arabische Emirate | Wasserstoff

VAE verfolgen bei Wasserstoff ambitionierte Pläne

Die Regierung des Golfstaates sieht Wasserstoff als Zukunftslösung. Bis 2030 will sie das Land zu einem weltweit führenden Anbieter machen.

Von Heena Nazir | Dubai

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) verfügen über eine aussichtsreiche strategische Grundlage zum Ausbau der Wasserstoffproduktion. Der Übergang von Pilotprojekten zu einer umfassenden industriellen Produktion lässt jedoch noch auf sich warten. Fehlende Abnahmegarantien sind dabei ein Haupthindernis. Deutsche Unternehmen können als Technologielieferanten von ihrem guten Ruf profitieren.

  • Großindustrielle Wasserstoffzentren sollen den Durchbruch bringen

    Die VAE konzentrieren sich in ihrer Wasserstoffstrategie auf saubere Energie und technologische Expertise. Sie wollen sich bis 2050 eine führende Rolle im Weltenergiemarkt sichern.

    Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) setzen mit ihrer aktualisierten Wasserstoffstrategie von 2024 auf den gezielten Aufbau einer eigenständigen Wasserstoffwirtschaft. Zehn definierte Handlungsfelder – darunter gesetzliche Rahmenbedingungen, Infrastrukturmaßnahmen und Forschung – strukturieren den Prozess.

    Im Mittelpunkt steht die Schaffung eines klaren Ordnungsrahmens für Unternehmen und Kapitalgeber. Dazu zählen regulatorische Vorgaben, wirtschaftliche Anreize sowie technische Standards, die eine sichere und wirtschaftliche Nutzung von Wasserstoff unterstützen sollen.

    Entwicklung großer Industriezentren bei Wasserstoffstrategie im Fokus

    Ein zentrales Element der Strategie sind sogenannte "Hydrogen Oases" – großflächige Industriezentren zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff. Zwei dieser Anlagen sollen bis 2031 errichtet werden, drei weitere bis 2050 folgen. Geplant ist ein Einsatz in Bereichen wie Energieversorgung, Transportlogistik und Industrieproduktion.

    Im Bereich Forschung ist die Einrichtung eines nationalen Wasserstoffzentrums bis 2031 vorgesehen. Es soll zur Weiterentwicklung von Technologien und zur Effizienzsteigerung bestehender Verfahren beitragen. Internationale Kooperationen sind Bestandteil der Planungen. So war etwa das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in die Ausarbeitung der Strategie eingebunden.

    Zur besseren Vergleichbarkeit der Klimabilanz planen die VAE bis Ende 2025 ein eigenes Zertifizierungssystem für die CO₂-Intensität von Wasserstoff. Es soll die Emissionen verschiedener Produktionsprozesse transparent machen und an internationale Standards angebunden werden.

    Die Strategie schafft einen Rahmen, um die Wasserstoffproduktion schrittweise in die Energie- und Wirtschaftsstruktur des Landes zu integrieren. Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin bei der Finanzierung, der internationalen Marktanbindung sowie beim Aufbau eines qualifizierten Fachkräftepools.

    Wichtige Änderungen der Wasserstoffstrategie 2024 im Vergleich zu 2023
    Bereich20232024
    Produktionsziele1,4 Mio. Tonnen/Jahr bis 2031 (1 Mio. Tonnen grüner, 0,4 Mio. Tonnen blauer Wasserstoff)Bestätigung der Ziele von 1,4 Mio. Tonnen bis 2031, mit weiteren Zielen von 7,5 Mio. Tonnen bis 2040 und 15 Mio. Tonnen bis 2050.
    Regulatorischer RahmenAllgemeine Richtlinien angekündigtEinführung eines CO₂-Intensitäts-Zertifizierungssystems und Entwicklung eines Low-Carbon Hydrogen Regulatory Frameworks, um Investoren mehr Sicherheit zu bieten.
    InfrastrukturplanungErste Planungen für Wasserstoff-PipelinesKonkretisierung eines nationalen Wasserstoff-Backbones mit 2.200 km Länge bis 2040, bestehend aus 1.300 km Neubau und 900 km umgewidmeten Gasleitungen.
    Fokus auf SektorenAllgemeiner Fokus auf Industrie und MobilitätGezielte Dekarbonisierung von schwer abbaubaren Sektoren wie Stahl, Aluminium, Zement, Schwerlastverkehr, Luft- und Seefahrt mit dem Ziel, die Emissionen in diesen Bereichen bis 2031 um 25 % und bis 2050 um 100 % zu reduzieren.
    InvestitionsvolumenKeine spezifischen AngabenGeplante Investitionen zwischen 150 und 200 Milliarden AED (rund 41 bis 54 Milliarden USD) bis 2030 zur Unterstützung der Wasserstoffwirtschaft.
    Internationale KooperationenAllgemeine Absicht zur ZusammenarbeitKonkretisierung von Partnerschaften mit Ländern wie dem Vereinigten Königreich, Oman und Saudi-Arabien zur Entwicklung grenzüberschreitender Wasserstoffprojekte und zur Etablierung eines regionalen Marktes.
    Forschung und EntwicklungAnkündigung eines nationalen Wasserstoff-ForschungszentrumsPlanung eines Hydrogen Innovation Hubs zur Förderung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Produktion, Speicherung und Nutzung von Wasserstofftechnologien.
    Quelle: Nationale Wasserstoffstrategie der VAE, Mai 2025

    Wettlauf verschärft sich 

    Saudi-Arabien, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate konkurrieren intensiv um führende Positionen auf dem globalen Wasserstoffmarkt und verfolgen dabei unterschiedliche Strategien hinsichtlich Tempo und Schwerpunkten.

    Saudi-Arabien investiert rund 8,4 Milliarden US-Dollar in das Neom Green Hydrogen Project. Bereits ab Ende 2026 will das Königreich täglich bis zu 600 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren und diesen in Form von Ammoniak exportieren. Die Großanlage nutzt etwa 4 Gigawatt erneuerbare Energie aus Solar- und Windkraft und erlaubt Saudi-Arabien, sich schnell als bedeutender globaler Exporteur klimaneutraler Energieträger zu etablieren.

    Im Gegensatz dazu setzt Oman auf langfristiges, schrittweises Wachstum. Bis 2030 strebt das Sultanat eine jährliche Erzeugung von rund 1,4 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff an. Bis 2050 soll diese Menge auf 7,5 bis 8 Millionen Tonnen jährlich steigen. Investoren haben bisher Zusagen von über 49 Milliarden US-Dollar gemacht. Neben den Exportambitionen liegt der Schwerpunkt auf nachhaltiger Dekarbonisierung der heimischen Industrie.

    Die VAE wollen bis 2031 jährlich 1,4 Millionen Tonnen Wasserstoff erzeugen, davon 1 Million Tonnen grünen und 0,4 Millionen Tonnen blauen Wasserstoff. Bis 2050 ist eine Erweiterung der Kapazität auf insgesamt 15 Millionen Tonnen vorgesehen. Die Errichtung der Hydrogen Oases sowie eines nationalen Pipelinenetzes von rund 2.200 Kilometern Gesamtlänge sollen internationalen Investoren klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit bieten.

    Nationale Ziele für Wasserstoffproduktion: VAE, Saudi Arabien, Omanin Millionen Tonnen pro Jahr

    Land

    2030 bis 2031

    2035 bis 2040

    2050

    Vereinigte Arabische Emirate 

    1,4 (2031)

    7,5 (2040)

    15

    Saudi Arabien

    2,9 (2030)

    4 (2035)

    k.A.

    Oman

    1 (2030) 

    3,75 (2040)

    Quelle: Recherchen von GTAI, Mai 2025

    Marktrisiken bremsen Investitionen

    Trotz der Ziele verzögern Hindernisse und Risiken den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in den Emiraten. Besonders erschweren geringe praktische Erfahrungen und hohe Anfangsinvestitionen die Realisierung industrieller Großprojekte. Im Unterschied zur EU oder den USA bieten die VAE bislang keine direkten Subventionen für Wasserstoffvorhaben an, sondern bevorzugen regulatorische Anreize, internationale Kooperationen und Infrastrukturinvestitionen. Diese Maßnahmen allein schaffen jedoch nicht immer ausreichende Planungssicherheit zur Amortisierung der Kosten.

    Ohne verbindliche langfristige Abnahmeverträge bleiben zahlreiche Vorhaben wirtschaftlich unsicher. Ein konkretes Beispiel hierfür ist das geplante blaue Wasserstoffprojekt des staatlichen Ölkonzerns ADNOC mit BP und Masdar, dem bisher verbindliche Zusagen seitens der Abnehmer fehlen.

    Zusätzlich erschweren steigende Zinssätze, instabile Lieferketten und volatile Energiepreise die Projektplanung. Viele Investoren zeigen sich deshalb vorsichtig. Projekte kommen dadurch langsamer voran als geplant.

    Auch fehlen bislang marktwirtschaftliche Instrumente wie Einspeisevergütungen oder eine CO₂-Bepreisung. Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einspeisung, den Transport und die Zertifizierung von Wasserstoff sind noch unzureichend definiert. Das Emirat Abu Dhabi will erst im laufenden Jahr 2025 ein umfassendes Lizenzierungssystem einführen.

    Hinzu kommt, dass Erdgas derzeit günstiger verfügbar ist und damit die lokale Nachfrage nach Wasserstoff stark dämpft. Verbindliche Dekarbonisierungsziele und Quotenregelungen könnten dazu beitragen, die inländische Nachfrage anzukurbeln.

    Von Heena Nazir | Dubai

  • VAE planen ein Wasserstoffnetz für Industrie und Export

    Die VAE bauen ein landesweites Pipelinenetz auf. Das Vorhaben soll die Infrastruktur für den Absatz und Export von Wasserstoff massiv stärken.

    Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen sich als führender Exporteur in der globalen Wasserstoffwirtschaft positionieren. Dafür setzen sie auf den gezielten Ausbau eines nationalen Pipelinenetzes, das die Produktionsstandorte mit industriellen Abnehmern und Exporthäfen verbinden soll. Der Ausbau der Infrastruktur bietet internationalen Technologieanbietern gute Geschäftschancen – etwa beim Netzbau, bei der Systemintegration oder in der Logistik.

    Ein Wasserstoffnetz für Industrie und Export

    Bis 2040 planen die Emirate ein 2.200 Kilometer langes Wasserstoffnetz. Rund die Hälfte dieser Strecke entsteht neu, der Rest ergibt sich durch die Umwidmung bestehender Erdgasleitungen. Geplant ist ein duales System mit zwei Hauptachsen: Die erste verläuft entlang der Küste und verbindet zentrale Industrie- und Hafenstandorte wie Ruwais, Mussafah, KEZAD, Jebel Ali und Khor Fakkan. Dort konzentrieren sich große Raffinerien und Exportterminals, die vor allem blauen Wasserstoff bereitstellen oder verschiffen.

    Die zweite Route führt durch das Landesinnere und erschließt sonnenreiche Regionen wie Al Dhafra. Diese eignen sich besonders für die Erzeugung von grünem Wasserstoff mittels Photovoltaik. Durch die Anbindung an das Küstennetz entsteht eine flächendeckende Versorgungsstruktur, die unterschiedliche Produktionsquellen zusammenführt und gleichzeitig Industrie- und Exportanwendungen abdeckt.

    Der Ausbau erfolgt in drei Stufen. In der ersten Phase entstehen bis 2030 erste Pilotstrecken von rund 100 Kilometern Länge zwischen bestehenden Hubs. Anschließend soll bis 2035 ein durchgehender Korridor von West nach Ost entstehen. Der Vollausbau bis 2040 soll das Netz auf die geplanten 2.200 Kilometer vervollständigen. Während die erste Etappe hauptsächlich auf die Umrüstung bestehender Infrastruktur setzt, erfordern spätere Abschnitte, vor allem im Osten, umfangreiche Neubauten.

    Der geplante Wasserstoff-Backbone ist eng an die nationale Wasserstoffstrategie der VAE gekoppelt. Diese verfolgt ehrgeizige Ziele: Bis 2031 sollen jährlich 1,4 Millionen Tonnen Wasserstoff erzeugt werden, davon 1 Million Tonnen grüner und 0,4 Millionen Tonnen blauer Wasserstoff. Bis 2050 soll die Produktionsmenge auf 15 Millionen Tonnen steigen. Ziel ist es, fossile Energieträger in Industrie und Verkehr sukzessive zu ersetzen.

    Rahmenbedingungen, Technik und Finanzierung im Fokus

    Die Gesamtverantwortung für das Projekt liegt beim Ministerium für Energie und Infrastruktur. In Abu Dhabi hat das Department of Energy bereits ein regulatorisches Konzept entwickelt, das Wasserstoffpipelines als reguliertes Monopol behandelt, ähnlich wie bei Strom- und Gasnetzen. Dies soll für faire Marktbedingungen sorgen und private Beteiligung erleichtern.

    Die technische Planung sieht vor, gasförmigen Wasserstoff bei mittlerem bis hohem Druck zu transportieren. Bestehende Leitungen werden auf ihre Eignung geprüft und bei Bedarf mit neuen Dichtungen oder Materialien nachgerüstet. Neubauten sollen von Beginn an auf Wasserstoff ausgelegt sein. Dabei kommen moderne Werkstoffe, digitale Überwachungssysteme und Sicherheitsvorkehrungen zum Einsatz.

    Parallel entwickelt die Regierung Zertifizierungssysteme zur Messung der CO₂-Intensität des erzeugten Wasserstoffs. Diese Systeme sind Voraussetzung, um international als klimafreundlicher Anbieter anerkannt zu werden. Ein Regelwerk soll Investoren Planungssicherheit geben und Standards für Transport, Lagerung und Abnahme festlegen.

    Die Finanzierung stützt sich auf einen Mix aus öffentlichen Mitteln, internationalen Partnerschaften und privaten Investitionen. Infrastrukturfonds, grüne Anleihen und öffentlich-private Partnerschaften bilden dabei die Basis. Als Vorbild gilt die Beteiligung privater Investoren am bestehenden Gasnetz des Staatskonzerns ADNOC, die rund 10 Milliarden US-Dollar einbrachte. Ein ähnliches Modell ist für den Wasserstoffbereich angedacht.

    Federführend bei der technischen Umsetzung dürfte ADNOC sein, insbesondere bei der Umrüstung von Pipelines. Weitere Schlüsselakteure sind Masdar, TAQA und DEWA, die bereits eigene Projekte in die Infrastrukturplanung integrieren.

    Exportpotenzial und Chancen für Industriepartner

    Das geplante Wasserstoffnetz soll nicht nur die inländische Versorgung sichern, sondern auch den Export klimafreundlicher Energieträger ermöglichen. Perspektivisch lassen sich über das Netzwerk auch Verbindungen zu Infrastrukturen in Oman oder Saudi-Arabien schaffen, um regionale Lieferketten aufzubauen.

    Auch lokale Industrien sollen von dem Netz profitieren. Energieintensive Sektoren wie Stahl, Aluminium und Zement sollen künftig mit Wasserstoff versorgt werden, um ihre Produktion klimaneutral aufzustellen.

    Die Pipelineinitiative soll das Rückgrat einer wachsenden Wasserstoffwirtschaft bilden, die auf Technologieoffenheit, internationale Zusammenarbeit und langfristige Marktintegration setzt. Internationale Partner – etwa aus Deutschland, Japan oder Südkorea – können sich über langfristige Lieferverträge, Technologieexporte oder Planungsleistungen einbringen.

    Von Heena Nazir | Dubai

  • Wasserstoffprojekte: Die meisten sind noch in der Planung

    Die VAE wollen zu einem führenden Wasserstoffstandort werden. Doch viele Projekte sind noch in Planung. Die Konkurrenz in der Region ist hart.

    In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sind aktuell 16 Wasserstoffprojekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 7,9 Milliarden US-Dollar geplant. Etwa drei Viertel dieser Vorhaben setzen auf die Produktion von grünem Wasserstoff. Gemessen an der Gesamtzahl aller registrierten Wasserstoffprojekte in der Golfregion entfallen rund 25 Prozent auf die VAE. Beim kumulierten Investitionsvolumen liegt ihr Anteil jedoch mit lediglich 7 Prozent deutlich niedriger.

    Im regionalen Vergleich liegen die VAE zurück

    Zum Vergleich: Oman mit rund 5 Millionen Einwohnern plant Wasserstoffprojekte im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar. Saudi-Arabien kommt auf über 37 Milliarden US-Dollar. Damit liegen beide Länder bei den Investitionssummen weit vor den VAE.

    Lediglich ein Projekt hat bislang die Planungsphase überschritten: Das emiratische Unternehmen Borouge errichtet in Abu Dhabi im Rahmen eines Petrochemie-Großvorhabens eine Wasserstoffextraktionseinheit. Insgesamt liegt der emiratische Wasserstoffmarkt im Vergleich zu den regionalen Wettbewerbern, insbesondere Oman und Saudi-Arabien, jedoch zurück.

    Projekte in Planungsphase nehmen zu 

    Die Zahl geplanter Projekte nimmt allmählich zu. Die britische Hycap Group entwickelt gemeinsam mit dem Abu Dhabi Department of Economic Development (Added) einen Industriekomplex in Abu Dhabi, der Elektrolyseanlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff, umfangreiche Speicherkapazitäten sowie eine effiziente Infrastruktur für den Wasserstofftransport beinhaltet. 

    In Abu Dhabi plant ein südkoreanisches Konsortium aus SK Ecoplant und Korea South-East Power eine Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak mit einer Jahreskapazität von 50.000 bzw. 250.000 Tonnen. Das Projekt im Umfang von 1 Milliarde US-Dollar soll mit lokalem Solarstrom betrieben werden und 2029 in Betrieb gehen.

    Ein weiteres Vorhaben entsteht in Sharjah. Dort entwickelt das Umweltunternehmen Bee’ah eine Waste-to-Hydrogen-Anlage mit einer Tagesproduktion von sieben Tonnen grünem Wasserstoff. Die Anlage verwertet organische Abfälle, soll jährlich rund 30.000 Tonnen CO₂ einsparen und 2027 betriebsbereit sein.

    Internationale Akteure wie Uniper und Masdar planen ein gemeinsames Projekt mit einem 1,3-Gigawatt-Solarkraftwerk zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Es befindet sich derzeit in der Studienphase.

     

    Wasserstoffprojekte in den VAEIn Millionen US-Dollar
    Projekt / BetreiberProjektstand *) 

    Investitionsvolumen in Mio. US$

    Industrial Development Bureau / Hycap Group - Hydrogen Industrial ComplexStudy

    2.720

    SK Ecoplant/Korea South-East Power - Green Hydrogen & Green Ammonia Production FacilityStudy

    1.000

    ADNOC/BP/Masdar - Low Carbon Blue Hydrogen ProjectStudy

    1.000

    Uniper/Masdar - Green Hydrogen Plant in UAEStudy

    1.000

    ALFATTAN LtechUVC - 200MW Green Hydrogen and Ammonia FacilityStudy

    400

    DEWA/ Siemens - MBR Green Hydrogen ProjectStudy

    400

    Masdar - Masdar City: Green Falcon SAF Demonstrator PlantFEED

    250

    AD Ports/TAQA - Green Ammonia Plant (Master plan)Study

    250

    Beeah - Waste to Hydrogen Plant in SharjahStudy

    180

    Borouge - EU3 Hydrogen Extraction Unit for B3 Projectim Bau (18%)

    140

    NWTN - 20MW Green Hydrogen PlantStudy

    100

    Dana Gas - Graphene & Hydrogen Pilot UnitStudy

    100

    * Study=Studie, FEED=Front End Engineering Design.Quelle: MEED, April 2025

    Standortvorteile stärken strategisches Potenzial

    Die Emirate zählen mit über 2.100 Kilowattstunden Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter im Jahr zu den weltweit sonnigsten Regionen. Dieser natürliche Vorteil wird zunehmend für die Erzeugung erneuerbarer Energie genutzt. Ein zentrales Projekt ist der Mohammed-bin-Rashid-Al-Maktoum-Solarpark in Dubai, dessen Leistung bis 2030 von derzeit rund 2 auf 5 Gigawatt steigen soll. Ein Teil der geplanten Kapazität ist für die Produktion von grünem Wasserstoff vorgesehen.

    Auch die bestehende Gasinfrastruktur ermöglicht kurzfristig die Produktion von blauem Wasserstoff. Projekte in Ruwais oder Abu Dhabi nutzen bestehende Anlagen zur CO₂-Abscheidung und -Speicherung. Zudem ist die geografische Lage vorteilhaft: Als Handelsdrehscheibe zwischen Asien und Europa können die Emirate eine zentrale Rolle im Export von Wasserstoff und Ammoniak einnehmen.

    Chancen und Hindernisse

    Deutsche Unternehmen finden in den Emiraten attraktive Einstiegsmöglichkeiten, vor allem im Bereich technologischer Lösungen wie Elektrolyseanlagen, Speichertechnologien, Transportsystemen und Beratung zur Projektentwicklung. Firmen mit Expertise in erneuerbaren Energien, nachhaltiger Infrastruktur und ressourceneffizienten Technologien können hier entscheidend profitieren und frühzeitig strategische Positionen sichern.

    Zu den Hürden trotz guter Ausgangsbedingungen gehören hohe Anfangsinvestitionen, fehlende Abnahmeverträge, Ressourcenknappheit und eine schwache lokale Nachfrage.

    Wasserstoffprojekte in der GolfregionIn Milliarden US-Dollar
    Prokekt LandProjektstand *)

    Investitionssumme in Mrd. US$

    PIF - Clean Hydrogen PlantSaudi-ArabienStudy

    10

    Acwa Power/OQ/Air Products - Salalah Green Hydrogen and Ammonia ProjectOmanStudy

    8,5

    Acwa Power / SEFE - Green Hydrogen CorridorSaudi-ArabienStudy

    8

    GEO - Green Hydrogen: Phase A: Round I: Z1-04: Phase 1OmanFEED

    7

    ENGI/ POSCO/ PTT / Samsung- Green Hydrogen: Phase A: Round I: Z1-02OmanFEED

    7

    Saudi PIF - PIF Green Ammonia PlantSaudi-ArabienStudy

    6,5

    NGHC - NEOM City: Oxagon: Southern Cluster: Green Fuels Project (Master plan)Saudi-Arabienim Bau (49%)

    5,7

    Hydrom - Shared Green Hydrogen InfrastructureOmanFEED

    5

    LUPRO / Muscat Investment House - Green Ammonia Production Facility in DuqmOmanStudy

    4,5

    SIPC/Port of Rotterdam - Carbon-Free Green Hydrogen FacilityOmanStudy

    4

    Industrial Development Bureau / Hycap Group - Hydrogen Industrial ComplexVAEStudy

    2,7

    * Study=Studie, FEED=Front End Engineering Design.Quelle: MEED Projects, Recherche GTAI; Mai 2025

    Von Heena Nazir | Dubai

  • Kontaktadressen

    BezeichnungAnmerkungen
    Germany Trade & InvestAußenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft, auch Hinweise zu Ausschreibungen
    AHK Vereinigte Arabische EmirateAnlaufstelle für deutsche Unternehmen
    Exportinitiative EnergieInformationen zu Veranstaltungen, Markt- und Länderinformationen
    Ministry of Energy and InfrastructureFederführendes Ministerium der VAE
    Ministry of EconomyFederführendes Ministerium der VAE
    Dubai Electricity & Water Authority (DEWA)Zuständig für die Strom- und Wasserversorgung in Dubai
    Abu Dhabi Water & Electricity Authority (ADPower)Zuständig für die Strom- und Wasserversorgung in Abu Dhabi
    Abu Dhabi Hydrogen Alliance Ein Bündnis aus Mubadala Investment Company (Mubadala), The Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), und der Investmentgesellschaft ADQ
    WETEX- Water, Energy Technology and Environment Exhibition and Dubai Solar ShowRegionale Fachmesse in Dubai (jährlich; mit einem Gemeinschaftsstand der Bundesregierung)
    ADIPEC- Abu Dhabi International Petroleum Exhibition & ConferenceFachmesse (jährlich; in Abu Dhabi)
    WFES - World Future Energy Summit and ExhibitionFührende Messe für Energie und Klimaschutz in Abu Dhabi (jährlich)
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