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Deutschland Entwicklungszusammenarbeit

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit

Ziele und Historie

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit Sitz in Bonn und Eschborn entstand 2011 aus einer Fusion von drei Vorgängerorganisationen, die alle im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit für die Bundesregierung tätig waren: Deutscher Entwicklungsdienst (DED); Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und InWEnt (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH).

Die GIZ ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Bundesunternehmen, dessen alleiniger Gesellschafter die Bundesrepublik Deutschland ist. Ihr Gesellschaftszweck ist die Förderung der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und die Unterstützung der Bundesregierung bei der Erreichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele. Dabei konzentriert sich die GIZ auf die Umsetzung der Technischen Zusammenarbeit (TZ); die Finanzielle Zusammenarbeit wird von der KfW Entwicklungsbank abgewickelt.

Das Unternehmen beschäftigt weltweit über 25.000 Beschäftigte. Neben den Hauptsitzen in Bonn und Eschborn hat die GIZ Büros in fast allen Bundesländern und ist in mehr als 120 Ländern präsent.

Tätigkeitsfelder und Organisation

Das Geschäftsvolumen der GIZ lag 2021 bei 3,7 Milliarden Euro (2020 bei 3,3 Milliarden Euro). Hauptauftraggeber der GIZ ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie andere deutsche Bundesressorts mit 3,6 Milliarden Euro (2020: 3,2 Milliarden Euro). Darüber hinaus ist die GIZ auch für Regierungen anderer Länder, für internationale Auftraggeber wie die Europäische Kommission, die Vereinten Nationen und die Weltbank sowie für Unternehmen tätig.

Das Projektportfolio der GIZ umfasst im Jahr 2021 mehr als 1.600 laufende Projekte bei einem Auftragsbestand von 10.165 Millionen Euro. Vom gesamten Auftragsbestand entfielen 9.692 Millionen Euro (Vorjahr: 8.598 Millionen Euro) auf den Gemeinnützigen Bereich (GnB) und 473 Millionen Euro auf International Services (Vorjahr: 391 Millionen Euro). Bei den Auftragseingängen verzeichnete das Unternehmen 2021 eine Steigerung von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4.687 Millionen Euro. 

In erster Linie erbringt die GIZ Dienstleistungen, insbesondere Beratungsleistungen, im Bereich der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Experten der GIZ unterstützen staatliche Stellen, vorwiegend Ministerien in Entwicklungs- und Schwellenländern, beim Aufbau fachlicher Kapazitäten und bei der organisatorischen Weiterentwicklung. Gleichzeitig koordiniert die GIZ die Umsetzung von Vorhaben der internationalen Zusammenarbeit. Dabei setzt sie teils selbst Projekte um, teils vergibt sie die Projektumsetzung an Consultingunternehmen. Vermehrt realisiert die Gesellschaft auch Projekte in Industrieländern sowie in Deutschland.

Die Leistungspalette der GIZ umfasst neben Beratung verschiedene Typen des Fachkräfteeinsatzes, Fortbildung, Expertenvermittlung, Projekt- und Finanzmanagement, die Organisation von Veranstaltungen sowie Produktentwicklung und Wissensmanagement, aber auch die Bereitstellung von Finanzierungen und Sachgütern für Entwicklungsprojekte.

In ihrer Organisationsstruktur verfügt die GIZ über Fachabteilungen, die sich mit den wichtigsten EZ-relevanten Themenbereichen auseinandersetzen. Daneben gibt es Regional- und Verwaltungsabteilungen. Arbeitsschwerpunkte der GIZ sind Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Aufbau von Staat und Demokratie, Förderung von Frieden, Sicherheit, Wiederaufbau sowie ziviler Konfliktbearbeitung, Ernährungssicherung, Gesundheit, Bildung sowie Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz. Die GIZ berät das BMZ zu diesen Themenbereichen.

Die GIZ setzt nationale und internationale Mitarbeiter für die Umsetzung ihrer Projekte ein. Insgesamt arbeiten mehr als 25.000 Menschen für die GIZ in verschiedenen Beschäftigungsformen. Rund 19.500 GIZ-Mitarbeiter sind im Ausland tätig, die Mehrzahl nationale Fachkräfte. Die GIZ-Büros in den Partnerländern koordinieren die Umsetzung der dortigen GIZ-Projektportfolios. Oftmals arbeiten die GIZ-Berater bei nationalen oder regionalen Behörden.

Projektablauf

Der Fokus der folgenden Darstellung liegt auf TZ-Vorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern, dem Kerngeschäft der GIZ. Neben bilateralen TZ-Vorhaben betreut die GIZ auch Fonds zu verschiedenen EZ-Themen, Regionalprogramme und weltweite thematische Vorhaben. Darüber hinaus setzt sie auch Aufträge zur Beratung des BMZ und zur Durchführung von Veranstaltungen und Fortbildungsmaßnahmen im In- und Ausland um.

Grundlage für TZ-Projekte sind bilaterale oder regionale Vereinbarungen zu Schwerpunksektoren, die die Bundesregierung mit den Regierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern schließt. Die Verfahrensschritte von den Regierungsverhandlungen bis zur Umsetzung eines Vorhabens sind folgende:

Vorbereitung:
1. Regierungsverhandlungen zwischen Partnerland und Bundesregierung. Aushandlung von Schwerpunkten und Strategien
2. Regierungsvereinbarungen: Völkerrechtlich verbindliche Förderzusagen (BMZ/ Partnerregierung)
3. Programmvorschläge (GIZ); Prüfauftrag (BMZ), Auftragsklärung und Prüfung vor Ort (GIZ)

Vereinbarung:
4. Angebotserstellung (GIZ) und Auftragserteilung (BMZ)
5. Durchführungsvertrag mit dem Partner (Ministerium/Behörde vor Ort und BMZ)

Umsetzung:
6. Durchführung, Berichterstattung und Qualitätssicherung (GIZ/Partner)
7. Abschluss: Schlussevaluierung, Wirkungsnachweis (GIZ/Partner)

Projektportfolio der GIZ

Beschaffungswesen und Geschäftsmöglichkeiten

Zur Umsetzung der Maßnahmen der technischen und internationalen Zusammenarbeit kauft die GIZ neben Sachgütern in erster Linie Dienstleistungen ein. Die GIZ unterteilt ihre Beschaffungen grob in zwei Kategorien: Dienstleistungen, Bauleistungen und Finanzierungen auf der einen Seite und Sachgüter auf der anderen Seite.

Trotz ihrer privatrechtlichen Gesellschaftsform ist die bundeseigene GIZ ein öffentlicher Auftraggeber und an entsprechende Vergabeverfahren gebunden. Die Beschaffung wird zum Teil zentral in Deutschland durchgeführt, zum Teil durch die GIZ-Büros in den Partnerländern in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika. Bis zu einem Schwellenwert von 20.000 Euro bei Sachgütern und 50.000 Euro bei Dienstleistungsaufträgen können die Büros selbst beschaffen. Bei höheren Summen wird die Vertragsabteilung der GIZ einbezogen.

Im Jahr 2021 hat die GIZ Verträge im Wert von mehr als 2,3 Milliarden Euro vergeben – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 30 Prozent (2020: 1,8 Milliarden Euro). 77 Prozent der Vergaben wurden über die GIZ-Zentrale getätigt, während in der Außenstruktur rund 561 Millionen Euro bzw. 23 Prozent vergeben wurden.

Beschaffungsverfahren

Je nach Land, Typ und Auftragsvolumina müssen die Beschaffungsverfahren unterschiedlichen vergaberechtlichen Vorgaben genügen, da die GIZ Vergaberegelungen verschiedener Auftraggeber (EU, Partnerländer, sonstiger Geldgeber) berücksichtigen muss. Der größte Anteil der Vergaben findet jedoch gemäß deutschem Vergaberecht oder in Anlehnung daran statt. Es gelten die Vergabe- und Vertragsordnungen für Leistungen (VOL) oder Bauleistungen (VOB) oder die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF).

Weiterführende Links

Beschaffung der GIZ

Nachhaltige Beschaffung

Wichtige Dokumente -Leistungsverträge

Einkauf von Sachgütern

Datenbank von Germany Trade & Invest zu internationalen Ausschreibungen und Projekten

Praktische Tipps für die Geschäftsanbahnung

Als Vorbereitung für die Bewerbung um Aufträge der GIZ sollten Unternehmen sich einen Überblick über die Aktivitäten der Organisation in ihrem Fachgebiet verschaffen. Es empfiehlt sich, über den Internetauftritt der GIZ zu sondieren, in welchen Ländern passende Schwerpunkte und Vorhaben bestehen. Über die GIZ-Homepage sowie die anderen genannten Quellen können Unternehmen die aktuellen Ausschreibungen nach ihren Kriterien auf Relevanz prüfen. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass viele kleinvolumige Aufträge der GIZ nicht öffentlich ausgeschrieben werden.

Unternehmen, die Geschäftspotential sehen, können aktiv Kontakt zu GIZ-Experten suchen. Als ersten Schritt können sie die Fachabteilungen in der Zentrale kontaktieren, ggf. Veranstaltungen besuchen und die eigenen Produkte und Leistungen vorstellen. Zudem ist, insbesondere bei Präsenz vor Ort, auch eine Kontaktaufnahme mit den Länderbüros der GIZ anzuraten, oder auch direkt mit den Verantwortlichen der relevanten Vorhaben.

Um erste Erfahrungen und Referenzen zu sammeln, können sich Unternehmen auch als Unterauftragnehmer oder im Konsortium mit Unternehmen, die bereits Erfahrung im Geschäft haben, an GIZ-Aufträgen beteiligen. Informationen über vergebene Aufträge finden sich auf der GIZ-Internetseite.

Da die Projekte der GIZ aus öffentlichen Mitteln finanziert werden und die Auftragsvergabe nach feststehenden Kriterien erfolgen muss, ist es äußerst wichtig, dass die Verfahrensvorgaben und die formalen Vorlagen für Angebote eingehalten werden. Angebote müssen zudem pünktlich eingereicht werden. Es ist empfehlenswert, sich mit diesen Vorgaben vorab vertraut zu machen.

Kontakte

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Friedrich-Ebert-Allee 40
53113 Bonn
Telefon: +49 228 44 60-0
Fax: +49 228 4460-17 66

Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5
65760 Eschborn
Telefon: +49 6196 79-0
Fax: +49 6196 79-11 15
E-Mail: info@giz.de 

Abteilung Verträge-Einkauf-Logistik
Postfach 5180
65760 Eschborn
Telefon:+49(0)6196792286
E-Mail: vel@giz.de oder beschaffungen@giz.de

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