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Special | Indonesien | Klimawandel

Indonesien will bis 2060 klimaneutral werden

Doch die Zwänge zu Wirtschaftswachstum und einhergehender Armutsbekämpfung sind groß. Der Archipel wird die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens für 2025 wohl deutlich verfehlen.

Von Frank Malerius | Jakarta

Indonesien hat angekündigt, bis 2060 klimaneutral zu werden. Der Zeitraum bis dahin ist unverfänglich, denn keiner der politisch Handelnden wird dann noch in seinem Amt sein. Gleichzeitig kann man auf neu entstehende Technologien zum Klimaschutz hoffen. Und so blüht die grüne Rhetorik allerorten: Die Medien berichten zunehmend über Ökologiethemen, die wachsende Mittelschicht gibt sich umweltbewusst, und Unternehmen verpassen sich ein grünes Image. Doch bei den erneuerbaren Energien steht das Land erst am Anfang, denn die Stromerzeugung basiert bislang überwiegend auf Kohle. Ferner lassen sich Energiespeicher wie Wasserstoff oder Ammoniak in größerem Umfang allenfalls mit den vorhandenen Gasreserven erzeugen.

Bevölkerung will mehr Konsum

Was ökologische Versprechungen in einem Land wert sind, in dem 90 Prozent der Menschen mit ihrem sozialen Aufstieg beschäftigt sind, mehr individuelle Mobilität einfordern, mehr Wohnraum haben wollen und nach Klimaanlagen verlangen, bleibt abzuwarten. Jeder Politiker, der sich diesen Wünschen entgegenstellt, hat gegenüber Konkurrenten eine offene Flanke. Indonesien wird die 2015 im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens gemachten Versprechungen, 23 Prozent seiner Primärenergieversorgung bis 2025 aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, wohl deutlich verfehlen. Im Jahr 2020 lag dieser Anteil bei nur 11,3 Prozent.

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