Deutschland Entwicklungszusammenarbeit
Klimafinanzierung
Die globale Herausforderung Klimawandel schlägt sich auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit nieder. Klimaschutz ist eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 für die Geberinstitutionen an Bedeutung gewonnen hat. Klimafinanzierung in der Entwicklungszusammenarbeit umfasst die Finanzflüsse der Geber an die Entwicklungsländer, damit diese ihre Klimaziele umsetzen können.
Die deutsche Klimafinanzierung stellt zu 85 Prozent das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die KfW Entwicklungsbank wiederum setzt im Auftrag der Bundesregierung einen Großteil der deutschen Klimafinanzierung um. Dabei fließt das meiste Geld in bilaterale Entwicklungsprojekte.
Jahr | Summe |
---|---|
2010 | 2,4 |
2015 | 3,6 |
2020 | 4,3 |
Schwerpunkte
Deutschland unterstützt die Partnerländer dabei, Klimaschutz und Klimaanpassung in ihre nationalen Entwicklungsstrategien einzubinden. Am stärksten fördert Deutschland Indien, Regionalvorhaben in Amerika sowie Georgien.
Klimafinanzierung macht über die Hälfte der KfW Neuzusagen aus. Davon dienen etwa drei Viertel der Eindämmung des Klimawandels und ein Viertel der Anpassung an den Klimawandel. Die drei Hauptsektoren sind:
- Energie,
- Land-, Forstwirtschaft und Fischerei sowie
- Wasserver- und Abwasserentsorgung.
Eindämmung des Klimawandels
Die KfW Entwicklungsbank engagiert sich stark bei der Förderung erneuerbarer Energien und von Energieeffizienz. Sie finanziert etwa Solarparks in Indien, Marokko und Uganda. Außerdem fördert die KfW Entwicklungsbank den Auf- und Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Schienennetzes, etwa in Südamerika. Sie unterstützt zudem Bemühungen zum Schutz der tropischen Regenwälder, beispielsweise in Kolumbien.
Anpassung an den Klimawandel
Wasserversorgung ist ein wichtiger Schwerpunkt der KfW Entwicklungsbank. In vielen Ländern unterstützt die Bank die Sanierung und den Neubau von Wassernetzen und -speichern, sowohl für die Landwirtschaft als auch zur Trinkwasserversorgung. Auch den Hochwasserschutz fördert sie, etwa bei Projekten in Tunesien und Mosambik.
Wie und was wird berichtet?
Die Industrieländer berichten jährlich ihre Klimafinanzierung an die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Diese Finanzstatistik ist seit 1998 für alle Geberländer verpflichtend. Sie stützt sich auf fünf Kategorien, die sogenannten Rio Marker. Der Umwelt-Marker bildet vor allem Ausgaben für lokal wirksame Umweltprojekte ab. Die Marker zum Klimawandel, zur Wüstenbildung und zur Biodiversität beschreiben Aktivitäten, die eine überregionale oder globale Wirksamkeit haben.
Das Rio Marker-System ist ein Instrument der OECD, das zur Berichterstattung und zum Monitoring von Klimafinanzierung und Investitionen in klimarelevante Bereiche genutzt wird. Für die Entwicklungszusammenarbeit von Deutschland liegen diese Zahlen vor:
Gesamtsumme aller OECD | Deutschland in Milliarden US$ | |
Umwelt | 41,2 | 8,2 |
Biodiversität | 9,8 | 2,3 |
Wüstenbildung | 3,3 | 1,3 |
Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels | 23,0 | 5,2 |
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel | 25,5 | 5,1 |
Mehr Informationen zur Umwelt- und Klimafinanzierung Deutschlands finden Sie im OECD-Profil der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Mehr Informationen zu Geschäftschancen durch Klimaschutz finden Sie in unserem Themen-Special Herausforderung Klimawandel - Geschäftschancen durch Klimaschutz.