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Digitales Bauen nach BIM-Verfahren ist im Land verbreiteter als in vielen anderen EU-Staaten. Vor allem spezialisierte deutsche Firmen werden gerne in große Bauvorhaben einbezogen.

Von Torsten Pauly | Berlin

Belgien ist bei digitaler Bauplanung und 3D-Druck führend

Belgische Planer und Baufirmen nutzen bereits in großem Umfang das BIM-Verfahren (Building Information Management). Im Ranking des Beratungsunternehmens USP lag Belgien bei der Anwendung 2021 europaweit an dritter Stelle und damit vor Deutschland (Rang sechs). Ein grundlegendes belgisches BIM-Protokoll hat das Wissenschaftliche und Technische Bauzentrum bereits entwickelt. Es gibt ein belgisches BIM-Cluster und ein Portal (siehe Kontaktadressen).

Innovativ ist Belgien auch beim Bauen mit 3-D-Druck. In Westerlo bei Antwerpen ist 2019 der bis dahin größte 3-D-Drucker der Welt entstanden. Dieser hat 2020 das weltweit erste zweistöckige Gebäude ausschließlich mit 3-D-Druck gefertigt. Beteiligt war die Hochschule Thomas More Hogeschool. Angesichts des Fachkräftemangels erwarten Branchenkenner, dass Bauen mit 3-D-Druck in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnt.

Generalunternehmer suchen spezialisierte Partner

Große Baukonzerne betätigen sich oft als Generalunternehmer und ziehen dann gerne deutsche Firmen für bestimmte Ausführungen heran. Dies gilt auch für architektonische oder statische Planungen.

Das führende belgische Bauunternehmen ist Besix. Das Unternehmen hatte 2021 etwa 3 Milliarden Euro umgesetzt und dazu Neuaufträge im Wert von 4,9 Milliarden Euro in den Büchern stehen. An zweiter Stelle liegt die Deme Group, die 2021 einen Umsatz von 2,5 Milliarden und im 1. Dreivierteljahr 2022 ein Plus von 14 Prozent verzeichnet hat. Der Auftragsbestand der Deme Group lag Ende September 2022 sogar bei 6 Milliarden Euro. Die Deme Group baut unter anderem Offshore-Windparks. Belgiens drittgrößter Baukonzern CFE kam im Geschäftsjahr 2022 auf einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro und Neuaufträge im Wert von 1,7 Milliarden Euro.

In Belgien existieren jedoch vor allem kleine und mittelgroße Baubetriebe. Die amtliche Statistik hat 2020 insgesamt 27.823 Hochbaufirmen mit 87.498 Mitarbeitern gezählt. Hinzu kamen 3.191 Tiefbauunternehmen mit 37.175 Beschäftigten. Im Ausbau- und Installationsgewerbe und für sonstige spezialisierte Bautätigkeiten gab es 96.107 Betriebe. Diese stellten 2020 zusammen 222.168 Arbeitsplätze.

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