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Special | China | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Industrie: Energieintensive Branchen geraten unter Druck

Chinas landesweiter Emissionshandel ist im Juli 2021 gestartet. Zunächst beschränkt auf den Energiesektor, soll er bald auch die Chemie- und Stahlbranche einschließen.

Von Corinne Abele | Shanghai

Nach langjährigen regionalen Pilotprojekten hat China im Juli 2021 ein landesweites Emissionshandelssystem (ETS) zunächst für den Energiesektor aufgesetzt. Bald dürften die Chemie- und Stahlbranche folgen. Chinas ETS hat großes Potenzial, das es bislang nicht ausschöpft. Mit 10 US-Dollar pro Tonne CO2 bleibt der Preis bislang sehr niedrig; zudem plagen falsch gemeldete CO2-Emissionen das System. 

Mehr Energieeffizienz in energieintensiven Branchen

Unabhängig vom ETS unterliegen energieintensive Branchen wie Stahl, Aluminium, Zement oder Chemie bereits seit Jahren zunehmend strengeren Energieeffizienzanforderungen und entsprechenden Industriestandards. Am 11. Februar 2022 wurde eine neue Richtlinie für 17 energieintensive Industriebranchen erlassen (inklusive Raffinerien, Stahl- und Zementproduktion, Kohlechemie sowie dem Schmelzen von Nichteisenmetallen, wozu auch Aluminium zählt).

Für einige der größten CO2-emittierenden Bereiche wie Raffinerien oder Methanolgewinnung aus Kohle benennt die Richtlinie konkret erhöhte Energieeffizienzziele bis 2025. Relevante Industriestandards dürften in der Folge entsprechend angepasst werden. Darüber hinaus müssen börsennotierte Unternehmen seit 8. Februar 2022 ihre Umweltdaten veröffentlichen, inklusive CO2-Emissionen. 

Stahlerzeugung mit Wasserstoff

Erste Unternehmen reagieren bereits: So hat Zhangjiang Iron and Steel, eine Tochter der China Baowu Steel Group, als erstes Unternehmen in China im Februar 2022 mit dem Bau einer wasserstoffbasierten Direktreduktionsanlage mit einer Produktionskapazität von 1 Million Tonnen Stahl jährlich begonnen - die größte ihrer Art in China. Durch die neue Technologie könnten jährlich 500.000 Tonnen CO2 bei der Stahlproduktion eingespart werden. Die Anlage, die neben Wasserstoff flexibel auch Kokereigas verwenden kann, wird vom italienischen Hersteller Tenova geliefert und in Kooperation mit der Sinosteel Engineering & Technolog Co. Ltd. umgesetzt. Derartige Kooperationen sind aus Lizenzgründen häufig notwendig und müssen sorgfältig begleitet werden, um Know-how-Transfer zu vermeiden. 

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