Um die heimischen Unternehmen zu unterstützen, hat Estlands Regierung ein Hilfspaket aufgesetzt. Die öffentliche Schuldenlast ist 2021 im EU-Vergleich sehr gering. (Stand: 15. Oktober 2021)
Estlands Regierung unterstützt Unternehmen und Arbeitnehmer während der Pandemie mithilfe kurz- und langfristiger Förderpakete. Allem voran werden den Firmen Kredite und Banksicherheiten gewährt. Daneben sieht das Paket beispielsweise auch Steuerstundungen für bis zu 18 Monate vor. Zahlungen in die Pensionskassen können zeitweilig ausgesetzt werden. Die staatliche Stiftung für Kredit- und Exportgarantien (KredEx) hat von der Regierung 180 Millionen Euro erhalten. Damit sollen Maßnahmen zur Vorbeugung oder Vermeidung von Liquiditätsproblemen in Unternehmen durchgeführt werden.
Als Folge der fiskalpolitischen Maßnahmen sowie der geringeren Steuereinnahmen lag Estlands Haushaltsdefizit 2020 bei rund 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Im Jahr 2021 werden es voraussichtlich 5,6 Prozent sein. Die öffentliche Schuldenlast wird - trotz Corona - voraussichtlich die niedrigste innerhalb der Europäischen Union bleiben: Im Jahr 2019 lag sie bei 8,4 Prozent des estnischen BIP, 2022 wird sich nach Einschätzung der Europäischen Kommission vom Mai 2021 ein Niveau von 24 Prozent erreichen.
Estlands ImpfplanEstland hat die ersten Dosen des Covid-19-Impfstoffes am 26. Dezember 2020 erhalten. Einen Tag später startete es mit der Impfung des medizinischen Personals. Zum Jahresbeginn 2021 hat das Land begonnen, Personen über 70 Jahre und Risikogruppen zu impfen. Später folgten Mitarbeitende in Bildungseinrichtungen sowie Personen, die für die Gewährleistung der inneren Sicherheit zuständig sind (beispielsweise Polizei und Grenzschutz). Seit dem 17. Mai 2021 sind die Priorisierungen aufgehoben.
Bis zum 15. Oktober haben fast 64 Prozent der über 18-Jährigen mindestens eine Impfdosis erhalten. Bei mehr als 67 Prozent bestand vollständiger Impfschutz. |
Von Niklas Becker
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