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Branche kompakt | Griechenland | Bauwirtschaft

Griechische Baubranche auf Wachstumskurs

Infrastruktur- und Energieeffizienzprojekte stimmen die Bauwirtschaft positiv. Fördernd wirken EU-Gelder. Einheimische Konzerne teilen sich den Markt auf.

Von Michaela Balis | Athen

Ausblick der Bauwirtschaft in Griechenland

  • EU-Fördermittel sorgen bis 2026 für Aufschwung, besonders Infrastrukturprojekte profitieren
  • Energieeffizienzprojekte stehen im Vordergrund
  • Gute Aussichten für Bauprojekte auch nach dem EU-Aufbaufonds
  • Fachkräftemangel macht sich breit

 

Anmerkung: Einschätzung der Autorin für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Juli 2025

  • Markttrends

    Dank EU-Fördermittel, Vorlagen zur Energieeffizienz und dem Tourismus wächst die Baubranche. Fachkräftemangel und Liquidität stellen die Unternehmen vor Herausforderungen.

    Der Produktionswert im Baugewerbe lag 2024 bei 15,7 Milliarden Euro. Etwa 60 Prozent betreffen den Gebäudebau ohne Wohnungen und Infrastrukturprojekte, meldet die Studie des Instituts für Wirtschafts- und Industrieforschung IOBE "Trends, Herausforderungen und Aussichten der Baubranche" vom Juni 2025. Dank der großzügigen EU-Fördermittel, die vorrangig für Infrastrukturvorhaben fließen, soll der Produktionswert bis 2026 auf 18 Milliarden Euro steigen. 

    Infrastruktur-, Energieeffizienz- und Tourismusprojekte stimmen positiv

    Aus dem EU-Aufbaufonds fließen bis 2026 weitere 6,3 Milliarden Euro in das Baugewerbe in Form von Zuschüssen und Krediten. Anschließend rechnen die Experten mit einer kurzfristigen Flaute in der Baubranche.

    Marktvolumen der Bauwirtschaft in GriechenlandIn Milliarden Euro; Veränderung in Prozent

    Kennziffer

    2024

    2025* 

    Veränderung 2025/2024

    Wert der Bauinvestitionen insgesamt, davon

    15,7

    16,5

    5,1

      Wohnungsbau

    6,1

    6,6

    8,2

      Wirtschafts- und Infrastrukturbau

    9,6

    9,9

    3,1

    *SchätzungQuelle: IOBE 2025, EU-Kommission 2025

    Für Optimismus sorgen öffentliche Infrastrukturprojekte. Laut der IOBE-Studie stehen dafür zwischen 2027 und 2030 insgesamt 10 Milliarden Euro aus öffentlichen Töpfen oder im Rahmen von Konzessionsverträgen zur Verfügung. Etwa die Hälfte davon betrifft Straßenprojekte, ein Drittel entfällt auf Vorhaben im Bereich der Energieversorgung. Weitere 12 Prozent fließen in Bahnprojekte und 7 Prozent in den Ausbau der Telekommunikationsnetze.

    14,6 %

    soll der Produktionswert in der Baubranche bis 2026 wachsen.

    Zu wichtigen Projekten, die in den nächsten Jahren realisiert werden, zählen die Anbindung weiterer Inseln in der Ägäis an das kontinentale Stromnetz, der Ausbau von Autobahnen, die Modernisierung 20 regionaler Flughäfen und der Bau zahlreichen Luxushotelanlagen.

    Ausgewählte Großprojekte der Bauwirtschaft in GriechenlandInvestitionssumme in Millionen Euro
    Akteur/ProjektInvestitionssummeProjektstandAnmerkungen
    Stromanbindung der Inseln des Dodekanes mit dem kontinentalen Stromnetz

    2.050

    In PlanungFertigstellung bis 2029
    Nördliche Autobahn Abschnitt Chania-Herakleion

    1.750

    In PlanungFertigstellung bis 2030
    Autobahn Egnatia Odos

    1.350

    Konzessionsvertrag wurde im März 2025 unterzeichnet. Im Bau Auftragnehmer GEK Terna-Egis Projects 
    Sanierung der Straßeninfrastruktur, die durch Naturkatastrophen verursacht wurden

    919

    Studien werden vorbereitetBis 2029
    Astakos Terminal 

    524

    In PlanungUm- und Ausbau des Hafens im Industriegebiet Astakos in einen touristischen Megayachthafen
    Hydra Rock S.A.

    474

    In PlanungBau eines Touristikresorts 
    Nördlicher Teil der Autobahn Zentralgriechenland E65

    442

    Im Bau Auftragnehmer GEK TernaFertigstellung im 2. Quartal 2026
    Konzessionsvertrag für die Modernisierung und den Betrieb 22 regionaler Flughäfen

    -

    In PlanungAusschreibung wird im zweiten Halbjahr 2025 erwartet
    Modernisierung und Ausbau des Flughafen Kalamaata

    45,2

    Vertrag soll unterzeichnet werdenAuftragnehmer: Kalamata Airport S.A., Konsortium bestehend aus Fraport AG, Delta Airports Investments S.A. und Pileas S.A.
    Quelle: Recherchen von Germany Trade and Invest, Pressemitteilungen 2025

    Auch die Förderung der Energieeffizienz privater, öffentlicher und betrieblicher Gebäude, unter anderem Hotels, wirkt unterstützend. Bis zum Abschluss des EU-Aufbaufonds im Jahr 2026 werden 700 Millionen Euro in Energieeffizienzmaßnahmen fließen, unter anderem Wärmedämmungs- und Beschattungssysteme, Ersatz von Fensterrahmen und energieintensiver Geräte, Wärmepumpen, LED-Leuchten und Installation erneuerbarer-Energien-Systeme. 

    Bis 2030 müssen gemäß dem Nationalen Energie- und Klimaplan jedes Jahr 68.000 Wohngebäude energieeffizienter werden. Das bedeutet, dass jedes Jahr rund eine Milliarde Euro investiert werden müssen.

    Im Jahr 2024 flossen etwa 2,8 Milliarden Euro in den Bau und die Renovierung von Hotels, so die Studie „Tourism & Greek Economy 2023–2024“ des Instituts der griechischen Touristikunternehmen INSETE vom Mai 2025. Dieser Trend soll auch in den nächsten Jahren anhalten, äußern sich Marktexperten.

    Eine besondere Vielfalt weisen zwei Großprojekte auf: die Bebauung der Immobilie "Elliniko" und der Ausbau des Athener Flughafens. Mit einem Gesamtbudget von 1,28 Milliarden Euro, aus eigenen Kassen und Bankkrediten, soll der Terminal des Athener Flughafens ausgebaut, neue Abflug-, Check-in- und Gepäckausgabehallen entstehen, die Einzelhandelsflächen vergrößert und eine neue Parkbahn und neue Parkplätze gebaut werden. Der deutsche Flughafeninvestor Avi Alliance GmbH hält einen Anteil von etwas über 50 Prozent am Athens International Airport. Einen Auftragnehmer gibt es noch nicht. Das Management des Flughafens soll den oder die Auftragnehmer für das sogenannte Early Contractor Involvement in nächster Zeit bekannt geben. Anschließend wird bestimmt wer die Studie und Bau übernehmen wird. Der Vertrag soll im Januar 2026 unterzeichnet werden. 

    Das 8 Milliarden Euro schwere Projekt "Elliniko" schreitet langsam voran. Auf dem Gelände des alten Athener Flughafens sollen das höchste griechische Gebäude, der Marina Tower, Hotels, 9.000 Luxuswohnungen und -villen, Einkaufs- und Kongresszentren, Sportanlagen und ein Yachthafen entstehen. Auf der Liste der Auftragnehmer sind alle griechischen Baukonzerne wiederzufinden.

    Leichte Flaute im Wohnungsbau erwartet

    Bei privaten Bauten wird im Jahr 2026 ein Rückgang erwartet. Zahlreiche Baupläne mussten aufgehoben werden, nachdem der Staatsrat mit dem Urteil Nr. 146/2025 Teile des Baugesetzes Nr. 4067/2012 als verfassungswidrig eingestuft hat. Das betrifft Bauherren, die größere Gebäude geplant hatten, als nach den regionalen Bebauungsplänen zulässig gewesen wäre, informiert Dr. Henning Voelkel, Partner bei der Rechtsanwaltskanzlei Voelkel Kataliakos Roussou. Betroffen sind außerdem Bauvorhaben auf Grundstücken ohne Zufahrt über eine anerkannte Straße, fügt er hinzu.

    Der Rückgang im Wohnungsbau wird sich im Baugeschäft im Jahr 2026 deutlich bemerkbar machen. Noch werden die Baugenehmigungen aus dem Jahr 2024 umgesetzt, ihre Anzahl lag rund ein Drittel über dem Niveau des Vorjahres.

    Arbeitskräfte und Liquidität stellen Herausforderungen dar

    Die rechtzeitige Fertigstellung der Projekte ist oftmals schwierig. Es mangelt an Arbeitskräften: Bis 2026 werden weitere 26.000 Arbeitnehmer benötigt, 12 Prozent mehr als im Jahr 2024.

    Der Einsatz moderner Automatisierungstechnologien sowie künstlicher Intelligenz bietet Potenzial, diesem Problem zumindest teilweise entgegenzuwirken. Jedoch scheitern die Investitionen häufig an hohen Kreditkosten und unzureichender Liquidität: Nur jede dritte Zahlung an Bauunternehmen erfolgt fristgerecht. Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Dauer der Forderungen gegenüber Unternehmen der Branche bei 240 Tagen, so die IOBE-Studie.

    Deutschland ist wichtiger Lieferant von Maschinen

    Griechenland importiert Stromerzeugungs- und Metallverarbeitungsmaschinen und -ausrüstung vorrangig aus Deutschland. Dabei konkurriert Deutschland mit Italien und China. Trotz der Qualität, halten die relativ hohen Preise von einer Investition in deutsche Ausrüstung ab.

    Bei dem Import von Baumaterialien nimmt Deutschland keine herausragende Position ein. Nur bei Metallprodukten sind deutsche Hersteller drittwichtigste Lieferanten. Der Anteil an den Importen der wichtigsten Baumaterialien variiert zwischen 3 und 15 Prozent (Stand 2024). Bedeutende Lieferanten sind China, die Türkei und Italien.

    Importe ausgewählter Bauprodukte In Millionen Euro
    HS-Produktgruppe2024Veränderung 2024/2023Anteil Deutschland in %
    68 Steine, Gips, Zement, Asbest, Glimmer oder ähnliche Stoffe

    148,2

    5,5

    9,9

    69 Keramik

    360,6

    9,3

    4,0

    70 Glas und Glaswaren

    433,6

    3,1

    4,7

    72 Eisen und Stahl

    1.791,1

    9,2

    6,1

    73 Waren aus Eisen und Stahl

    1.093,6

    12,7

    11,4

    74 Kupfer und Kupferwaren

    1.144,3

    14,1

    5,5

    76 Aluminium und Aluminiumwaren

    1.613,6

    25,7

    3,0

    83 Metall und Metallwaren

    371,3

    1,6

    14,9

    Quelle: Eurostat 2025

     

    Von Michaela Balis | Athen

  • Branchenstruktur

    Renommierte griechische Baukonzerne übernehmen in Konsortien mit ausländischen Gesellschaften Infrastrukturprojekte. Viele kleine Betriebe sind in diversen Bautätigkeiten aktiv.

    Im Jahr 2023 zählte die Baubranche etwa 74.000 Unternehmen, so die IOBE-Studie. Etwa zwei Drittel konzentrieren sich auf die Baustellenvorbereitung oder auf technische Ausbau-, Fertigstellungsarbeiten. Ein Drittel ist im Immobilienbau tätig. Nur rund 7 Prozent der Unternehmen engagieren sich in Infrastrukturvorhaben, meistens große Konzerne. Etwa 54.000 Architekten und Planungsbüros bieten der Bauwirtschaft ihre Dienste an. 

    Wenige Großunternehmen und zahlreiche kleine Betriebe

    Laut der IOBE-Studie handelt es sich bei der absoluten Mehrheit um kleine Baugesellschaften mit höchstens neun Mitarbeitern. Diese Unternehmen erwirtschaften knapp 40 Prozent des Branchenumsatzes. Die lediglich 14 großen Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten erwirtschaften etwa 17 Prozent des Branchenumsatzes.

    Die geringe Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter ist auf die Bemühungen zurückzuführen, die laufenden Fixkosten zu senken. Dafür werden projektweise Mitarbeiter unterschiedlicher Berufsgruppen beschäftigt. Die Branche beschäftigt rund 4 Prozent der Erwerbspersonen.

    Die Bruttowertschöpfung der Baubranche als Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag im Jahr 2024 bei rund 2 Prozent. Die Bruttoanlageinvestitionen in Bauprojekte tragen mit etwa 6 Prozent zum BIP bei und sollen 2026 auf 7 Prozent steigen, so die Studie des Instituts für Wirtschafts- und Industrieforschung IOBE "Trends, Herausforderungen und Aussichten der Baubranche" vom Juni 2025.

    Griechische Unternehmen beherrschen den Markt 

    Griechische Großunternehmen übernehmen Bau- und Energieprojekte im In- und Ausland, zum Beispiel in Saudi-Arabien, Katar, Abu Dhabi oder Afrika. In Griechenland erhalten sie allein oder im Konsortium mit ausländischen Unternehmen den Zuschlag bei allen Großprojekten, zum Beispiel Autobahnen, Flughäfen, Bahnprojekten und Abfallverarbeitungsanlagen. 

    Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen im Rahmen eines Konsortiums ist für ausländische Unternehmen eine ungeschriebene Voraussetzung, wenn es um internationale Ausschreibungen geht.

    Wichtige Branchenunternehmen in GriechenlandUmsatz in Millionen Euro

    Unternehmen

    Sparte

    Umsatz (Jahr)

    Terna S.A.Bau von Straßen und Autobahnen

    1.300,0 (2024)

    Avax S.A.Bau von Straßen und Autobahnen

    597,9 (2024)

    Aktor S.A. Bau von Straßen und Autobahnen

    419,0 (2023)

    Ariadne InterconnectionTiefbau von Leitungen

    245,1 (2023)

    Asso.SubseaTiefbau von Leitungen

    228,5 (2023)

    Olympia OdosBau von Straßen und Autobahnen

    199,4 (2023)

    METKA SABau von Eisenbahnen und U-Bahnen

    186,8 (2024)

    Quelle: ICAP CRIF 2025

    Gemessen an ihrem Umsatz im Jahr 2024 zählen zwei Konzerne, GEK Terna und Aktor Group of Companies, zu den 100 größten Bauunternehmen weltweit, so die Studie „Global Powers of Construction“ des US-amerikanischen Beratungsunternehmens Deloitte. Die Aktor Group of Companies entstand durch die Übernahme der Baugesellschaft Aktor im Jahr 2023 – ehemals Teil des Ellaktor-Konzerns – durch die Unternehmensgruppe Intrakat im Jahr 2023, die sich daraufhin in Aktor umbenannte.

    In Griechenland sind einige renommierte ausländische Bauunternehmen vertreten, zum Beispiel der deutsche Konzern Hochtief PPP Solutions GmbH, die französischen Gesellschaften Vinci Concessions und Bouygues Bâtiment International, die österreichische Baugesellschaft Strabag sowie die italienische Baugruppe Webuild Group. Auch der deutsche Flughafenbetreiber ist in der Modernisierung und im Betrieb griechischer Flughäfen in Zusammenarbeit mit griechischen Baukonzernen tätig. 

    Bouygues Bâtiment International wurde zusammen mit seinem griechischen Partner Intrakat für den Bau des Riviera Tower ausgewählt, einem Wohnhochhaus mit einer Höhe von 200 Metern, das zu dem Großprojekt „Elliniko“ zählt. 

    Produktion ausgewählter Bauprodukte in GriechenlandIn Euro; Veränderung in Prozent

    Sparte (NACE-2.0-Produktgruppe)

    2022

    2023

    Veränderung 2023/2022

    Feuerfeste keramische Werkstoffe und Waren (23.2)

    31.705.873

    29.711.187

    -6.3

    Keramische Baumaterialien (23.3)

    81.626.547

    84.185.228

    3.1

    Zement (23.51)

    548.230.902

    625.355.421

    14.1

    Kalk, Gips (23.52)

    25.935.478

    30.365.623

    17.1

    Erzeugnisse aus Beton, Zement und Kalksandstein (23.61)

    30.617.158

    39.309.923

    28.4

    Frischbeton (23.63)

    406.794.881

    518.528.190

    27.5

    Mörtel und Trockenbeton (23.64)

    117.307.612

    151.336.830

    29.0

    Be- und Verarbeitung von Naturwerksteinen und Natursteinen (23.7)

    194.895.682

    223.666.767

    14.8

    Quelle: Griechisches Statistikamt 2025

    Von Michaela Balis | Athen

  • Rahmenbedingungen

    Öffentliche Bauprojekte werden über offene Ausschreibungen vergeben. Interessenten müssen Rabatte und Verzögerungen einplanen.

    Rund 70 Prozent der öffentlichen Bauaufträge werden im Rahmen offener Ausschreibungen vergeben, so die IOBE-Studie (Stand 2024). Seltener gibt es geschlossene Verfahren mit Verhandlungen ohne vorherige Veröffentlichung, Verfahren mit Wettbewerbsdialog sowie Direktaufträge.

    Um die steigenden Preise in der Baubranche zu berücksichtigen, revidiert das Ministerium für Transporte und Infrastruktur per Ministerialerlass jedes Quartal die Berechnung der Preise für öffentliche Vorhaben. Bei Projekten, die im Rahmen von Konzessionsverträgen realisiert werden, gilt die Preisanpassung nur, wenn dies vertraglich vereinbart wurde.

    Rabatte schrumpfen im Baugewerbe

    In der Vergangenheit waren hohe Rabatte von mehr als 50 Prozent bei Ausschreibungen üblich, um die Konkurrenz auszuschließen. Wie der Panhellenische Verband Technischer Unternehmen SATE mitteilt, fielen die Rabatte im Jahr 2023 auf durchschnittlich 23 Prozent. Die hohen Baustoffpreise machten großzügige Rabatte unmöglich. Außerdem ließ die Konkurrenz zwischen den Baugesellschaften aufgrund der hohen Anzahl neuer Projekte, zum Beispiel im Rahmen des EU-Aufbaufonds, nach.

    Gemäß Gesetz 4782/2021 muss ein potenzieller Investor eine Abweichung von mehr als 10 Prozent von den durchschnittlichen Rabatten ausdrücklich erklären und rechtfertigen.

    Langwierige Vergabeverfahren führen zu Verzögerungen

    Griechische Baugesellschaften bewegen sich in einem Umfeld, das von höheren Kreditkosten im europäischen Vergleich sowie von einer komplexen und häufig kontroversen Raumplanung geprägt ist. Oft liegen die Zuständigkeiten gleichzeitig bei unterschiedlichen Behörden.

    Abgelehnte Bewerber erheben häufig, wenn auch seltener als früher, Einspruch gegen die Vergabe von Aufträgen. Dadurch kommt es zu langwierigen Justizverfahren und zu Verzögerungen bei der Fertigstellung.

    Infrastrukturprojekte werden durchschnittlich in einem Zeitraum von bis zu sechs Jahren fertiggestellt, so die Studie „Infrastruktur in Griechenland“ der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (Stand 2024). Projekte, die im Rahmen des EU-Aufbaufonds realisiert werden, müssen bis Ende 2026 fertiggestellt sein, außer die EU-Kommission gewährt eine Verlängerung.

    Griechische Bauvorhaben mit einem Volumen von mehr als 5 Millionen Euro werden europaweit ausgeschrieben. Öffentliche Projekte mit niedrigerem Wert erscheinen im Amtsblatt der Regierung FEK, in Zeitungen und in den Mitteilungen der Griechischen Technischen Kammer. Die Vergabe des Zuschlags erfolgt nach der Einreichung eines Angebots beim zuständigen Träger. Nichtsdestotrotz können öffentliche Träger Aufträge bis zu 60.000 Euro direkt vergeben, eine Möglichkeit, die häufig genutzt wird.

    Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Michaela Balis | Athen

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Griechenland

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Portal 21

    Informationsangebot zu Dienstleistungen in Europa

    Ministerium für Entwicklung und Investitionen

    Ministerium für Infrastruktur und Transporte

    Technische Kammer Griechenlands

    Branchenverband

    Panhellenischer Verband der Baunnternehmen

    Branchenverband

    Verband der Baugesellschaften höherer Bauklassen

    Branchenverband

    Hellenic Construction Industry Council (HCIC)

    Vertretung der Bauindustrie

    Griechisches Institut für Wirtschafts- und Industrieforschung (IOBE)

    EU-Aufbau- und -Resilienzfazilität

    Ausschreibungen im Rahmen des griechischen EU-Aufbaufonds

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