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Batterien

Indien fördert den Aufbau einer eigenen Batteriefertigung. Der Regierung ist dies wichtig, um zukünftig am Wachstum wichtiger Wirtschaftsbereiche teilhaben zu können.  

Von Florian Wenke | Mumbai

Ob für die Umstellung von konventionellen auf erneuerbare Energien, für den Ausbau der Elektromobilität oder als Teil von Unterhaltungselektronik - Stromspeicher in Form moderner Batterien sind unverzichtbar. Auch Indien hat dies erkannt und stellt rund 2,4 Milliarden US-Dollar (US$) (Kurs laut Federal Reserve Bank vom 11. Juni 2021; 1 US$ gleich 73,24 indische Rupien) im Rahmen von Production Linkend Incentives (PLI) für die Batteriefertigung (Advanced Chemistry Cell Battery Storage) auf dem Subkontinent bereit. Die geförderten Batterien können Energie entweder elektrochemisch oder chemisch speichern, da die Förderung ausdrücklich technologieoffen ist. 

Zuständig ist das Department of Heavy Industries welches zum Ministry of Heavy Industries and Public Enterprises gehört. Mitverantwortlich ist außerdem die staatseigene Denkfabrik NITI Aayog.

Die Förderung ist an Bedingungen geknüpft

Laut einer Veröffentlichung in der Gazette of India - dem indischen Amtsblatt - von Juni 2021 läuft das Programm vom Finanzjahr 2022/23 (1. April bis 31. März) bis zum Finanzjahr 2028/29. Die eigentliche Förderung soll über die letzten fünf Jahre des angegebenen Zeitraums ausgezahlt werden, während die ersten beiden Jahre zum Aufbau der Fabriken angedacht sind.

Wollen Unternehmen in den Genuss der Förderung kommen, müssen sie Produktionsstätten mit Fertigungskapazitäten von mindestens 5 Gigawattstunden aufbauen (500 Megawattstunden für Batterielösungen im Nischenbereich mit gesteigerter Speicherkapazität). Pro Gigawattstunde soll die Investitionssumme für die Produktionsstätte mindestens 30,6 Millionen US$ betragen. Darüber hinaus muss die lokale Wertschöpfung in den ersten zwei Jahren bei mindestens 25 Prozent liegen und in den darauffolgenden fünf Jahren auf 60 Prozent steigen. Pro Subventionsempfänger werden maximal Produktionskapazitäten in Höhe von 20 Gigawatt gefördert. 

Die gezahlte Förderung wird anhand der Produktionsmenge und in Abhängigkeit von der erreichten Wertschöpfung sowie der Energie der erzeugten Batterien bemessen.

Die Ziele sind ambitioniert

Mithilfe der Förderung möchte Indiens Regierung ambitionierte Ziele erreichen. Insgesamt erhofft sie sich Investitionen in Höhe von 6,1 Milliarden US$. Es sollen Produktionskapazitäten im Umfang von insgesamt 55 Gigawattstunden - 50 Gigawattstunden für normale Advanced Chemistry Cell Batterien sowie 5 Gigawattstunden für Nischenlösungen mit höherer Speicherkapazität - aufgebaut werden. Außerdem sollen durch die lokale Herstellung moderner Batterien jährlich Importe in dieser Produktkategorie im Wert von umgerechnet rund 2,7 Milliarden US$ eingespart werden. Zusätzlich erhofft sich die Regierung durch moderne Stromspeicher aus heimischer Produktion auch einen Schub für die Elektromobilität und beziffert die potenziellen Ersparnisse bei Ölimporten über die gesamte Projektlaufzeit auf einen Wert zwischen 27 und 34 Milliarden US$.   

Es gibt bereits Interessenten

In indischen Medien wird gemeldet, dass Firmen wie Reliance Industries Limited, die Adani Group, Tata Chemicals, Larsen & Toubro und ein Joint Venture unter der Führung von Suzuki Motor Corporation bereits Interesse an der Förderung bekundet haben. Die Namen Exide und Amara Raja kursieren ebenfalls als mögliche Interessenten.

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