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Elektronik

Indien hat drei Förderprogramme für die Elektronikindustrie aufgelegt. Firmen bekommen Boni für Produktionssteigerungen oder einen Teil ihrer Investitionsausgaben erstattet.

Von Boris Alex | New Delhi

Indien will sich als Standort für die Elektronikindustrie positionieren. Bereits heute produzieren neben lokalen Herstellern auch internationale Auftragsfertiger wie Foxconn und Wistron Mobiltelefone und andere elektronische Geräte für den indischen Markt und für den Export. Im April 2020 hat Indiens Regierung drei Förderprogramme für die Branche aufgelegt. Damit soll die Produktion von Smartphones sowie elektronischen Komponenten und Bauteilen gesteigert werden. Hierfür stehen bis zum Ende des Finanzjahres 2028/29 (1. April bis 31. März) Haushaltsmittel in Höhe von umgerechnet 6,5 Milliarden US-Dollar (US$) zur Verfügung.

Mit insgesamt 5,5 Milliarden US$ bis 2025/26 fließt der Löwenanteil der Fördergelder in das Production Linked Incentive (PLI) Scheme. Dieses Programm zielt auf die Massenproduktion von Mobiltelefonen sowie von kritischen elektronischen Komponenten wie Transistoren, Dioden, Kondensatoren und gedruckten Leiterplatten ab. Dabei erhalten die förderfähigen Unternehmen einen finanziellen Bonus für den im Vergleich zum Basisjahr 2019/20 zusätzlich generierten Umsatz von in Indien produzierten Mobiltelefonen und Komponenten. Dieser beträgt in den ersten beiden Jahren 6 Prozent, für das dritte und vierte Jahr 5 Prozent und im letzten Jahr 4 Prozent.

Unternehmen müssen Mindestinvestitionsanforderungen erfüllen

Um in den Genuss der Förderung zu kommen, müssen die Firmen je nach Produkt bestimmte Investitionsanforderungen erfüllen. Unternehmen, die Handys mit einem Rechnungswert von mehr als 15.000 indischen Rupien (iR), etwa 200 US$, fertigen, müssen in den ersten vier Jahren mindestens 134 Millionen US$ investieren. Einheimische Smartphone-Produzenten müssen 27 Millionen US$ und die Hersteller von elektronischen Bauteilen rund 13 Millionen US$ investieren. Die indische Regierung erwartet zusätzliche Investitionen von 1,5 Milliarden US$ in den nächsten vier Jahren. Im Oktober 2020 wurde bekannt gegeben, dass insgesamt 16 Unternehmen für das PLI-Programm ausgewählt wurden, davon jeweils fünf indische und fünf internationale Handyproduzenten sowie sechs Hersteller von elektronischen Bauteilen.

Neben dem PLI-Programm gibt es ebenfalls seit April 2020 das Scheme for Promotion of Manufacturing of Electronic Components and Semiconductors (SPECS). Dabei werden förderfähigen Unternehmen auf Antrag bis zu 25 Prozent ihrer Investitionskosten für den Auf- oder Ausbau der Produktion von elektronischen Komponenten und Halbleitern erstattet - unter anderem für Maschinen und Anlagen, aber auch für Forschung und Entwicklung. Auch hier gibt es Mindestanforderungen an die Investitionssumme, die je nach Produkt zwischen 50 Millionen und 10 Milliarden iR (672.000 US$ bis 134 Millionen US$) liegen muss. Für das SPECS-Programm stehen in den nächsten acht Jahren umgerechnet 440 Millionen US$ zur Verfügung.

Mit dem Modified Electronics Manufacturing Clusters Scheme (EMC 2.0) soll die Infrastruktur für die Elektronikindustrie verbessert werden. Dabei werden Investitionen in den Bau von Produktionsstätten und Logistikeinrichtungen der Hersteller von elektronischen Geräten und Bauteilen finanziell gefördert. Die Investoren bekommen auf Antrag bis zu 50 Prozent ihrer Projektkosten für den Bau neuer oder den Ausbau bestehender Einrichtungen erstattet.

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