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Special | Indonesien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Klimaziele: Indonesien will bis 2060 klimaneutral werden

Der Archipel steht erst am Anfang einer Energiewende. Derzeit werden einige Weichen in Richtung eines grüneren Wirtschaftens gestellt. 

Von Frank Malerius | Jakarta

Im Herbst 2021 hat die Regierung verlautbart, dass das Land bis 2060 klimaneutral werden soll. Eine detaillierte Roadmap für diesen Weg fehlt aber bislang. Immerhin wurden erste Reduktionsziele schon vor einer Dekade gesetzt. Aktuelle Zwischenziele wurden in internationalen Vereinbarungen festgehalten, wie etwa die Verringerung der Treibhausgasemissionen um 29 Prozent bis 2030 im Pariser Klimaschutzabkommen. 

Emissionswerte und –ziele Indonesiens (in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente)

Jahr

Treibhausgasemissionen

1990

370

2000

549

2010

722

2017

704

2030 (Ziel)

k. A.

2050 (Ziel)

k. A.

Quelle: The PRIMAP-hist national historical emissions time series v2.1 (1850-2017) 2019

Es gibt zahlreiche neue Klimaschutzinitiativen. Dazu gehört etwa die bevorstehende Einführung eines Emissionshandels für die Industrie. Allerdings dürfte der Preis pro Tonne Kohlendioxid niedrig angesetzt werden, um die Wirtschaft nicht zu belasten und hätte dann nur geringen Einfluss auf den CO2-Ausstoß. 

Anderswo ist mangelnde Sanktionierung das Problem. So gibt es durchaus Vorschriften für energiesparendes Bauen. Diese werden aber zumeist nicht eingehalten, weil keine Strafen zu befürchten sind. Ein starkes Wirtschaftswachstum und hoher Bevölkerungsdruck zwingen die Baubranche vielerorts, schnell und günstig zu bauen.

Baldige Mobilitätswende fraglich

Viele Firmen springen dennoch auf den grünen Zug auf und bauen eifrig ein entsprechendes Image auf. Vorreiter sind die großen ausländischen Unternehmen und heimischen Konzerne, die vielfach in staatlicher Hand sind. Solaranlagen auf dem Dach, nachhaltige Produktionsprozesse und Umweltinitiativen sind plakative Maßnahmen.

Der Kfz-Sektor soll nach Regierungsplänen auf Elektroautos umstellen. Mehrere internationale Unternehmen wurden angesiedelt, um Batteriezellen sowie E-Autos, -Busse und -Motorräder herzustellen und eine entsprechende Ladeinfrastruktur aufzubauen. Doch der Weg zu einer solchen Wende ist weit, denn nur für eine schmale Bevölkerungsschicht sind E-Autos erschwinglich. Außerdem müssten diese auf lange Zeit vorwiegend mit Kohlestrom betankt werden.

Beim Klimaschutzbewusstsein gibt es in Indonesien ein regionales Gefälle. In einer international geprägten Stadt wie Jakarta wird der Klimawandel durchaus als eine langfristige Gefahr angesehen. Anderswo in dem riesigen Archipel haben die Menschen schlichtweg andere Sorgen und sehnen sich vor allem nach einem wirtschaftlichen Aufstieg. 

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