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Branchen | Israel | Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung expandieren rasant

Bei Forschungs- und Entwicklungsausgaben gehört Israel, an der Landesgröße gemessen, zur Weltspitze. Ausländische Geldgeber dominieren: 2021 lag ihr Marktanteil bei 50 Prozent.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Israel baut seine Position als bedeutender internationaler Standort für Forschung und Entwicklung (FuE) beständig aus. Wie aus Ende Oktober 2022 veröffentlichten Angaben des Zentralamts für Statistik (Central Bureau of Statistics) hervorgeht, sind die in dem Land 2021 getätigten zivilen FuE-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr in realen Binnenpreisen um 8,2 Prozent gewachsen. In kaufkraftbereinigten Dollarpreisen belief sich der Anstieg auf 12 Prozent.

Wachstum um mehr als zwei Drittel innerhalb von fünf Jahren

Zwischen 2017 und 2021 nahmen die FuE-Ausgaben in kaufkraftbereinigten Dollarpreisen um insgesamt 68,5 Prozent zu. Die Expansion der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit fand ihren Niederschlag auch in der Beschäftigtenzahl.

Im Jahr 2021 waren rund 118.000 Personen in diesem Bereich tätig. Gegenüber dem Vorjahr kam dies einer Zunahme um 4,6 Prozent gleich. In den Jahren 2017 bis 2021 belief sich der Anstieg der in FuE tätigen Arbeitskräfte auf 40,3 Prozent.

Mehr Pro-Kopf-Ausgaben als in den USA und in Deutschland

Mit FuE-Ausgaben in Höhe von 5,8 Prozent des BIP war die israelische Wirtschaft 2020 die forschungsintensivste der OECD. Wie das Zentralamt für Statistik unter Berufung auf  die OECD mitteilte, lag der entsprechende Anteil im zweitplatzierten Korea (Republik) bei 4,8 Prozent.

Dank dieses hohen Anteils gehört Israel zur Weltspitze auch bei den absoluten Forschungs- und Entwicklungsausgaben je Einwohner. Dies, obwohl sein Pro-Kopf-BIP niedriger als in führenden Industrieländern ist.

Im Jahr 2020 wurden in Israel kaufkraftbereinigt 2.288 US$ je Einwohner für FuE ausgegeben. Demgegenüber waren es den USA 2.184 US$ und in Deutschland 1.725 US$.

Ausländer beherrschen den Markt

Eine Besonderheit der israelischen FuE-Szene bleibt die Dominanz ausländischer Geldgeber. Zwar hat deren Anteil in den letzten Jahren etwas nachgegeben und lag 2020 bei 50,1 Prozent. Das waren 2,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr und 5,5 Prozentpunkte weniger als 2016. Einer der Gründe dafür dürfte die anhaltende Aufwertung des Neuen Schekels sein, die die Personalkosten in Dollarpreisen in die Höhe trieb.

In absoluten Zahlen jedoch wies der Kapitalzufluss aus dem Ausland immer noch ein deutliches Wachstum auf. Im Jahr 2020 übertraf er den 2016 erreichten Stand in kaufkraftbereinigten Preisen um 33 Prozent.

Das Gros der ausländischen Finanzierung kommt von Unternehmen, während nur ein relativ kleiner Teil aus Spenden oder Etats ausländischer Kooperationspartner stammt. Geldmittel ausländischer Firmen tragen entscheidend dazu bei, dass Hightech-Dienstleistungen die wichtigste Exportbranche des Landes bilden.

Die wichtigsten ausländischen Kapitalgeber sind internationale Konzerne, die FuE-Zentren in Israel unterhalten. Allerdings werden Forschungs- und Entwicklungsleistungen auch im Rahmen einzelner Aufträge an ausländische Kunden verkauft.

Gewerbliche Wirtschaft besorgt fast die gesamte FuE-Arbeit 

Die kommerzielle Orientierung der israelischen FuE-Szene zeigt sich deutlich an dem hohen Anteil der gewerblichen Wirtschaft. Im Jahr 2021 führte diese 91 Prozent des Gesamtwertes der landesweiten Forschungs- und Entwicklungstätigkeit durch.

Demgegenüber fanden nur 7,1 Prozent der FuE-Arbeit an den Hochschulen statt. Regierungseinrichtungen und gemeinnützige Institutionen spielten mit 1,1 beziehungsweise 0,8 Prozent keine nennenswerte Rolle.

Mehr Investitionen in intellektuelles Eigentum

Die Expansion von Forschung und Entwicklung wird von steigenden Investitionen in intellektuelles Eigentum begleitet. Diese nahmen in dem Jahrfünft 2017 bis 2021 in realen Binnenpreisen um 40,5 Prozent zu.

Demgegenüber stiegen Bruttoanlageinvestitionen mit 28,3 Prozent deutlich langsamer. Deshalb erhöhte sich der Anteil der Investitionen in intellektuelles Eigentum an den Bruttoanlageinvestitionen von 28,5 auf 34,7 Prozent.

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