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Special | Israel | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Anpassung in Tierzucht und Ackerbau

Der Klimawandel droht dem israelischen Agrarsektor schwere Schäden zuzufügen. Mehr Kühlung und Sicherung der Wasserversorgung sind vordringliche Aufgaben.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Israel will seine Landwirtschaft vor den Folgen des Klimawandels schützen. Dazu werden Veränderungen im Ackerbau ebenso wie in der Tierzucht nötig sein.

Klimaanlagen in Agrarbetrieben und Bäume in den Städten

Israel gehört zu den Ländern, die von einem überdurchschnittlich schnellen Temperaturanstieg betroffen sind. Deswegen müssen große Teile des Pflanzenanbaus, der heute auf freien Agrarflächen stattfindet, in temperaturregulierte Gewächshäuser verlegt werden. Zwar baut der israelische Agrarsektor auch jetzt schon in Treibhäusern an, allerdings muss das Potenzial erheblich ausgebaut werden.  

Zugleich setzt Israel auf die Entwicklung neuer Saatarten, die in höheren Temperaturen gedeihen können. Dabei wird dem Land sein hoch entwickeltes landwirtschaftliches Forschungs- und Entwicklungssystem zugutekommen.

Klimakontrollierte Anlagen werden auch bei der Tierzucht an Bedeutung gewinnen, weil die Sommerhitze in bestimmten Landesteilen Tierzucht sonst verhindert. Naturgemäß sind temperaturkontrollierte Tierzuchtanlagen relativ energieintensiv. Deswegen werden Agrarbetriebe gezwungen sein, ihre Energieeffizienz zu steigern.

Beforstung großer offener Flächen kann allein schon wegen der im Lande herrschenden Bodenknappheit keine nennenswerte klimapolitische Rolle spielen. Allerdings haben das Landwirtschaftsministerium und das Umweltschutzministerium im November 2022 ein Programm zur Baumpflanzung in Städten vorgelegt. Ziel ist es, urbane Räume zu kühlen und die Entstehung von Hitzeinseln zu verhindern.

Wasserversorgung muss gesichert werden

Die steigenden Temperaturen und die drohenden längeren Dürreperioden verlangen auch eine Absicherung der Wasserversorgung für die Landwirtschaft. Das kann einen beschleunigten Ausbau der Meerwasserentsalzung verlangen. Zum anderen muss die Qualität der Abwasserreinigung gesteigert werden. Hierzu sind entsprechende Maßnahmen bereits geplant. Konkret will die Wasserbehörde (Israel Water Authority) eine nahezu vollständige tertiäre Reinigung der landesweit anfallenden Abwassermengen erwirken.

Zwecks besserer Nutzung plant Israel, ein landesweites Abwassertransportnetz zu errichten. Das Abwasser soll aus dem Landeszentrum in periphere Regionen befördert und dort vor allem in der Landwirtschaft wiederverwendet werden. Die zur Durchführung des Programms erforderlichen Investitionen werden auf umgerechnet 1,4 Milliarden US-Dollar geschätzt.


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