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Japan fördert Großprojekt für klimafreundliche Stahlproduktion
Nippon Steel erhält eine Förderzusage der japanischen Regierung. Damit kann der weltweit viertgrößte Stahlhersteller spezielle Industrieöfen bauen und erweitern.
12.06.2025
Von Frank Robaschik | Tokyo
Japans größter Stahlhersteller Nippon Steel will Stahl mittels Elektrolichtbogenöfen (EAF) produzieren. Hierfür plant er, bis 2029 etwa 5,7 Milliarden US-Dollar in drei Stahlwerke in Japan zu investieren. In solchen Öfen kann Stahlschrott eingeschmolzen werden. Da sie zudem mit Strom und nicht mit Kohle befeuert werden, gelten sie gegenüber konventionellen Anlagen als umweltfreundlicher.
Mit der Investition möchte der Konzern eine neue jährliche Produktionskapazität von 2,9 Millionen Tonnen Stahl schaffen. Bis zu 30 Prozent der Investitionssumme subventioniert die japanische Regierung im Rahmen des Green Transformation (GX) Promotion Act, um die Stahlindustrie klimafreundlicher zu gestalten.
Nippon Steel war 2023 der viertgrößte Stahlhersteller der Welt. Nach Plänen aus dem Jahr 2021 zum Erreichen der Klimaneutralität will Nippon Steel langfristig die Technologie auch für die Direktreduzierung von Stahl mit Wasserstoff und für die Injektion von Wasserstoff in Hochöfen einsetzen.
Im April 2025 hatte die Regierung bereits Subventionen für ein Großprojekt des zweitgrößten japanischen Stahlherstellers JFE Steel bekannt gegeben. JFE Steel plant den Bau eines Elektrolichtbogenofens mit einer Produktionskapazität von 2 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr.