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Special | Japan | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Gebäude: Effizienzanforderungen sollen steigen

Der Gebäudebereich Japans ist mit etwa 30 Prozent am Energieverbrauch beteiligt. Daher will die Regierung das Potenzial nutzen und hier mehr Energie einsparen.

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Japan hat 2016 den "Building Energy Efficiency Act" erlassen. Das Gesetz regelt die Energieeffizienz in Gebäuden. Die Regierung passt die ausführenden Bestimmungen seither schrittweise an. Dazu zählt unter anderem, dass für den Neubau öffentlicher Gebäude ab 2020 Nullemissionsstandards gelten. Die jüngste Anpassung der Energieindikationen für Gebäude hat das zuständige Ministerium Anfang 2022 veröffentlicht.

Langfristig gelten im Gebäudebereich mehrere Ziele: Häuser oder Bürogebäude sollen während ihrer Lebensdauer von Bau über Abriss bis zum Recycling von Materialien CO2-negativ sein. Das soll im Jahr 2023 Kohlendioxidemissionen von 5,6 Millionen Tonnen vermeiden. Nullemissionsstandards sollen ab 2030 neben allen öffentlichen auch für alle privaten neu zu bauenden Gebäude gelten. Das Energy Conservation Center Japan listet viele der geplanten Maßnahmen auf, die den Gebäudesektor dekarbonisieren sollen.

Dazu zählen eine bessere Isolierung und ressourcenschonende Baumaterialien, Energieeffizienzmaßnahmen und das Energiemanagement wie auch sonstige technologische Verbesserungen. Hinzu kommt die Integration von Speichereinheiten. Dazu gehören Heizsysteme auf Brennstoffzellenbasis und die Anbindung von Autos an den Stromkreis von Häusern.

In Haushalten setzen sich schrittweise smarte Hausgeräte und Kontrolltechnik durch. Beispielsweise ist das ECHONET-Konsortium entstanden, um einen gemeinsamen Standard für HEMS (Home Energy Management Systeme) zu schaffen. Dieser HEMS-Standard übertrifft die Energieeffizienzvorgaben. Ab dem Fiskaljahr 2025 sollen etwa für Wasserboiler striktere HEMS-Vorgaben gelten. Ab dem Fiskaljahr 2030 (1. April bis 31. März) greifen für Schiebefenster und Isolierglas neue Regularien..

In großen neuen Gebäuden gehören smarte Energiesysteme bereits zum Standard. Sie sollen dem japanischen "Building Housing Energy-efficiency Labeling System" (BELS) entsprechen, was in etwa mit dem deutschen Energieausweis vergleichbar ist. Eine Pflicht, Nachhaltigkeitszertifikate für Gebäude vorzuweisen, gibt es in Japan nicht. Auf freiwilliger Basis sind LEED und DBJ Green Building die gängigsten Zertifikate.

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