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KamerunWege aus der Coronakrise / Coronavirus
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Special Kamerun Wege aus der Coronakrise
Die Schließung der Grenzen für den Export landwirtschaftlicher Produkte hat vielen Unternehmen sehr geschadet. Die Wirtschaft wird 2021 trotzdem wachsen. (Stand: 09. August 2021)
Von Wolfgang Karg | Berlin
Das Land ist bisher von der gesundheitlichen Folgen der Coronapandemie weniger betroffen als Europa. In der zweiten Welle im Frühjahr 2021 waren die Infektionszahlen zwischenzeitlich deutlich gestiegen. Allgemein muss von einer hohen Dunkelziffer von Infizierten ausgegangen werden. Die Todesrate durch die Virusinfektion ist vergleichsweise niedrig, aber auch hier werden vermutlich viele Fälle nicht erfasst.
Um 1,9 (EIU) bis 2,8 Prozent (IWF) ist die Wirtschaftsleistung in Kamerun 2020 zurückgegangen. Neben der Pandemie hatte auch der Rückgang der Ölpreise dem Export des Landes geschadet. Die vorübergehende Unterbrechung der Lieferketten für Kakao und Kaffee ins Ausland hat ebenfalls Schäden hinterlassen. Für 2021 erwartet die zur britischen Economist-Gruppe gehörende EIU ein Wachstum von 2,5 Prozent. Der IWF prognostiziert sogar ein reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 3,4 Prozent. Für die kommenden Jahre werden durch den Ausbau der Gasförderung Wachstumsraten von mehr als 4 Prozent erwartet. Auch das erneute Anziehen der Ölpreise auf zwischenzeitlich über 70 US-Dollar pro Barrel dürfte die Erholung stützen.
Ein großer Unsicherheitsfaktor sind die politischen Unruhen im englischsprachigen Westteil des Landes sowie Angriffe von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram im Norden. Auch der perspektivisch anstehende Machtwechsel in der Führung des Landes könnte für weitere Unsicherheit sorgen. Der 88-jährige Präsident Paul Biya ist seit 1979 im Amt.
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