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Branchenstruktur

Deutsche Produkte können vor allem bei technisch anspruchsvollen Bauarbeiten punkten, geraten jedoch vermehrt unter Druck durch wachsende Konkurrenz aus Asien.

Von Heena Nazir | Dubai

Katar schafft Anreize für Investoren

Wirtschaftliche Stabilität, eine hochwertige Infrastruktur und einer der niedrigsten Unternehmenssteuersätze der Welt (maximal 10 Prozent) sind nur einige Gründe, um eine Firma in Katar zu gründen. Darüber hinaus investiert das Land im Rahmen seines Entwicklungsplans Qatar National Vision 2030 schätzungsweise 200 Milliarden US-Dollar (US$), um bis 2030 die Wirtschaft zu diversifizieren. Der Plan sieht große Stadtentwicklungsprojekte und den Aufbau einer modernen Verkehrsinfrastruktur vor.

Für ausländische Unternehmen hat das Ministerium für Handel und Industrie (MOCI) eine eigenständige Behörde - Invest Qatar- geschaffen. Die Aufgabe der Agentur besteht darin, Firmen während der gesamten Investitionstätigkeit zu unterstützen. Anlegern in Katar werden attraktive Steuer-, Finanz- und Unternehmenskonditionen geboten. Hierzu gehört die Möglichkeit von 100 Prozent ausländischem Eigentum, 10 Prozent Einkommenssteuer (Höchstsatz) sowie das Fehlen von Beschränkungen für die Rückführung von Gewinnen und Kapital. Darüber hinaus erhalten Investoren Zugang zu Finanzmitteln, profitieren von Doppelbesteuerungsabkommen mit über 65 Ländern und unterliegen keinerlei Enteignungen.

Konkurrenz aus China steigt

Die zahlreichen Großprojekte für die WM 2022 haben viele regionale und internationale Firmen nach Katar gelockt. Gemäß der von Engineering News Records (ENR) veröffentlichten Liste 2022 der "Top 225 Global Contractors" sind etwa 80 dieser Unternehmen in dem Golfstaat aktiv; allerdings fehlen Angaben über Umsätze oder Auftragsvolumen.  

Aufgrund der geopolitischen Herausforderungen der Krisenjahre 2017 bis 2021 (Boykott durch Nachbarländer) haben sich lokale, vorwiegend familiengeführte Unternehmen weiterentwickelt und durch die Arbeit an Megaprojekten, wie den FIFA-WM-Stadien und dem Metro-Bau, eigene Fachkompetenz aufgebaut.

Darüber hinaus wird erwartet, dass durch den aktuellen Fokus auf Value Engineering (spezifische Kostensenkungen) und Liquidität Bauunternehmen aus China verstärkt die bisher führenden regionalen und internationalen Größen verdrängen könnten. China Harbour Engineering und The China Railway Construction Corp. CRCC (Lusail WM-Stadion) gehören bereits zu den größten Auftragnehmern des Landes.

Infolge der starken Präsenz internationaler und regionaler Baufirmen hat sich der Wettbewerb deutlich verschärft. Deutsche Firmen sind dennoch gefragt und können sich vor allem bei Projekten mit hohen technischen Anforderungen durchsetzen.

„Made in Germany“ hat einen hohen Stellenwert

Für Unternehmen aus Deutschland bestehen weiterhin Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Feldern des Bausektors. Besonders gefragt sind Hersteller von Baumaschinen und Bauspezialmaschinen mit den entsprechenden Serviceleistungen. Begehrt sind deutsche Ingenieurberater bei der Erstellung von Machbarkeits- oder Umweltstudien für größere Projekte. Gleiches gilt bei komplizierteren Vorhaben für die Bauaufsicht. Das erfolgreichste ausländische Ingenieurbüro Katars, das im Bereich Planung, Design sowie Projektmanagement und -überwachung aktiv ist, ist die deutsche Dorsch Gruppe.

Große Bauunternehmen in Katar

Vertragsnehmer

Herkunftsland

Technip

Frankreich

Chiyoda Corporation

Japan

UrbaCon Trading & Contracting

Katar

Saipem

Italien

McDermott

USA

Samsung C&T

Südkorea

Al Jaber Engineering

Katar

HBK Contracting Company

Katar

Redco Construction – Almana

Katar

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest, Pressemeldungen, MEED Projects, März 2023

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