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Wirtschaftsumfeld | Mongolei | Land im Überblick

Mongolei – Land voller Naturschätze und Wirtschaftspotenzial

Das zentralasiatische Land hat nach dem Ende der kommunistischen Ära in den 1990er Jahren den erfolgreichen Übergang zu einer demokratischen Republik vollzogen.

Von Helen Wiedemann (GIZ), Eschborn

Die Mongolei ist mit 3,4 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt. Gleichzeitig ist es mit einer Fläche von über 1,5 Millionen Quadratmetern nach Kasachstan der zweitgrößte Binnenstaat weltweit. Das Land grenzt im Norden an Russland und im Süden an China. In der Hauptstadt Ulan Bator leben rund 1,47 Millionen Menschen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt als sesshafte oder nomadische Viehhalter auf dem Land. Die offizielle Landessprache ist Mongolisch; der vorherrschende Dialekt ist das Chalcha-Mongolische, das Muttersprache von etwa 85 Prozent der Bevölkerung ist. Zu den 85 Prozent ethnischen Mongolen (Khalkh) in der Bevölkerung kommen weitere ethnische Gruppen wie die Kasachen, Tuwiner, Buriaten, Durbet und Darigana. Die Zahl der russischen Bevölkerung ist seit der Demokratisierung der Mongolei rückläufig.

Vielfältige Landschaft: Steppen, Gebirge und Bodenschätze

Die Landschaft der Mongolei ist eine Mischung aus weiten Steppen, Gebirgen, ausgedehnten Wüsten und unberührten Flüssen. Die wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes sind die Landwirtschaft und der Bergbau. Die Landwirtschaft produziert vor allem Fleisch und Milcherzeugnisse. Für den Bergbau bietet die Mongolei reichhaltige Rohstoffvorkommen. Da bisher nur etwa ein Drittel des Gebiets der Mongolei erkundet wurde, besteht noch weiteres Potenzial. In der Wüste Gobi und damit teilweise auf mongolischem Gebiet befindet sich eines der weltweit größten Kohlevorkommen.

Auch Eisenerz, Wolfram, Silber und seltene Erden sind in der Mongolei neben Kupfer, Gold und Uran reichlich vorhanden. Das Klima in der Mongolei ist halbtrocken. Lediglich in den Monaten Juli bis September kommt es zu Regenperioden. Im Winter herrscht zeitweise extreme Kälte von bis zu minus 50 Grad Celsius. Der Sommer ist von hohen Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius geprägt. 

Von Dschingis Khan zu politischem Wandel und Stabilität

Die Mongolei hatte einst weitreichenden Einfluss: Im 13. Jahrhundert vereinte Dschingis Khan die Nomadenvölker der heutigen Mongolei zu einem sich von Mitteleuropa bis weit in den Osten ausbreitendem Großreich. Sein Enkel Kublai Khan eroberte später das Nachbarland China und gründete 1271 die chinesische Yuan-Dynastie. In seiner Amtszeit wurde der tibetische Buddhismus zur Staatsreligion erhoben. Ende des 17. Jahrhunderts verblasste der Einfluss des von den Mongolen geprägten Weltreiches und das Gebiet wurde zunehmend von den Mandschu, einem aus dem Nordosten Chinas stammenden Volk, beherrscht. Die Mongolei erlangte 1911 erneut ihre Eigenstaatlichkeit. Das Jahr 1924 war das Gründungsjahr der Mongolischen Volksrepublik. Nach der Einführung des Kommunismus strebte Russland danach, die Mongolei in einen sozialistischen Staat zu wandeln. In der Bevölkerung rief diese Entwicklung Widerstand hervor, der 1937/38 im Zuge brutaler stalinistischer Säuberungen gebrochen wurde. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1990 setzte auch in der Mongolei politischer Wandel ein, was den Weg zur Demokratie ebnete. Im Jahr 1992 wurde eine neue Verfassung verabschiedet und die Mongolei erklärte sich zu einer parlamentarischen Republik. Inflation und Mangelwirtschaft prägten die frühen 1990er Jahre. Heute gilt das Land als eine der stabilsten Demokratien des ehemaligen Ostblocks. Die politische Verfassung ist von einem Mehrparteiensystem gekennzeichnet. Staatsoberhaupt ist der Präsident. Im Parlament sind die regierende Mongolische Volkspartei (MVP) und die oppositionelle Demokratische Partei (DP) sowie weitere kleine Parteien vertreten. Die Mongolei hat bei der Demokratisierung und dem Aufbau marktwirtschaftlicher Strukturen in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte erzielt.

Deutschland und die Mongolei: partnerschaftliche Zusammenarbeit

Die geografische Lage zwischen den mächtigen Nachbarn Russland und China prägt die Außenpolitik der Mongolei maßgeblich. Die Regierung legt Wert auf enge Kontakte zu ihren nächstgelegenen Nachbarn, möchte aber gleichzeitig ihre Autonomie wahren. Deshalb sind die Beziehungen zu Staaten wie Japan, Südkorea, den USA und Deutschland/EU besonders wichtig.

Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Mongolei geht bis in die 1920er Jahre zurück. Seit der Demokratisierung der Mongolei entwickelte sich eine enge Partnerschaft zwischen den Ländern, die sich auf politische, wirtschaftliche und kulturelle Bereiche erstreckt. Im Jahr 2011 hat die Bundesregierung mit der Mongolei eine Rohstoffpartnerschaft gegründet. Die Mongolei sieht in Deutschland einen wichtigen Partner innerhalb der Europäischen Union. In der Entwicklungszusammenarbeit ist Deutschland nach Japan und Südkorea drittgrößter und innerhalb der Europäischen Union größter Geber. Schwerpunkte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sind die Themen Energieeffizienz, Biodiversität und nachhaltige Wirtschaftsförderung sowie berufliche Bildung im Handwerks- und Hochschulbereich.

Wichtiger Ansprechpartner ist die Deutsche Vertretung in der Mongolei und die Vertretung der Mongolei in Deutschland. Sie stellen wertvolle Länderinformationen bereit.

Dieser Beitrag ist Teil der Gemeinschaftsbroschüre "Neue Märkte, Neue Chanchen - Mongolei". Die Autorin ist im Programm Business Scouts for Development tätig, das die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) umsetzt.

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