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Branchen | Norwegen | Windenergie

Offshore-Windkraft geht in die nächste Phase

Die ambitionierten Ausbaupläne der Offshore-Windenergie nehmen Gestalt an. Interessenten können bis zum 6. Januar 2023 über die Ausgestaltung der Auktionen mitreden.

Von Michał Woźniak | Stockholm

Norwegen plant innerhalb von knapp 20 Jahren 30 Gigawatt Offshore-Wind-Kapazitäten aufzubauen - nahezu 7 Prozent der momentan geplanten Leistung im Europäischen Wirtschaftsraum (EU, Island, Norwegen, Schweiz). Da erst 15 Prozent der benötigten Bebauungsgebiete ausgewiesen sind, ist eine genaue Festlegung der Technologien schwierig. Die ersten Auktionen werden sowohl traditionelle als auch schwimmende Anlagen betreffen.

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Erste Auktion für 2023 geplant

Am 6. Dezember 2022 hat die Regierung dazu öffentliche Konsultationen eröffnet, die bis zum 6. Januar 2023 dauern. Bei diesen sollen unter anderem Kriterien für die Vorqualifizierung sowie das Auktionsmodell diskutiert werden. Auch die Notwendigkeit einer Förderung steht im Raum: "Sollte eine staatliche Finanzierung erforderlich sein, so schlägt das Ministerium vor, dass diese über einen zweiseitigen Differenzvertrag erfolgt. Jede staatliche Finanzierung wird durch eine Obergrenze limitiert", heißt es dazu. Eine erste Auktion für 1,5 Gigawatt (GW) hat das Ministerium für Erdöl und Energie für Anfang 2023 angekündigt.

Schwimmende Windkraftanlagen favorisiert

Wegen der Beschaffenheit des Meeresgrundes ist aber davon auszugehen, dass ein wesentlicher, wenn nicht sogar überwiegender Anteil der Windfarmen schwimmend aufgestellt werden muss. Dies stellt einerseits technologische Hürden, da bis dato mit Hywind Scotland erst eine solche Anlage weltweit im Betrieb ist. Andererseits zeugt diese aber auch von einem gewissen Technologievorsprung der Norweger. Der Erbauer - der norwegische Energiekonzern Equinor - baut aktuell bereits an einem zweiten Windpark dieser Art. Hywind Tampen mit einer geplanten Leistung von 88 Megawatt (MW) entsteht im norwegischen Nordmeer und soll Förderplattformen auf zwei Erdöl- und Erdgasfeldern mit Strom versorgen. Die Elektrifizierung der Förderung fossiler Rohstoffe ist fester Bestandteil der Klimastrategie des Landes und soll zumindest die Förderung grüner machen.

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Hywind Tampen zeigt auch den Fortschritt bei schwimmenden Windanlagen - die Baukosten werden etwa 40 Prozent niedriger veranschlagt als bei der Anlage vor der schottischen Küste. Die Offshore-Wind-Strategie bietet Chancen, die Führungsrolle zu unterstreichen. Die Regierung will nunmehr aber auch dafür sorgen, dass nicht nur vor der eigenen Küste an der Technologie gearbeitet wird.

Regierung will Export von Offshore-Windkrafttechnologie fördern

Im Rahmen der Initiative "Ganz Norwegen exportiert", deren Ziel die Steigerung der Nicht-Treibstoff-Exporte bis 2030 um 50 Prozent ist, hat der Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre am 1. Dezember 2022 eine Initiative zur Unterstützung des Exports von Offshore-Windkrafttechnologien vorgestellt. Im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaft will die Regierung alleine bis Ende 2029 bis zu 9 Millionen Euro bereitstellen.

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Mit Engagement von Unternehmen soll das "Entry Programme Offshore Wind" den Kompetenzaufbau in der norwegischen Wirtschaft stützen. Zudem soll das Programm eine gemeinsame Marke für den Offshore-Sektor als Exportvehikel aufbauen und die politischen Rahmenbedingungen verbessern. "Bis 2030 werden wir 10 Prozent des globalen Offshore-Windmarktes übernehmen […]. Der Markt wächst schnell, und wenn wir uns global gut positionieren, kann die Branche für viele Jahre Arbeitsplätze und Exporteinnahmen sichern", erklärte Vestre.

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