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Tiefbau: Marktchancen für deutsche Unternehmen

Die Beteiligungschancen an Projekten hängen stark von der Herkunft des Durchführers ab. Deutsche Firmen sind im Markt aktiv und Made in Germany genießt einen guten Ruf.

Von Alexander Hirschle | Taipei

Für deutsche klein- und mittelständische Anbieter von Dienstleistungen und Produkten gibt es durchaus Geschäftschancen im philippinischen Bausektor, wenn sie über ein Alleinstellungsmerkmal verfügen – so die Meinung von Experten aus dem Markt. Eine weit fortgeschrittene Technologie sei das beste Verkaufsargument. Das Wichtigste sei, ein Produkt anzubieten, das man vor Ort nicht oder zumindest nicht in der gleichen Qualität beschaffen könne.

So sind etwa große Maschinen im Segment Tunnelbau gefragt. Mit Standardmaschinen sei es schwer gegen die asiatische Konkurrenz, etwa aus Südkorea oder aus dem Reich der Mitte, zu bestehen. In einigen Produktbereichen hätten chinesische Firmen in Bezug auf internationale Konkurrenzfähigkeit in jüngerer Vergangenheit stark aufgeholt.

Chancen bei Projektbeteiligungen hängen von Herkunft des Durchführers ab

Aus Sicht deutscher Unternehmensvertreter mit langjähriger Erfahrung vor Ort sei es von enormer Bedeutung, wer die Finanzierung eines Projekts bereitstellt. Grundsätzlich erhöhe es die Lieferchancen deutscher Subkontraktoren, wenn internationale Planer beteiligt seien. Im Regelfall würden dann die Standards in vielen Bereichen höher gesetzt als bei rein lokalen Projekten. Auf diese Weise sei es für technologisch anspruchsvollere, aber dafür auch teurere Anbieter überhaupt erst möglich, mit günstigeren Anbietern konkurrieren zu können. Die Kontraktoren wählen ihre Subunternehmer und Lieferanten normalerweise schon während der Ausschreibungsphase aus.

Bei Projekten im Rahmen des Infrastrukturprogramms Build Better More, die von japanischer Seite finanziert werden, sehen lokale Industrierepräsentanten nur geringe Chancen für andere internationale Zulieferungen im großen Stil. Bei diesen Projekten würden Vorerzeugnisse und Ausrüstungen häufig aus Japan bezogen. Es gebe aber durchaus Ausnahmen, beispielsweise bei der Ausrüstung mit rollendem Material im Rahmen von Bahnprojekten. Grundsätzlich würden japanische Kontraktoren die mit Made in Germany verbundene Qualität schätzen und gerne mit deutschen Firmen zusammenarbeiten.

ADB-Projekte bieten gute Möglichkeiten

Bei Projekten der Asiatischen Entwicklungsbank ADB gebe es eine breite Streuung der beteiligten Firmen (Europa, Asien, Australien), die jeweils in Joint Ventures mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. In der Regel sei eine größere Neutralität bei der Auftragsvergabe gewährleistet. Chinesisch finanzierte Vorhaben würden nach Einschätzung von Unternehmensvertretern hingegen von Firmen aus dem Reich der Mitte dominiert. Die Beteiligungschancen für Unternehmen anderer Herkunft seine daher gering, so die Stimmen.

Made in Germany hat in den Philippinen immer noch einen sehr guten Ruf und wird mit Attributen wie Präzision und hohe Qualität in Verbindung gebracht. Als weiteres Verkaufsargument wird von Marktteilnehmenden der gut funktionierende After-Sales-Service genannt, da dieser bei der Konkurrenz in Teilen nur schwach ist oder nicht existiert.

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