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Zulieferprodukte: Marktlage

Je nach Segment sind die Philippinen bei Baumaterialien auf Importe angewiesen. In öffentlichen Projekten werden lokale Produkte bevorzugt, auch wenn sie teurer sind.

Von Boris Alex | Kuala Lumpur

Die positive Entwicklung im philippinischen Bausektor dürfte sich auch auf die Nachfrage nach Baumaterialien auswirken. Die Unternehmen erwarten weiter stabile Preise in dem Segment. Im Jahresverlauf 2025 lagen die monatlichen Preissteigerungen im Baueinzelhandel mit durchschnittlich 1,1 Prozent deutlich unter der allgemeinen Teuerungsrate von 2,4 Prozent, so die Daten der Statistikbehörde Philippine Statistics Authority. Im Zuge des Zollkonflikts zwischen den USA und China werden die chinesischen Baustoffhersteller versuchen, ihre Produkte verstärkt in Südostasien abzusetzen. Dadurch dürfte sich für deutsche Produzenten der Preiswettbewerb mit lokalen und Anbietern aus anderen Ländern noch verschärfen.

Einheimische Produkte bei öffentlichen Ausschreibungen im Vorteil

Bei staatlichen Ausschreibungen und im öffentlichen Beschaffungswesen werden philippinische Erzeugnisse gegenüber ausländischen Konkurrenzprodukten bevorzugt, auch wenn die heimischen bis zu 25 Prozent teurer sind, so die Vorgaben des im Februar 2024 verabschiedeten Proudly Filipino Act. Auf dem zentralen Ausschreibungsportal der Regierung waren im September 2025 gut 2.000 Tender zur Beschaffung von Baumaterialien gelistet. Dabei spielt Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtigere Rolle, was die Chancen für Green-Building-Materialien und -Baustoffe erhöht und damit auch Geschäftschancen für ausländische Anbieter eröffnet.

Im privaten Bausektor beobachtet der Philippine Green Building Council (PHILGBC) einen Trend hin zum nachhaltigen Bauen, auch über die gesetzlichen Anforderungen des Philippine Green Building Code hinaus. Treiber ist neben dem Einsparpotenzial angesichts der hohen Energiekosten auch ein positiver Imageeffekt durch eine Zertifizierung nach dem Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)-Standard oder dem lokalen Building for Ecologically Responsive Design Excellence (BERDE)-Standard. Allerdings ist die Preissensibilität bei nachhaltigen Baustoffen und -materialien nach wie vor hoch, so die Aussage eines deutschen Anbieters. PHILGBC rechnet aktuell nicht mit einer Verschärfung der gesetzlichen Anforderungen im Bereich Green Building. Hersteller sollten daher das Kosteneinsparpotenzial durch den Einsatz ihrer Produkte als Verkaufsargument in den Vordergrund stellen.

Importierte Baumaterialien stammen vor allem aus Asien

Den Umsatz mit Baumaterialien beziffert Statista für 2025 für die Philippinen auf 15,3 Milliarden US-Dollar (US$). Die Angaben umfassen allerdings nur das Business-to-Consumer-Segment und den Vertrieb über den Einzelhandel. Nach Prognosen des Marktforschers soll der Umsatz hier bis 2029 um 3 Prozent jährlich auf 17 Milliarden US$ zulegen. Die Schätzungen für das Marktvolumen insgesamt bewegen sich für 2024 auf rund 25 Milliarden US$. Die Philippinen importieren je nach Segment einen erheblichen Teil ihrer benötigten Baumaterialien. Wichtigste Lieferanten sind Hersteller aus der Region, vor allem China, Japan, Vietnam, Indonesien und Thailand. So kamen beispielsweise 2024 rund 80 Prozent des importierten Zements von 10 Millionen Tonnen aus Vietnam.

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