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Special | Polen | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Gebäude: Zertifikate sind beliebt bei Gewerbeimmobilien

Von den rund 14 Millionen Gebäuden in Polen sind zwei Drittel älter als 30 Jahre. Die unsanierten Altbauten verbrauchen viel Energie. Modernisierungsprogramme sollen helfen.

Von Christopher Fuß | Warschau

Polens Regierung hat ein Strategiepapier für den Gebäudesektor verabschiedet. Der Primärenergieverbrauch soll in 65 Prozent aller Immobilien auf 50 Kilowattstunden je Quadratmeter sinken. Von diesem Wert ist das Land deutlich entfernt. Laut der staatlichen Energieagentur KAPE verbrauchen 70 Prozent aller Gebäude mehr als 150 Kilowattstunden.

Zertifikate kurbeln den Markt an

Immerhin: Wer heute eine Gewerbeimmobilie baut, der beantragt in der Regel ein Umweltzertifikat. Etwa 90 Prozent der neuen Büroflächen verfügen laut Branchenverband PLGBC über einen entsprechenden Nachweis. Im Falle der rasant wachsenden Logistikhallen liegt der Anteil unter Neubauten immerhin bei 55 Prozent. Im Wohnungsbau spielen Umweltzertifikate kaum eine Rolle. Über alle Gebäudetypen hinweg ist BREEAM das beliebteste Zertifikat.

Immobiliengesellschaften, wie Panattoni, bauen mittlerweile keine Industriehallen ohne Zertifizierung mehr. Das treibt die Nachfrage nach unterschiedlichen Technologien an, wie Wärmespeicher, Wärmepumpen und Gebäudeleittechnik. Außerdem kaufen die Immobiliengesellschaften für ihre Mieter Strom aus erneuerbaren Quellen.

Kohleöfen verschwinden langsam

Im Wohnungsmarkt unterstützt der nationale Umweltfonds (NFOŚiGW) Besitzer von Einfamilienhäusern bei der energetischen Sanierung. Ein Programm für Mehrfamilienhäuser endete hingegen 2022. Das Datum für die zweite Ausschreibungsrunde steht noch nicht fest. Wenn Privathaushalte mit staatlicher Förderung ihre Heizung sanieren, greifen sie in der Regel zu einer Wärmepumpe. Allein 2022 haben sich die Verkaufszahlen verdoppelt.

Moderne Heizlösungen ersetzen die immer noch verbreiteten Kohleöfen. Die alten Kessel verursachen in vielen Gemeinden Smogalarm, weshalb 14 der 16 obersten Verwaltungsbezirke (Woiwodschaften) sogenannte Anti-Smog-Gesetze beschlossen haben. Haushalte müssen ihre Kohleöfen bis zu einem Stichtag austauschen. Die Fristen sind aber nicht in Stein gemeißelt. Die Woiwodschaft Małopolskie hat ihr Ausstiegsdatum verschoben.

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