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Hochbau: Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen
Deutsches Know-how ist gefragt. Produkte aus Deutschland haben im Industriebau eine starke Stellung. Aber auch im Bereich Energieeffizienz gibt es attraktive Perspektiven.
07.06.2024
Von Robert Espey | Dubai
Deutsche Baufirmen spielen in Saudi-Arabien nur eine geringe Rolle. Sehr gefragt und gut repräsentiert sind dagegen Ingenieur- und Architekturfirmen aus Deutschland, die für Planung, Design sowie Projektmanagement und -überwachung engagiert werden. Allerdings ist die Konkurrenz von Firmen aus anderen europäischen Ländern und Nordamerika sehr groß.
Bei Wohn-, Büro- oder Hotelprojekten bestehen für deutsche Baustoffe und -komponenten gute Chancen, wenn die Projektbetreiber auf hochwertige Materialien setzen, beispielsweise bei Sanitärprodukten oder Innenausstattungen.
Eine starke Stellung haben deutsche Anbieter im Industriebau. Deutsche Maschinen- und Anlagenbauer sind bei Industrieprojekten zwar selten als Hauptauftragnehmer aktiv, liefern aber häufig als Subunternehmer die technologischen Herzstücke.
Destatis zufolge haben sich im Jahr 2023 die deutschen Maschinenlieferungen (SITC 71 bis 74) nach Saudi-Arabien deutlich erholt. Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Anstieg um fast 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro verbucht. Die deutschen Maschinenexporte waren 2021 unter die Marke von 1 Milliarde Euro gesunken und lagen 2022 bei 1,1 Milliarden Euro. Der bisherige Spitzenwert wurde im Jahr 2015 mit fast 2 Milliarden Euro erreicht.
Im Segment Energieeffizienz hat Deutschland in Saudi-Arabien eine hohe Reputation. Das Thema gewinnt in der saudi-arabischen Bauwirtschaft weiter an Bedeutung. Gestiegene Energiekosten durch Subventionsabbau und geänderte regulatorische Rahmenbedingungen fördern diesen Trend.