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Special Schweden Seidenstraße
Besonders das Technologieunternehmen Tencent hat sich bei Musik- und Gamingdiensten in Schweden eingekauft.
08.12.2020
Von Michał Woźniak | Stockholm
Die chinesischen Investitionen in Skandinavien sind in Dänemark und Norwegen sehr überschaubar. Dagegen haben chinesische Firmen in Schweden recht viel investiert. Ende 2019 standen laut der schwedischen Verteidigungsforschungsagentur FOI 61 schwedische Unternehmen ganz oder teilweise unter Kontrolle von 51 chinesischen Firmen oder Privatinvestoren. Darunter befinden sich auch wohlbekannte Firmen wie Volvo Cars, der Musikstreaming-Dienst Spotify, die Kinokette Filmstaden, das Modelabel Acne oder den Haferdrink-Hersteller Oatly. Doch wurden auch viele kleine, innovative Unternehmen von chinesischen Firmen übernommen, vor allem in den Bereichen Biotechnologie, Elektronik und Industrieprodukte.
Zu den aktivsten chinesischen Spielern zählt Tencent, das neben knapp 10 Prozent von Spotify auch über Anteile an drei schwedischen Spielentwicklern verfügt: 5 Prozent von Paradox Interactive, 36 Prozent von Fatshark sowie das komplette Aktienpaket von Sharkmob. Andere chinesische Unternehmen zielten eher auf die Kommunikationsinfrastruktur ab. Dingli Communication investiert bereits seit 2011 in den Netzwerkausstatter Amanzitel und hält mittlerweile über die Hälfte der Anteile. Der schwedische Anbieter kabelloser Kommunikationstechnik Leax Archivist Telecom verkaufte Mitte 2017 etwa 80 Prozent seiner Anteile an das in Hong Kong beheimatete Unternehmen HF Overseas.
Angesichts des Corona-bedingten Preisverfalls an der Stockholmer Börse gibt es Sorgen über eine mögliche chinesische Kaufoffensive im Land. Deshalb sichert sich die schwedische Regierung ab 2021 mehr Mitspracherecht bei ausländischen Übernahmen in sensiblen Wirtschaftsbereichen.
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