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Klimaschutz-AtlasKlimastrategie: Emissionen sollen weiter sinken
Spanien orientiert sich langfristig in Richtung Dekarbonisierung. Ein noch höherer Anteil erneuerbarer Energien soll zum entscheidenden Baustein werden.
04.09.2023
Von Oliver Idem | Madrid
Wirtschaftswachstum und Emissionen sollen in Spanien künftig stärker entkoppelt werden. Im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen und der Europäischen Union plant die Regierung weitreichende Aktivitäten.
Bis 2050 sollen die gesamten CO2-Emissionen des Landes um 90 Prozent gesenkt werden. Das Reduktionsziel von 90 Prozent gilt auch für die Emissionen des Industriesektors. Das verarbeitende Gewerbe soll auch 2050 noch einen wesentlichen Beitrag zur spanischen Volkswirtschaft leisten. Ein Anteil der Industrie von mindestens 15 Prozent an der gesamten Wirtschaftsleistung wird ausdrücklich angestrebt. Dabei will die Regierung die Belastungen für die Umwelt deutlich reduzieren.
Indikator | Spanien | Deutschland |
---|---|---|
Bevölkerung (in Mio.) | 47,4 | 83,2 |
Ranking des Landes im Climate Change Performance Index 2023 (CCPI) 1) | Rang: 23 Punktezahl: 58,59 | Rang: 16 Punktezahl: 61,11 |
Anteil des Landes an den weltweiten Treibhausgasemissionen (in %)2) | 0,6 | 1,5 |
CO2-Ausstoß gesamt (in Mio. t pro Jahr) | 234 | 675 |
CO2-Ausstoß pro Kopf (in t CO2/Kopf und Jahr) | 4,9 | 8,1 |
Emissionsintensität der Wirtschaft (in kg CO₂/BIP3)) | 0,2 | 0,2 |
Energieintensität der Wirtschaft (in MJ4)/2017 US$ PPP5))2) | 2,6 | 2,8 |
Die Ausgangslage für die Finanzierung des Klimaschutzes ist durch EU-Hilfsgelder zur Überwindung der Coronakrise historisch günstig. Im Rahmen nationaler Strategien schreibt die Regierung Kontingente aus, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Gebäude und Industrie sollen zudem effizienter mit Energie haushalten. Ein Leuchtturmprojekt ist der Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft, die bereits konkretes Interesse deutscher Unternehmen weckt.
Spanien ist allgemein ein Land mit vielen politischen Kontroversen und Gegensätzen. Die Klimapolitik verfügt jedoch über einen breiten politischen und gesellschaftlichen Rückhalt und wird auch von weiten Teilen der Wirtschaft mitgetragen. Dieser Konsens lässt auch bei anderen Regierungskonstellationen erwarten, dass die angestrebten Ziele weiter verfolgt werden.