Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Special | Spanien | Klimaschutzatlas

Klimaschutz-Atlas

Klimaziele: Eigene Akzente im internationalen Rahmen

Spaniens Klimaziele leiten sich aus den übergeordneten Vereinbarungen mit den Vereinten Nationen und der EU ab. Die Akzeptanz der Ziele durch Unternehmen und Verbände ist hoch.

Von Oliver Idem | Madrid

Spanien hat die eigene Strategie zur Reduzierung von Treibhausgasen in den internationalen Rahmen eingebunden. Das Land teilt das Ziel des 2015 in Paris vereinbarten Klimaabkommens. Entsprechend dient auch die spanische Strategie dazu, den Anstieg der Erderwärmung zu bremsen. 

Das Land wirkt an der Umsetzung der gemeinsamen Verpflichtung der Staaten der Europäischen Union (EU) mit. Als spanisches Ziel ist darin festgeschrieben, dass die Emissionen in den Bereichen, die nicht in den EU-Emissionshandel eingebunden sind, um 26 Prozent gesenkt werden. Dieses Ziel soll 2030 erreicht werden. Die Vergleichsbasis bildet das Jahr 2005.

Als Mitgliedsstaat nimmt Spanien auch am Emissionshandelssystem der EU teil. Die nationale Grundlage ist das Gesetz 1/2005 zur Regulierung des Handels mit Emissionsrechten.

Energiepolitik als Schlüssel der nationalen Klimaziele

Spanien will spätestens 2050 die Klimaneutralität erreichen. Dieses Ziel soll explizit so schnell wie möglich erreicht werden. Seit November 2020 verfügt Spanien auch über eine Langzeitstrategie für eine klimaneutrale Wirtschaft im Jahr 2050. Diese steht im Einklang mit dem Europäischen Grünen Deal. Dieser zielt unter anderem darauf ab, dass bis 2050 keine Nettotreibhausgase mehr ausgestoßen werden. 

Das Etappenziel für 2030 lautet, mindestens 23 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 auszustoßen. Der Primärenergieverbrauch soll um 39,5 Prozent gesenkt werden. Geplant ist, dass erneuerbare Energien im Jahr 2030 wenigstens 42 Prozent des Endenergieverbrauchs und mindestens 74 Prozent der Elektrizitätserzeugung ausmachen.

Unternehmen kennen die Risiken des Klimawandels

In der spanischen Wirtschaft hat die Akzeptanz des Klimaschutzes ein hohes Niveau erreicht. In einer Umfrage unter Führungskräften ermittelte das Beratungsunternehmen Deloitte 2022 ein sehr ausgeprägtes Klimabewusstsein. Dass ihre Unternehmen bereits negativ vom Klimawandel betroffen seien, äußerten 96 Prozent der befragten Unternehmen. Die wichtigste Gegenmaßnahme bildet für 77 Prozent eine effizientere Nutzung von Energie. Zudem wollen 74 Prozent nachhaltigere Materialien einsetzen.

Die Energiekonzerne wenden sich zunehmend von fossilen Quellen ab und weiten ihr Geschäft mit erneuerbaren Energien aus. Der Umbau der Kfz-Industrie beschränkt sich nicht "nur" auf alternative Antriebstechniken. Die Unternehmen zielen auf vernetzte Fahrzeuge ab und nehmen umfassendere Mobilitätskonzepte ins Visier als bislang geschehen.

Die Landwirtschaft ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in Spanien und mit zunehmender Trockenheit und abnehmender Bodenqualität konfrontiert. Insbesondere die starke Beanspruchung der Wasserressourcen rückt mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein.

Wasserstoffplan soll privatwirtschaftliche Investitionen anregen

Die spanische Regierung fördert mit ihrem Strategieplan für erneuerbare Energien, regenerativen Wasserstoff und Speichertechnologien eine breite Basis von Aktivitäten. Mit einem staatlichen Anteil von 6,9 Milliarden Euro sollen private Investitionen von weiteren 9,5 Milliarden Euro angeregt werden.

Erste Unternehmen in Spanien setzen Projekte zur Produktion und Nutzung von Wasserstoff um. Zudem bilden sich erste Konsortien mit deutscher Beteiligung wie Hyberia sowie das vom Energiekonzern Repsol gegründete Netzwerk Shyne.

Innerhalb der EU verfügt Spanien über besonders günstige Rahmenbedingungen bei den Ressourcen zur Produktion von grünem Wasserstoff. Die Zielrichtung geht über inländische Dekarbonisierungsmaßnahmen hinaus und bezieht auch den Export ein.

Bild vergrößern

Dieser Inhalt gehört zu

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.