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Special | Russland | Klimawandel

Strategie für Gebäude: Dämmstoffe sollen Energieverbrauch senken

Grünes Bauen ist in Russland noch kein Massenphänomen. Die Regierung will den Energieverbrauch im Gebäudesektor senken und fördert die Wärmedämmung und den Bau von Holzhäusern.

Von Hans-Jürgen Wittmann | Moskau

Russlands Gebäudesektor verbraucht pro Jahr rund 700 Megawattstunden Energie im Wert von 14 Milliarden Euro. Geheizt wird meist mit Gas und Kohle. In der Heizsaison von Oktober bis Mai kann das Fernwärmesystem nicht reguliert werden, deshalb werden an warmen Tagen die Fenster geöffnet. Das Einsparpotenzial ist groß und liegt allein im privaten Sektor bei 30 bis 50 Prozent.

Effizienzsteigerung soll Energieverluste senken

Die Regierung will mit steigenden Effizienzanforderungen an Gebäude den Wärme- und Stromverbrauch senken. Im Wohnungsbau liegt der Fokus vor allem auf der Wärmedämmung. Der Einbau intelligenter Zähler in Neubauten ist inzwischen obligatorisch. Alle notwendigen Baustoffe zur energetischen Sanierung von Gebäuden wie Plastikfenster, Dämmstoffe sowie Heizungs- und Klimatechnik werden lokal produziert.

Im Jahr 2020 stieg die Anzahl der landesweit nach den grünen Standards BREEAM, LEED oder DGNB zertifizierten Gebäude im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 177. Auf Büroflächen entfällt mit 46 Prozent der größte Anteil, gefolgt von Einzelhandels- (24 Prozent) und Lagerimmobilien (15 Prozent).

Holzhäuser sind zunehmend im Trend

Häuser aus Holz gelten als ökologisch unbedenklich und komfortabel. Der Anteil von Holzhäusern liegt mit rund 8 Millionen Quadratmeter Wohnfläche bei rund einem Viertel der Fläche von Einfamilienhäusern. Ihr Anteil wird sich bis 2025 auf etwa 25 Millionen Quadratmeter pro Jahr mehr als verdreifachen. Die Regierung kurbelt den Bau von Holzhäusern mit verbilligten Hypothekenkrediten an.

Intelligente Wohnungen bieten Einsparpotenzial

Smart Home-Technologien erfreuen sich vor allem bei der jüngeren Bevölkerung steigender Beliebtheit. Die Nachfrage nach energieeffizienten Systemen bei Heizungen, Beleuchtungen und in der Wasserversorgung nahm während der Coronapandemie stark zu. Bis 2025 wird sich der Anteil der russischen Haushalte, die Smart-Home-Technologien nutzen, auf 13,6 Prozent mehr als verdreifachen.


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