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Branchen | Türkei | Bauwirtschaft

Zulieferprodukte: Bauchemikalien

Es besteht Wachstumspotenzial bei der Produktion von Farben, Lacken und Bauchemikalien in der Türkei. Steigende Bauaktivitäten könnten die Nachfrage 2025 ankurbeln.

Von Katrin Pasvantis | Istanbul

Die Produktion von Farben und Lacken für die Bauwirtschaft könnte 2025 wieder steigen, angetrieben vom erwarteten 5-prozentigen Wachstum der türkischen Bauwirtschaft. Denn für die lokalen Hersteller bleibt der türkische Markt mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt. Im Vorjahr 2024 ging die Produktion von Baufarben und -lacken in der Türkei laut dem Baustoffverband İMSAD um 10 Prozent zurück. Berichten zufolge ließ die Nachfrage nach Renovierungen, Reparaturen und Instandhaltungen nach. Dies dürfte erheblich zum Produktionsrückgang beigetragen haben, da in der Türkei rund 80 Prozent der Farben im Bauwesen in diesem Segment verwendet werden und nur 20 Prozent für Neubauten.

Farben und Lacke zeigen Wachstumspotenzial

Die langfristigen Steigerungsmöglichkeiten der türkischen Farben- und Lackbranche sind vielversprechend. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von jährlich 11 Kilogramm liegt der Markt noch unter dem europäischen Durchschnitt von 16 Kilogramm. Rund 60 Prozent der Produktion entfallen auf Baufarben, während Industriefarben 40 Prozent ausmachen.

Im Jahr 2023 produzierten in der Türkei laut İMSAD 226 Unternehmen Baufarben und -lacke. Der Markt wird jedoch von einigen wenigen Unternehmen dominiert. Laut dem Fachverband der Farben- und Lackindustrie, BOSAD, entfallen 85 Prozent der Produktion und Exporte auf nur zehn Firmen. Gleichzeitig ist die Branche stark von Rohstoffimporten abhängig – rund 70 Prozent der benötigten Materialien werden eingeführt.

Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Farben steigt. Besonders gefragt sind Spezialfarben mit schützenden, isolierenden und reinigenden Eigenschaften sowie Produkte für Wärmedämmung, Feuer- und Sonnenschutz, Wasserabdichtung, Lärm- und Korrosionsschutz. Gerade in diesen Bereichen eröffnen sich für deutsche Hersteller gute Marktchancen, da die Türkei trotz einer starken lokalen Produktion bei hochwertigen Farben und Lacken weiterhin auf Importe angewiesen ist.

Importe sind noch gering

Bisher bleibt der Importwert von Baufarben und -lacken jedoch vergleichsweise niedrig. Laut İMSAD waren Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich und Spanien im Jahr 2023 die wichtigsten Lieferländer. Auch der Umfang der türkischen Exporte von Farben und Lacken ist noch gering. Wenngleich die türkischen Hersteller schon länger ihren Blick auf den internationalen Markt richten, um Schwankungen der Inlandsnachfrage auszugleichen. Die Exporte konzentrieren sich derzeit vor allem auf Entwicklungs- und Schwellenländer. Im Jahr 2024 gingen die türkischen Exporte vor allem nach Russland, Irak, Usbekistan, Aserbaidschan und Georgien.

Auch die türkische Farben- und Lackindustrie exportiert bislang nur in geringem Umfang. Dennoch richten die Hersteller schon länger ihren Blick auf den internationalen Markt, um Schwankungen der Inlandsnachfrage auszugleichen. Der Export konzentriert sich derzeit vor allem auf Entwicklungs- und Schwellenländer.

Einige große Unternehmen setzen verstärkt auf höhere Produktqualität und ein breiteres Sortiment, um ihre Position in Industrieländern zu verbessern. In diesem Zusammenhang veröffentlichte BOSAD im Januar 2023 eine Studie zur Nachhaltigkeitsstrategie der türkischen Farbenindustrie bis 2030, die sich mit den Auswirkungen des EU-Green Deals befasst.

Türkische Exporte von Farben und Lacken ziehen leicht anIn Millionen US-Dollar *)
 

2021

2022

2023

2024

Export

602

748

837

851

Import

671

784

874

832

* HS-Kategorien 3208, 3209, 3210, 3214.Quelle: TÜİK 2025

Wachstumspotenzial für Bauchemikalien

Die Produktion von Bauchemikalien in der Türkei ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut İMSAD waren 2023 insgesamt 373 Hersteller in diesem Bereich tätig. Der Fokus liegt vor allem auf dem Inlandsmarkt, insbesondere auf der Zement- und Transportbetonindustrie.

Für 2025 wird erwartet, dass das Wachstum der Bauwirtschaft auch die Nachfrage nach Bauchemikalien ankurbeln wird. Laut İMSAD stiegen die Exporte im Jahr 2024 um 1 Prozent auf 923 Millionen US-Dollar (US$), während die Importe um 7 Prozent auf 785 Millionen US$ zurückgingen.

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