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Zulieferprodukte: Zement, Beton und Holz
Zementhersteller decken den Bedarf im Inland und beliefern internationale Märkte. Die Produktion von Holzbaustoffen bleibt volatil.
28.05.2025
Von Katrin Pasvantis | Istanbul
Der Fachverband der Zementproduzenten Türk Çimento erwartet für 2025 steigende Exporte. Die Nachfrage aus den USA, dem wichtigsten Absatzmarkt, könnte durch die Trump-Regierung anziehen. Auch der Wiederaufbau in Syrien dürfte Impulse liefern. Laut İMSAD zählt Syrien beständig zu den Top-5-Exportländern für türkische Hersteller.
Im Jahr 2024 ging die Zementproduktion zurück und konnte nicht an das starke Wachstum des Vorjahres anknüpfen. Der Inlandsabsatz stagnierte trotz des hohen Bedarfs für den Wiederaufbau der Erdbebengebiete und im Rahmen des Städtischen Transformationsprogramms.
Hersteller hoffen auf Erholung der Zementexporte
Die Zementindustrie ist stark aufgestellt. Sie deckt den Inlandsbedarf weitgehend ab und exportiert weltweit. Laut Türk Çimento ist die Türkei weltweit der fünftgrößte Zementproduzent und der zweitgrößte Exporteur von Zement und Klinker. Trotz dieser starken Position brachen die Zementexporte 2024 um 21 Prozent ein. Die USA blieben laut İMSAD der wichtigste Absatzmarkt, angetrieben durch große Bauprojekte. Die Klinkerausfuhr stieg hingegen kräftig um 18 Prozent.
Inlandsabsatz dominiert Zementmarkt
Der Großteil der Produktion, etwa 60 bis 70 Prozent, wird im Inland verkauft, insbesondere in den privaten Wohnungsbau und in Infrastrukturprojekte. Die wichtigsten Absatzmärkte waren 2024 die Marmara- (13 Millionen Tonnen), Mittelmeer- (13 Millionen Tonnen) und Zentralanatolien-Region (12 Millionen Tonnen). Der Inlandsbedarf an Zement wird fast vollständig durch heimische Produktion gedeckt. Importe spielen nur eine geringe Rolle, wenn aber vor allem in den Grenzregionen.
Holzbaustoffindustrie wächst leicht
Die Türkei ist ein bedeutender Produzent von Holzbaustoffen für den Inlands- und Exportmarkt. Laut İMSAD stieg die Produktion im Jahr 2024 wertmäßig um 4,5 Prozent. Zwischen 2018 und 2020 erweiterten viele Hersteller ihre Kapazitäten, wodurch die Exporte sowohl mengen- als auch wertmäßig wuchsen. Die Zahl der produzierenden Unternehmen nahm in den letzten Jahren laut İMSAD jedoch nur begrenzt zu.
Baustoff | 2021 | 2022 | 2023 | Anzahl Unternehmen 2023 |
---|---|---|---|---|
Faserplatten (in Mio. m²)
| 902,1 | 913,2 | 797,4 | 44 |
Parkett und Paneele (in Mio. m3)
| 122,2 | 103,7 | 114,1 | 90 |
Sperrholz, laminiertes Holzmaterial (in Mio. m3)
| 1,9 | 1,9 | 2,4 | 109 |
Holzmaterial aus Bambus (in Tsd. m3)
| 22,2 | 13,9 | 25,3 | 11 |
Andere Tischlerprodukte (in Tsd. t)
| 56,2 | 42,1 | 47,0 | 53 |
Betonformen (in Tsd. t)
| 12,6 | 2,3 | 8,9 | 1 |
Fenster und Türen (in Mio. Stück)
| 15,9 | 15,0 | 15,9 | 461 |
Einfuhr von Holzbaustoffen geht deutlich zurück
Die Exporte von Holzbaustoffen wuchsen 2024 um 1 Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar (US$). Gleichzeitig gingen die Importe um 34 Prozent auf 184 Millionen US$ zurück. Daten zu den Handelspartnern liegen nur für 2023 vor: In diesem Jahr bezog die Türkei Holzbaustoffe vor allem aus Russland, Lettland, Österreich, Malaysia und Deutschland. Zu den wichtigsten Abnehmern gehörten Irak, Marokko, Libyen, Rumänien und Bulgarien.
Mehr Importe von Küchen- und Badezimmerschränken aus Holz
Küchen- und Badezimmerschränke aus Holz sind in der Türkei traditionell weit verbreitet. Die Zahl der Hersteller wuchs zuletzt. Im Jahr 2024 sanken die Exporte um 4 Prozent auf 67 Millionen US$, während die Importe um 34 Prozent auf fast 17 Millionen US$ stiegen.
Jahre | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|
Anzahl Unternehmen | 410 | 414 | 418 |
Produktionsmenge (in Mio. Stück) | 2,2 | 2,3 | 2,2 |