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Zollbericht Welt Zollgesetz und Zollverfahren, übergreifend

Die sieben Stufen von koscher

In Anlehnung an die bekannte Lebensmittelpyramide lassen sich auch koschere Produkte als eine Pyramide mit sieben Stufen darstellen. 

1)    Fleisch

Möchte man koscheres Fleisch essen, dann ist es erlaubt, das Fleisch von Säugetieren, die gespaltene Klauen haben und Wiederkäuer sind, zu essen. Dazu zählen Rind, Lamm, Ziege, Schaf, Büffel, Elch und Reh. Ihr Fleisch ist für den Verzehr jedoch nur dann koscher, wenn es auch auf koschere Weise geschlachtet worden ist. Fleisch von Schweinen, Hasen, Kaninchen und Pferden ist im Umkehrschluss nicht koscher. 
Vögel bilden eine Sonderkategorie, die Tora gibt hier eine Liste von verschiedenen Vogelarten an. Demnach sind Huhn, Pute, Ente und Gans erlaubt. Pelikan, Strauß und Storch sind verboten, wie auch alle Raubvögel.

2)    Fisch 

Nur Fischsorten, die Flossen und Schuppen haben, sind koscher. Meerestierarten, die keinen Rückenknochen haben, wie Tintenfisch, Muscheln, Hummer oder Krabben sind nicht koscher. Katzenfische, z.B. Pangasius und Wels sowie Seeteufel und Aal sind wegen der fehlenden Schuppen ebenfalls nicht koscher. 

3)    Sch‘chita (koscheres Schlachten)

Das Fleisch von koscheren Säugetieren und Geflügel gilt nur dann als koscher, wenn es auf eine besondere Weise geschlachtet, d.h. geschächtet, worden ist. Dabei soll das Tier mit einem einzigen, gezielten Schnitt im Hals von einem besonders scharfen Messer getötet werden. Zwei Hauptgründe der Sch’chita sind zum Einen, dass das Tier so wenig wie möglich leidet, und zum Anderen, dass so wenig Blut wie möglich im Fleisch bleibt. In Deutschland ist das Schächten grundsätzlich verboten.

4)    milchig, fleischig, parve

Nach Kaschrut lassen sich alle Lebensmittel in eine dieser drei Kategorien einordnen. Parve bezeichnet Lebensmittel ohne Fleisch- und Milchanteile, zum Beispiel Gemüse, Obst, Eier und Fisch. Brot und Kuchen, die ohne Milch gebacken worden sind, gelten auch als parve. Während milchige und fleischige Gerichte auseinander gehalten werden müssen, dürfen parve-Speisen sowohl mit Milchigem als auch Fleischigem zubereitet oder serviert werden.

5)    Käse

Ursprünglich war Käse wegen des Labs (wird aus Kälbermägen gewonnen, daher tierisches Produkt) nicht koscher. Mittlerweile habe man sich in weiten Kreisen jedoch darauf geeinigt, dass sich im chemischen Prozess die ursprüngliche Substanz des Labs so sehr geändert habe, dass das Lab nicht unbedingt mehr als Fleischelement anzusehen ist. Deshalb seien Hartkäse sowie Weichkäse erlaubt. Ein Beispiel dafür, wie traditionelle Kategorien mit neuer Erkenntnis in Übereinstimmung gebracht wurden.

6)    Wein

Heutzutage wird meist normaler Wein getrunken. Dennoch gibt es koschere Weine, sie gelten im Gemeindeleben als ein wichtiges, gemeinschaftsbildendes und traditionsbewahrendes Symbol. 

7)    Öko-Kaschrut

Laut der „Allgemeinen Rabbinerkonferenz“ vereinigt die letzte Stufe „die Essenz aller vorherigen Stufen mit einer modernen Sicht der Kaschrut: eine bewusste Ernährung, die auch auf einem nachhaltigen Konzept von Gerechtigkeit (Zedek) baut“. In den USA entwickeln Teile der jüdischen Lebensmittelbranche hierfür den Begriff Hechscher Zedek (Gütesiegel nach Gerechtigkeitskriterien, eine Art jüdisches fair trade). Danach sind die Produkte nur koscher, wenn zu den rituellen Kriterien zusätzlich soziale und ökologische Anforderungen angewandt wurden. Dazu zählen zum Beispiel eine faire Entlohnung der Arbeiter oder einer artgerechte Tierhaltung.
 

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