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Wirtschaftsumfeld
Special Kanada Coronavirus
Seit Ausbruch der Coronakrise beschränkt Kanada die Einreise für die meisten Ausländer. Für Inlandsreisen gibt es Regeln. Viele Provinzen starten den zweiten Lockdown. (Stand: 14. Januar 2021)
Von Daniel Lenkeit | Toronto
Seit dem 18. März 2020 beschränkt Kanada seinen Grenzverkehr strikt. Von dem verhängten Einreisestopp ausgenommen sind - außer Kanadiern und Personen mit permanentem Aufenthaltsstatus - nur Diplomaten, Flugzeugcrews, internationale Studenten und enge Familienangehörige von kanadischen Staatsbürgern.
Von nicht notwendigen Reisen wird Inländern und Ausländern weiterhin abgeraten. Die EU öffnete ab dem 1. Juli ihre Grenze für kanadische Staatsbürger. Am 22. Oktober wurde Kanada im Zuge der in Europa und Nordamerika ausgebrochenen zweiten Coronawelle wieder von der Liste genommen. Seit dem 7. Januar 2021 muss der Fluggesellschaft vor der Einreise nach Kanada ein negativer Coronatest (PCR, LAMP), nicht älter als 72 Stunden, vorgelegt werden.
Auch die kanadisch-US-amerikanische Grenze bleibt nach erneuter Verlängerung für nicht essentielle Reisen geschlossen - vorerst bis zum 21. Februar 2021. Die kanadische Regierung will die Grenze zum südlichen Nachbarn so lange geschlossen halten wie die Infektionszahlen "hoch" bleiben, so Premierminister Trudeau. Notwendige Grenzübertritte, die Heimführung der jeweiligen Staatsbürger und der essentielle Warenverkehr zwischen den eng verknüpften Volkswirtschaften sind weiterhin möglich. Doch die Öffnung des regulären Grenzverkehrs zwischen den USA und Kanada bleibt für die kommenden Monate unwahrscheinlich.
Der Transit durch Kanada ist gestattet, jedoch an Bedingungen geknüpft. Unter anderem muss das Zielland die Transitreisenden aufnehmen und der Transitbereich darf nicht verlassen werden.
Aktuell sind nur vier Flughäfen für den internationalen Flugverkehr geöffnet - Calgary International, Montreal Pierre Elliott Trudeau, Toronto Pearson International und Vancouver International. Ausgenommen sind Verbindungen aus Kanada in die USA, Mexiko, die Karibik und einige lateinamerikanische Länder. Europäische und asiatische Fluggesellschaften haben ihre Verbindungen nach Kanada zwar stark reduziert. Dennoch gibt es aus Deutschland weiter täglich Direktverbindungen nach Toronto und Montreal.
An den Grenzen werden Gesundheitskontrollen durchgeführt. Alle international Reisenden, die in Kanada ankommen, müssen sich 14 Tage isolieren. Seit dem 26. März 2020 ist dies verpflichtend und bei Ignorieren der Anweisung können Geld- und Freiheitsstrafen verhängt werden. Ausgenommen von der Regelung sind nur Personen, die notwendige Dienstleistungen (zum Beispiel im Gesundheitssystem) erbringen und Lkw-Fahrer, die den Warenverkehr zwischen den USA und Kanada aufrechterhalten.
Innerhalb Kanadas ist das Reisen gestattet. Flug- und Zugverkehr sind in Betrieb, wenn auch teilweise reduziert und unter Gesundheitsauflagen. Flugreisende sind verpflichtet, Masken zu tragen. Flug- und Schienenpersonal werden zudem angewiesen, Passagiere vor Reiseantritt auf Covid-19 Symptome zu prüfen und gegebenenfalls die Reise zu verweigern. Vor Antritt jeder Flugreise wird die Körpertemperatur gemessen. Busreisen unterliegen aktuell nicht den gleichen Regeln, aber viele Betreiber haben ihre Angebote reduziert oder eingestellt.
Abhängig von der jeweiligen Provinz gibt es teilweise Vorschriften zur Selbstisolation bei Einreise aus einer anderen Provinz. Ebenso unterscheiden sich die Personengrenzen für Versammlungen, die Zulassungsvoraussetzungen für einen Covid-19 Test und die deklarierten essentiellen Wirtschaftssubjekte von Region zu Region.
Die Infektionszahlen in Kanada steigen seit Mitte September wieder stetig an. Die zweite Welle ist da und ein Abklingen noch nicht in Sicht. Die Eingrenzung des Virus führte im Sommer zu Lockerungen, die nun wieder zurückgenommen wurden. Ontario und Quebec schränken das soziale Leben bereits wieder deutlich ein. Im öffentlichen Raum müssen alle Menschen zwei Meter Abstand voneinander halten. Wenn dies nicht möglich ist, sollen Masken getragen werden. In Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr herrscht Maskenpflicht. Seit Anfang Januar 2021 ist Quebec in einem neuen Lockdown, Alberta und British Columbia seit Dezember und in Ontario gilt ab Donnerstag, dem 14. Januar eine "Stay-at-home"-Richtlinie inklusive Schulschließungen, zeitlichen Einkaufsbeschränkungen und Ausgangssperren für nicht essentielle Tätigkeiten. In Quebec gilt eine allgemeine Ausgangssperre von 20 Uhr bis 5 Uhr morgens.
Die Provinzen und Kommunen bestimmen über die jeweiligen Regeln im öffentlichen Raum. Viele Provinzen verbieten aktuell jegliche öffentliche Versammlungen und schränken auch private Zusammenkünfte drastisch ein. Provinzen wie Quebec und Ontario, die unter den höchsten Infektionszahlen der zweiten Welle leiden, schränken die Versammlungsgrenzen regional unterschiedlich ein. In seinen rot deklarierten Zonen beispielsweise verbietet Quebec seit Oktober das Zusammenkommen verschiedener Haushalte.
Die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts zu Kanada finden Sie hier
Einen guten Überblick über die jeweiligen Regeln der Provinzen im Zusammenhang mit Covid-19 bietet die Tageszeitung Globe and Mail auf ihrer Internetseite.
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